Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 12

Ortnevik- Norddalshytter: 15km, 1250 hm↗, 280hm↘

Montag, 31. Juli 2023

Heute Morgen haben wir unser eigenes Frühstück im Grendenhuis gegessen, Tee gekocht und sind dann langsam losgewandert. Nach langen Diskussionen, bei denen Dagmar Bedenken wegen der Länge des Weges vorbrachte, haben wir uns für die am einfachsten aussehende Variante entschieden: unser Weg geht zur Norddalshytta.

Zunächst fängt alles ganz simpel an- über 4 km Fahrweg ins Tal hinein. Dann jedoch steigt der T- markierte Weg für 2.5 km steil an – wen wundert’s: wir sind in einem Fjord… Irgendwann kommt mir der Gedanke, den ich ganz weit weg schiebe, dass wir da ja wahrscheinlich irgendwann auch wieder runter müssen – unsympathisch …

Brydalsseter

Am Ende des Anstiegs, an der Brydalsseter – Hütte auf 550m, haben wir für 6,5 km 3 Stunden gebraucht …. Dagmar könnte sich gut vorstellen, den Tag mit Blaubeerensuchen zu verbringen, aber ich will unbedingt aus Fjell, um die vielen kleinen Seen zu bewundern. Also steigen wir weiter auf – auch wenn wir erst auf 800 m sind, sieht es aus wie in den Alpen auf 2000m.

Bei 1000m verlassen wir das Tal und ich stelle mir vor , dass ab hier der Weg auf gleicher Höhe an vielen kleinen Seen vorbeiführt. Die letzte Aussage stimmt – aber alles andere ist eher nicht so easy: stetiges Auf- und Ab, Geröllfelder, schmale, steile Wege – von allem etwas ….

Adler(?)

Und so kommt es, dass wir erst gegen 19.30 (nach fast 12 Stunden Marsch) in die Hütte kommen- direkt vorher mussten wir allerdings noch eine kleine Kletterpartie einlegen, um den Bach vor der Hütte zu überqueren …

Im Innern 4 Norweger, die natürlich keine Probleme mit diesen Wegen haben. Total nett – das Feuer war schon warm, das Wasser kochte. Eine Frau aus Bergen, die allein das Gebiet quert, zwei junge Norweger und ein Mann, der in einer psychiatrischen Klinik bei Oslo arbeitet und ebenfalls allein von Voss an der Bergenbahn zu den Fjorden wandert. Wir haben uns zum Essen wieder Bacalao aus dem Proviantdepot genommen, lecker ! Und dann war nach dieser Höllentour auch schon bald Schlafenszeit. Vor allem, da wir bei unserer Gehgeschwindigkeit kaum eine andere Hütte erreichen können, und deswegen den Weg wieder zurückmüssen !!! Ich hab etws Bammel vor dem Rückweg, aber mal sehen. Wir werden vorsichtig sein

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Norwegen: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 11

Krossbu – Sogndal- Ortnevik: Fahrtag

Sonntag, 30. Juli 2023

Abstieg vom Sognefjell

Was passiert an einem Fahrtag? Eigentlich zu wenig, um es in einem Reiseblog sinnvoll zu verarbeiten.
Wir haben zwar den ganzen Tag im Bus verbracht, aber die Fahrt war doch extrem kurzweilig – vor allem, weil ich die Straßen nicht selbst fahren musste …

Die Straße übers Sognefjell ist berühmt: den Winter über tief verschneit, wird ab März, April begonnen, sie zu räumen. Dann sind die Schneewände zu beiden Seiten der Straße meterhoch. Aber auch noch Mitte Juni, kann dort 1 Meter Schnee am Straßenrand liegen: die Aufnahmen der Webcams haben uns im letzten Jahr dazu bewogen, nicht Ende Juni nach Jotunheimen zu fahren, sondern eine tiefer gelegene Gegend (Rondane) aufzusuchen. Jetzt im Juli liegt kein Schnee mehr am Straßenrand, aber ich hätte es trotzdem nicht geschätzt, selbst zu fahren. Schnell geht sowieso nicht – sobald ein anderes Auto unserem Bus entgegen kommt, müssen beide bis an den äußersten Straßenrand. Teilweise bleibt auch nur Zurücksetzen und Außenspiegel einklappen. In den Spitzkehren braucht der Bus auch die gesamte Gegenfahrbahn – spannend für den Gegenverkehr ….. .

