Praxistipps Fernwanderung: wie planen – was einpacken?

Tourideen – oder wie kommst du nur auf sowas ??

Ich lasse mich einfach inspirieren – durch Zeitungsartiel, Radio, Reiseblogs oder komoot – und natürlich auch durch Erzählungen von Freunden. Dann fange ich an zu surfen, ob der Schwierigkeitsgrad der Tour mir zusagt, die An- und Abfahrtsmöglichkeiten mit meinem Zeit- und Geldbudget vereinbar sind, ob die Übernachtungsmöglichkeiten zu realistischen Etappen führen und zu meinem Budget passen. Oft kaufe ich mir einen Wanderführer (meist Rother oder Steinverlag) und dann nimmt die Tour langsam Gestalt an. Zu diesem Zeitpunkt frage ich Freunde und entscheide so, ob es eine Solotour oder eine Gemeinschaftstour wird.

Routenplanung:

Fast immer auf Locus map (am PC oder auf dem Smartphone) – meine absolute Lieblings-App: super Support, extrem viele Einstellmöglichkeiten, zzt allerdings nur für Android. Man kann immer die Gratisversion (Locus map classic oder Locus map 4) vorher testen – die möglichen Karten sind in allen Versionen gleich.
Die App ist vergleichbar mit OSM And, das es auch fürs Iphone gibt.

Outdooractive oder (mit DAV-Mitgliedschaft) Alpenvereinaktiv – die Apps basieren auf derselben Oberfäche: gute Touenvorschläge – aber mit Schwerpunkt im Alpenraum. Bei DAV- Mitgliedschaft können die Touren in der App gespeichert werden

komoot: Sehr viele interessante Touenvorschläge – nicht nur in den Alpen: super als Inspirationsquelle. Die Karten sind in meinen Augen weniger detailreich als bei Locus- Map. Die Tracks der Tourenverschläge lassen sich in der Premium Version downloaden und in anderen Apps öffenen

Fietsknoop: zeigt die Knotenpunkte des Fahrrad- und Wandernetzwerk von Belgien, den Niederlanden und den deutschen grenznahen Regionen an – mit Routing-Möglichkeit entlang der Knotenpunkte. Sehr praktisch.

Peakfinder: benennt die Berge am Horizont mithilfe der Smartphonekamera (und den GPS Daten …)

Reisemöglichkeiten und Verbindungen

Für einen Überblick über die Reisemöglichkeiten nutze ich „Rome2Rio“ oder „Omio„.

Die Fahrpläne und Verbindungen suche ich dann mit den Apps der jeweiligen Länder: Der Vorteil der Apps beteht darin, dass sich damit Fahrkarten relativ einfach kaufen lassen , wenn vorher die Kontoinformationen gespeichert sind

Unterkunftssuche:

zur orientierenden Suche gerne über Booking, zum Buchen empfiehlt es sich aber, auch die Websites der Hotels/ Pensionen zu konsultierern – die Preise können durchaus mal niedriger sein – und private Anbieter freuen sich oft, da sie dann die hohen Kommissionen für Booking sparen ….

Von Übernachtungs-Apps kann ich nicht genug installiert haben – wenn ich bei der einen nichts finde, habe ich vielleicht bei der nächsten Glück ….

Booking, Airbnb, Vrienden op de fiets (eine niederländisch – flämische Community, bei der man als Wanderer oder Radfahrer bei Privatpersonen unterkommen kann). Ein ähnliches Konzept verfolgen zum Zelten die Apps „Camping chez l’habitant“ und die Community „Welcome to my garden„: hier kann man auf Privatgrundstücken sein Zelt aufschlagen, was zB in Belgien interessant ist, wo wild Zelten streng geahndet wird. Campingplätze nennt die App „Campy„, Chambres d’hôte in Frankreich findet die App“ Gites et chambres d’hôtes„. In Norwegen ist der Standard zur Suche von Hütten und Hüttentouren Ut.no.

Wetter

meine Navi – App Locus map zeigt mir auch Sonnenauf-und untergang an – eine gerade im Winter sehr wertvolle Information …

Eine gute App (allerdings mit realtiv viel Werbung in der Gratis- Version) ist meteo-blue (für Android und Apple) , die in einem Test der SZ super abgeschnitten hat. Der Regen- Radar reicht 2 Stunden in die Zukunft, es gibt mehrere Items zur Regenwahrscheinlichkeit, Satellitenbilder, Webcams und Angaben zur Wahrscheinlichkeie der Vorhesage.

