Chateau de Wegimont bei Soumagne – Soiron: 14,5 km
26.Mai 2024
Letzte Woche habe ich mich zum Ende der Etappe etwas vom GR entfernt, um die alte Zeche in Bas Bois zu besichtigen. Deshalb beginnt die heutige Etappe, zu der ich von Soiron aus wieder mit dem Rad gefahren bin, etwas nordwestlich von Wegimont. Es ist warm, etwas bedeckt – gutes Wanderwetter. Auch die Wegführung ist wieder gelungen mit nur geringem Asphaltanteil und schönen Wiesen -und Heckenwegen. Aber auch in der letzten Woche hat es wieder sehr viel geregnet – und Bäche und Boden sind durch die Niederschläge der letzten Monate sowieso schon gesättigt.
Jetzt habe ich begriffen, warum mir meine App den nächsten Abschnitt des Weges nicht routen wollte: als ich an einem verlassenen Bauernhof vorbei am Ende eines mit Brennnesseln gespickten Pfades stehe, sehe ich die Bescherung. Eine Flut (die von 2021??) hat die Brücke halb weggerissen, so dass die Querung des Hochwasser führenden Baches nur über die ca 30 cm breite Brüstung der ehemaligen Brücke möglich wäre. Das allerdings inspiriert mich bei dem reißenden Bach unterhalb der Brücke heute gar nicht und ich quäle mich mit meinen kurzen Hosen durch die Brennnesseln zurück zur Hauptstraße. Meine App zeigt noch einen Parallelweg an einer Kläranlage vorbei – der bei dem aktuellen Wasserstand aber in gleicher Weise im Nirgendwo endet. Also etwas weiter auf der Straße, bis ich einen superschönen Wiesenweg finde, auf dem die Querung der Magne über einen Betonsteg problemlos möglich ist.
Hinter Saint Hadelin folge ich einem Feldweg mit wunderbar blühenden Wegrändern, dessen einziger Nachteil der Umstand ist, dass es sich gleichzeitig um eine Mountainbike Piste handelt. Und da inzwischen sicher 90% der Fahrer ein E-bike haben, auf dem man einfach erheblich schneller unterwegs ist, ist der meditative Anteil des Wanderns hier ein wenig zurückgestellt.
Der Weg hinab ins Wesertal (Tal der Vesdre) durch einen Hohlweg zeigt sich als Bachbett, ein kleinerer Erdrutsch erschwert das Weiterkommen zusätzlich. Aber die Bewohner der Häuser am Zusammenfluss zweier – an sich – kleiner Bäche haben ganz andere Probleme … die Sandsäcke helfen nur marginal, das Wasser drückt von überall in die Keller.
Der Weg folgt dann dem Bergkamm oberhalb der Vesdre mit tollem Blick übers Tal Richtung Nessonvaux und Ardennen. Dann schwenkt der GRP ins Tal der Bola und führt über immer wieder aussichtsreiche Feld- und Wiesenwege nach Soiron. Soiron gehört nicht zu Unrecht zu einem der schönsten Dörfer der Wallonie – das liegt sicher auch daran, dass nur Baugenehmigungen für traditionelle Bruchsteinhäuser vergeben werden und die gesichtslosen üblichen Zielgelbauten so aus dem Zentrum des Ortes verbannt bleiben. Da ich heute wieder alleine unterwegs war, habe ich leider die sehr ansprechend aussehende Dorfkneipe mit Terrasse nicht genutzt – eigentlich ziemlich schade