Mittag in Sogndal

Kurz vor Sogndal kamen wir in die Fjordregion – zunächst ohne Änderung des Straßenzustands. In Sogndal konnten wir heute unsere Vorräte in einem Minimarket auffüllen (sonntags sind normale Supermärkte hier geschlossen). Ein solcher Minimarkt lädt zwar die Vorräte ausreichend auf, im Gegenzug wird jedoch der Geldbeutel überproportional geleert. Danach weiter den Sognefjord entlang bis Nordeide und dann mit der Fähre zum Nordufer nach Ortnevik – fast – am Ende der Welt.

Ankunft in Ortnevik

Die eigentlich geplante Übernachtung in Sylvarnes musste leider ausfallen (schade- Sylvarnes liegt nämlich ganz am Ende der Welt: da gibt es dann nur noch die Fähre 3x/ Woche und gar keine Straße mehr). Aber bei unseren Erfahrungen mit norwegischen Gehzeiten erschien uns doch ein nicht markierter Weg mit 8 Stunden (Norwegerstunden !!) Wegdauer zu riskant.
So übernachten wir in einer alten Schule – heute Gemeinschaftshaus der Gemeinde Ortnevik. Der Kontakt für die Übernachtung ging problemlos und innerhalb weniger Minuten per SMS: wir haben das ganze Haus für uns, konnten kochen , duschen – und hätten sogar Sporthalle und Fitnessraum nutzen können. Haben wir aber nicht, da es ja morgen ins Naturschutzgebiet Stølsheimen gehen soll – und alle Wege dahin beginnen mit einem Anstieg von 1000 m ….

Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 10

Krossbu – Tagesausflug auf dem Sognefjell

Samstag, 29.Juli 2023

Dagmar und ich haben doch noch einen Tag hier in Jotunheimen dran gehängt. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, an einem warmen Sonnen – Sommertag einen ganzen Tag lang Bus Richtung Sognefjord/ Bergen zu fahren, wenn ab morgen Regen angesagt ist. Dann lieber noch einmal von diesem tollen Wetter profitieren!


So sind wir zunächst in die Nähe des Gletschers Bøverbearn gelaufen, an dessen Fuß ich noch über glattgeschliffene Felsen weiter hoch geklettert bin, um näher heran zu kommen. Dann haben wir den Bogen Richtung Sognefjellshytta geschlagen, bevor es zurück nach Krossbu ging.

Insgesamt haben wir trödelnd mit Blumen fotografieren und bestimmen, Vögel knipsen und Steine sammeln (nur gaaaanz kleine – wir müssen die ja tragen!) für 9 km fast den ganzen Tag gebraucht. Totale Entspannung!


Den weiteren Nachmittag habe ich dann dem Blog gewidmet. Ab morgen werde ich allerdings wahrscheinlich für die nächsten Tage wieder kein Netz haben – in den norwegischen Nationalparks stehen nämlich keine Handymasten – und es feht mach Stølsheimen südlich des Sognefjords, in eibe Gegend, die kaum bekannt ist und nicht stark besucht sein soll. Aber es gibt viele DNT – Hütten !!

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Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 9

Fannaråkhytta- Turtagrø- Krossbu

Freitag, 29.Juli 2023, 9 km, 1240m↘,110m↗

Nachdem ich mich heute Morgen aus meiner Koje im Schlafsaal geschält hatte, habe ich allen Mut zusammen genommen, mich inclusive Wanderschuhe angezogen, und bin über Geröll und Felsplatten die 50 m zum (Plumps)- klo gelaufen. Waschbecken Fehlanzeige, Zähneputzen aus der Trinkwasserflasche irgendwo.

Aber die Aussicht!! Die Wolken sind höchst fotogen drapiert, die Luft ist kalt und klar – einfach phantastisch!!
Nach dem Frühstück haben wir uns dann auf die letzte Etappe der Ost- West Querung Jotunheimens gemacht: 1200m bergab nach Turtagro. 1200 m Geröll ! Ich habe es mit und ohne Stöcke versucht- es war alles schwierig. Mir schienen die Stöcke in den Geröllfeldern eher hinderlich zu sein, wenn sie auch bei einigen hohen Stufen meinen Knien sicher gutgetan hätten. Auf dem Weg strömten uns haufenweise Norweger entgegen, die von dem guten Wetter profitieren wollten. Fast alle hatten Auf- und Abstieg an einem Tag geplant …. Puuh. Wir haben 6,5 Stunden bis Turtagrø gebraucht (1200hm/10 km), die Norweger teilweise unwesentlich mehr für den Hin- und Rückweg zusammen!