Ansonten nutze ich gerne Yr. Das ist der norwegische Wetterdienst, der – finde ich – sehr genaue Infos und Webcams bietet. Einen ordentlichen Regenradar bietet auch wetter online – wenn auch in der Gratisversion nicht lange im Voraus.

Naturbeobachtung:

Flora incognita und PlantNet (beide sind genial)
Gekauft habe ich: Alpenblumen pro (seit Flora incognita so genau geworden ist, brauche ich das klassische Bestimmungsbuch allerdings kaum noch)
für Vogelstimmen: BirdNET ( funzt auch zimelich gut)
Pilzsuche Ultra und mit Foto und KI: ShroomID
Stellarium – Sternbeobachtung.
die VogelApp! Ich finde es schwierig, damit Vögel zu bestimmen – ich habe aber noch nichts Besseres gefunden, das ohne Abo Modell auskommt
sCHmetterling – Schmetterlingsbestimmung in der Schweiz – klappt aber auch gut in Deutschland…
Schmetterlinge- Enzyklopedie – klappt auch ganz gut – enthält nut ziemlich viel Werbung

und mit Naturblick und Nature FreeEurope noch zwei Apps, die auch Insekten und Reptilien kennen

Bildbearbeitung:

Lit-Photo : damit kannn ich die Bilder so verkleinern, dass ich sie auch auf dem Weg ohne WLAN hochladen kann
Photo Editor: allgemeines Bildbearbeitungs- Tool mit vielen Funktionen
keine App – aber auch hilfreich: die Google Bildersuche (lade ein Foto hoch und lass Google nach Ähnlichem suchen !)

weitere Apps, die das Outdoor- Leben erleichtern

ich nutze fast immer die gratis-Versionen (Ausnahme: Locus map) und möglichst kein Abo

Splid (Android und Apple): ein digitales Ausgabenbuch für mehre Personen- Abrechnung leicht gemacht

Travel- Spend: Ausgabenbuch nach Kategoreien – für 1 Person, mit Währungsrechner

deepl (Android und Apple): super Übersetzungstool

meine Ausrüstung

Beschreibungen, wie eine gute Wanderausrüstung aussieht, gibt es im Netz wie Sand am Meer. Was nur besagt, dass die Auswahl da ziemlich individuell und von vielen Parametern abhängig ist:

Trainingszustand, Kraft, Alter, Art der Übernachtung, Jahreszeit, Reiseziel, Budget …….

Im Laufe der Zeit werde ich älter (wen wundert’s?), so dass ich mich bemühe, leichtere Ausrüstung zu verwenden und weniger schwer zu tragen, um dennoch Mehrtagestouren auch mit Zelt gehen zu können. Da ich sehr gerne wandere, stecke ich da auch einiges an Geld rein – bei Wanderklamotten kann man nämlich das Weniger an Gewicht pro Gramm in Euro aufwiegen …

Ich erinnere mich an meine ersten Touren mit Mitte 20, bei denen ich gut 15 kg geschleppt habe, und dabei habe ich damals maximal die Hälfte des Zeltes und nur einen Teil der Verpflegung getragen – heute wiegt mein Rucksack incl. Zelt, Isomatte, Schlafsack, Wasser und Tagesverpflegung max. 10,5 kg. Ich nehme nur selten einen Kocher mit, weil sich dadurch die Menge der zu transportierenden Lebensmittel (und damit das Gewicht) deutlich erhöht – aber ich leiste mir dabei auch den Luxus im Snack oder Restaurant zu Abend zu essen und möglichst morgens auch dort zu frühstücken.

Was nehme ich also mit ?

Zunächst habe ich eine allgemeine Packliste, aus der ich jeweils die passenden Sachen auswähle:

als Beispiel sind hier Links zu Packlisten einzelner Urlaube aufgeführt:

ÜN im Zelt/ Hütten/ Gasthöfen im Frühling/Herbst als Beispiel Tour mit Zelt (12 Tage, April: von der Adria zu den Julischen Alpen)

ÜN in Herbergen / Hütten / Gasthöfen im Winter: als Beispiel die Eggegebirgstour: Februar, ÜN in Gasthöfen und in der Pilgerherberge, Dauer 6 Tage

ÜN in Herbegen/ B&Bs im Sommer / Skandinavien: als Beispiel Jotunheimen Juli 2023, Dauer 16 Tage