Turtagrø Hotel- leider komplett voll

In Turtagrø angekommen, mussten wir dummerweise feststellen, dass das Hotel an diesem schönen Wochenende komplett belegt war. Was tun ? Ich hatte kaum Zeit, die verschiedenen Alternativen zu durchdenken, die Busfahrpläne und Übernachtungsmöglichkeiten zu studieren – es war alles etwas knifflig.
Da hat uns ein norwegisches Paar, das uns bei unserem Abstieg entgegen gekommen war, angeboten (sie waren inzwischen schon längst wieder unten ….) uns mit nach Krossbu aufs Sognefjell zu nehmen – in der Hütte (besser: Hotel) sei noch Platz. Genial!!

Blick zurück auf den Fannaråki

Hier in Krossbu haben wir neben einer tollen Aussicht auf Seen und Gletscher ein 4 Bettzimmer für uns alleine , WLAN und ein leckeres Abendessen. Was will man mehr ?
Morgen soll es noch einmal schönes Wetter sein, deswegen werden wir wahrscheinlich noch einen Tag hier bleiben, bevor wir zum Sognefjord in den Nationalpark nach Stølsheimen weiterfahren.

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Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 8

Skogadalsbøen – Fannaråki: 11,5 km, 1325m↗, 100m↘, 7,5 Std.

Donnerstag, 27.Juli 2023

Gjertvasdalen

Der Wetterbericht ist für heute ganz akzeptabel – kaum Regen, Sonne und Wolken gemischt: so haben wir es gewagt, uns die Besteigung des Fannaråki vorzunehmen: da es eine DNT- Hütte auf dem Gipfel gibt, brauchen wir die 1200 hm auch erst morgen wieder abzusteigen.

Zunächst gehen wir 2,5 km zurück durch den sehr feuchten Wald: dann geht’s über eine Sommerbrücke und von da aus ohne Unterlass stetig bergauf: zunächst durch Wiesen, dann aber durch immer steinigeres Gelände. Wir kommen an einem auf der anderen Talseite gelegenen Gletscher vorbei, den wir nach ein einiger Zeit (und vielen Höhenmetern) auch von oben bewundern können. Picknick in der Sonne an einem Bergsee.

Von hier aus können wir schon die Hütte oben auf dem Gipfel erkennen. Das Wetter ist heute übrigens doch viel besser als der Wetterbericht vermuten ließ!
Nach dem Picknick geht’s immer weiter bergauf. Ab jetzt müssen wir nicht nur die üblichen Bäche, sondern auch noch Schneefelder queren.

Blick übers Sognefjell

Die Blicke von hier oben sind phantastisch: wir können das ganze Gebiet von Jotunheimen ,das Sognefjell bis zu den Gletschern von Breheimen überblicken. Einfach grandios! Kamera und Smartphone laufen heiß. Der Weg ist super gut angelegt: auf der Karte sieht es so aus, als ginge der Weg senkrecht den Berg hoch – in Wirklichkeit bewirken die vielen Kehren einen viel sanfteren Anstieg. Endlich sind wir (fast) oben.

Die Hütte sieht zum Greifen nah aus – wenn da nicht noch 2 km Geröllfeld wären. Endlich angekommen auf 2065 m ! Das ist ganz schön hoch für Norwegen und ca. 1000m oberhalb der Baumgrenze. Hier oben habe ich auch wieder einige Tropfen Internet – nicht genug für Bilder und erst recht nicht genug für den Blog. Beides muss leider noch warten.
Abendessen mit lebhafter Diskussion auf englisch mit einer netten norwegischen Familie, die mit Führer über den Gletscher vom Sognefjell aus gekommen ist. Nach dem Abendessen dann ca. 100 m Granitplatten und Geröll hoch zu unserer Hütte – und dann ( im Regen) wieder hinaus ins feindliche Leben zum Plumpsklo- wieder ca. 50 m entfernt, ebenfalls über oben erwähnte Granitplatten erreichbar. Mitleid mit denen, die heute Nacht rausmüssen …

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Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 7

Olavsbu – Skogadalsbøen: 19km, 800m↗, 225m ↘

Mi, 26. Juli 2023

Wir sind ganz früh aufgestanden, weil wir für die Geröllwüste zur nächsten Hütte sicher länger brauchen, als die von den Norwegern veranschlagenen sechs Wanderstunden.
Der Weg ist phantastisch. Heute scheint die Sonne, die Steine sind trocken und damit zwar immer noch schwer zu gehen, aber es ist zumindest nicht mehr rutschig und demzufolge nicht mehr ganz so gefährlich.

Wir haben 18 km vor uns, und mehr als die Hälfte des Weges geht über Geröll. Wir queren unzählige Bäche und gelangen peu à peu in weniger lebensfeindliche Vegetationszonen. Zunächst erscheint Gras, dann Strauchvegetation und die letzten Kilometer laufen wir durch Buschwald.

Auf den 500m Abstieg bin ich mir nicht ganz sicher, ob wir einen Wanderweg oder ein Bachbett nutzen – der Weg zieht sich und zu guter letzt fängt es noch an zu regnen: um so glücklicher sind wir, als wir die tolle Hüte sehen: mit Gras bewachsen, urgemütlich, heiße Dusche, ein Trockenraum und nachher ein 3-Gänge- Menu. So kann Norwegen sein !


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Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 6

Olavsbu- Regentag in der Hütte

Dienstag, 25.Juli 2023

Regen ! Viel Regen – Bindfäden geradezu ! Die Norweger scheint das allerdings nicht zu stören– die schultern ihre Rucksäcke trotzdem und machen sich auf den Weg zur nächsten Hütte. Wir sind skeptisch – entscheiden uns dann aber doch zum Gehen. Wir kommen genau bis zur Brücke an unserer Hütte: schon da sind die Granitblöcke, über die der Weg die nächsten Stunden führen würde, dermaßen regenglatt und schlüpfrig, dass wir umkehren und den Tag in der Hütte in Olavsbu verbringen. Weicheier …. . Im Laufe des Tages treffen haufenweise nasse Gestalten ein, die uns von mit Wasser gefüllten Pfaden, fies rutschigen Steinen und Stürzen erzählen. Da bin ich ganz zufrieden, ein Weichei zu sein.

Ich verbringe die Zeit mit Lesen : in Oslo hatte ich am Rathaus die Reliefbilder mit den Ungeheuern, Drachen und Riesen der nordischen Mythologie bewundert – und musste mir eingestehen, dass ich die Mythen und Sagen um Odin und Thor gar nicht richtig kenne. Also habe ich mir die Nordischen Sagen als E-book gekauft (Nordische Göttersagen, Waltraud Lewin), und ich finde, dass diese Lektüre wirklich ausgezeichnet zu dieser steinigen, wilden Landschaft passt: ich fühle mich zu den Bergriesen versetzt, die voller Wut ( oder war es Übermut ?) mit Felsen um sich werfen.

Am Abend kommt dann noch eine norwegische Familie aus dem Regen zur Hütte. Eine ihrer ersten Aktivitäten war ein Bad im See: nackt oder nur mit Unterhose bekleidet rannten 2 Kinder mit ihren Eltern zum See, tauchten unter und kamen mehr oder weniger schnell wieder zur Hütte zurück. Ach so: Lufttemperatur vielleicht 8 Grad, Wasser ca 10 Grad ….Norweger eben …

Morgen soll das Wetter auch für uns wieder Wanderwetter sein: wir wollen zu einer der ältesten Hütten des DNT (Den Norske Turistvereiniging) nach Skogadalsbøen wandern.

es beruhigt sich …

Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 5

Gjendebu -Olavsbu: 16km, 540m bergauf, 60 m bergab, 7 Std

Montag, 24. Juli 2023

Wir haben lange überlegt, wie wir in den nächsten Tagen unsere Tour weiter wandern wollen. Eins ist klar, so wie geplant geht es nicht: Norwegerkilometer sind anders als die Kilometer in anderen Ländern – und speziell für uns. Mit anderen Worten: wir brauchen etwa 30% länger für den Weg, als es die Norweger angeben. Das heißt aber auch, dass eine Norweger – Gehzeit von 8 Stunden für uns einfach nicht zu schaffen ist – vor allem, wenn von 18 km fünfzehn über grobes Blockwerk führen, bei dem wir etwa 1 – 1,5km/ Stunde schaffen.

Also geht’s nur ins 15 km entfernte Olavsbu: das ist eine kleine Selbstversorgerhütte mitten im Nirgendwo- kein Wifi, kein Netz, ein kleiner Aufenthaltsraum mit Küche – aber ein genialer Blick auf die Berge, die wir auch heute auf der Wanderung hierin bewundert haben. Wir sind durch eine fast mystisch anmutende Landschaft gewandert mit Granitblöcken, die wie zufällig auf die Erde und in die Seen geworfen scheinen. Auf den ersten Blick ist alles grau in grau mit eingestreuten Schneeresten. Aber bei genauem Hinsehen blühen überall farbige kleine Blumen und wachsen Flechten und Moose


Vorschlag von der Hüttenwirtin : wir sollten doch zum Waschen in den See gehen: das hab ich schon mal in den Pyrenäen gehört – da war es aber 25 Grad, und das Wasser hatte zumindest 15 Grad . Hier sind’s 12 Grad Außentemperatur und das Wasser hat 10 Grad. Ich bin kein Norweger und bin deswegen nur mit Katzenwäsche ins Bett gegangen …
Für morgen und für die nächsten Tage ist Regen angesagt- keine Ahnung, was wir dann morgen machen ..

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Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 4

Torfinnsbu -Gjendebu: 15km, 550m↗, 690m ↘

Sonntag,23. Juli 2023

Die Tour heute soll 6 Stunden dauern. Aber das wird sicher nicht stimmen – das sind Norwegerzeiten. Die Norweger scheinen viel mehr an die für uns so schwierigen Wege gewöhnt zu sein – wir brauchen meist ein Dittel länger bei dem Geröll, dem Matsch, den Kletterpartien und Flussquerungen.


Zunächst steigt der Weg aber sanft in einem weiten Trogtal an. Immer wieder gibt es tolle Blicke auf den Bygdiner See und die Berge ringsum. Es ist warm und nur ab und zu regnet es ein wenig- schönes Wanderwetter.


Unser Problem ist eher, dass wir auf diesem ewigen Geröll nicht so schnell vorankommen wie gewünscht. Dann kommen noch Flussquerungen hinzu, so dass wir über gefühlt 100 m von einem Stein zum andern hopsen (oder eher: balancieren). Das dauert alles ewig und dann gibt es noch einen richtig fies steilen Abstieg, bei dem ich mehr als einmal die Hände zu Hilfe nehmen musste. Glücklicherweise regnet es nicht… .Einmal hatte ich mich bei den nicht wirklich exakten Markierungen so verstiegen, dass ich echt Mühe hatte zurück zu klettern, um einige Meter weiter einen neuen Anlauf nehmen zu können. Aber irgendwann waren wir dann doch im Tal und von dort war es dann auch nicht mehr weit nach Gjendebu, unserer heutigen bewirtschafteten Hütt
Der Begriff „Hütte“ist allerdings völlig irreführend- wir hatten zwar ein Bett im Schlafsaal gewählt, aber die Aufenthaltsräume und das Essen entsprechen eher dem Standard eines ziemlich guten Hotels. Mega Kontrast dazu die Sanitäranlagen: Gemeinschaftsduschen und Plumpsklos!

Gjendebu

Mal sehen, wohin wir morgen gehen: wir brauchen ziemlich lange (und länger als vorgesehen) für die Geröllstrecken. Und davon gibt es auf den geplanten Etappen mehr als genug, so dass ich erhebliche Sorge habe, dass das unsere Tourplanung massiv durcheinander wirbelt. Mal nachdenken, welche Alternativen machbar sind – gut das wir (fast) nirgendwo gebucht haben …


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Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 3

von Oslo mit dem Bus nach Bygdin – Wanderung nach Torfinnsbu: 16 km, 380m↗, 350m↘

Samstag, 22. Juli 2023

Schon gestern haben wir in Oslo den Busbahnhof gesucht und gefunden, so dass wir da heute Morgen problemlos mit dem Rad hinfahren konnten (24 Std – Ticket – gestern morgen gekauft). Dann ging’s mit dem Valdresexpressen nach Norden. Zunächst durch die alte Kulturlandschaft im Valdres, dann wurde die Landschaft aber rauer und die schneebedeckten Berge Jotunheimens kamen in den Blick.

Bygdin Høyfjellshotell

Kurz vor 13.00 sind wir in Bygdin angekommen und dann ging’s los – und zwar nicht nur mit der Wanderung sondern auch mit dem Regen. Immer wieder gab’s kräftige Schauer, die die Wege mächtig unter Wasser setzten. Mehr als einmal bin ich bis zu den Knien in Schlamm und Morast versunken und quasi bei jedem Schritt musste man die Steine suchen, um nicht durchs Wasser zu waten … kein Wunder, dass wir so einen Schnitt von 2.5-2.8 km/h gelaufen sind und erst um 20.00 in der Hütte waren. Torfinnsbu – kleine Hütte des DNT mit Proviantdepot: wir machen uns heute nur unser Chicken Teriyaki warm, schneiden etwas Paprika und Zwiebeln rein und trinken dazu Tee (das Depot enthält kein Bier- selbst nicht alkoholfrei!). Zu Gesprächen mit den anderen in der Hütte kommt es heute leider nicht mehr – mit Essen, Spülen und Gang zum Plumpsklo ist es um 23.00 Schlafenszeit (Waschen fällt heute aus: Wasserhahn und Waschschüssel befinden sich nämlich neben der Hütte draußen im Freien …).
Das ich auch morgen wahrscheinlich kein Netz habe, wird das Posten von Bildern und Blog noch etwas warten müssen.

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