Tag 14- Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Rückreise Toulouse – Kelmis

In unserem kleinen Hotel gibt es auch noch ein gutes Frühstück – klasse ! Dazu kommt, dass es nicht weit von der Markthalle „Victor Hugo“ entfernt liegt, und dort kenne ich einen ganz tollen Käsehändler. Ich lasse mich wieder beraten und kann nach Herzenslust probieren. Der Händler kennt wirklich seine Ware und er findet trotz meiner unbeholfenen Beschreibungen  eine Auswahl an Käsesorten, die genau meinem Geschmack entspricht. Jetzt muss der Käse nur noch schnell nach Kelmis gelangen  Das könnte allerdings schwierig werden: in NRW, Rheinland Pfalz und der Wallonie gab es in den letzten Tagen starken Dauerregen, so dass es zu schlimmen Überschwemmungen gekommen ist – der Thalys fährt deswegen nur bis Brüssel. In dieser Situation machen wir Bekanntschaft mit einer netten Frau mit ihrem Sohn, die eigentlich heute noch bis nach Paderborn wollten.

Wir finden von Brüssel aus einen Zug nach Welkenraedt. Liège Guellemines ist nach dem Regen wieder zugänglich. Aber danach fährt der IC praktisch über die Felder: zunächst bis Visé an der Maas entlang, aber dann über eine einspurige Güterstrecke am Coq Mosan vorbei über Montzen nach Welkenraedt. Dort wartet Fadi, Andreas  Freund. Da die Verbindungen zur  Weiterfahrt nach Aachen und Köln höchst spärlich sind, biete ich Übernachtung im Hotel Levasseur an und wir verbringen mit dem Gratin, den Andrea uns gezaubert hat einen sehr angenehmen Abend zusammen. Am nächsten Morgen bringe ich die beiden und kurze Zeit später auch Dagmar noch zum Bahnhof in Aachen und dann geht’s ans Aufräumen (nach 14 Tagen „sturmfrei….“) Aber das nehme ich nach einem so genialen Urlaub gerne in Kauf….

Tag 13 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Réfuge Estom – Cauterets, dann mit dem Zug nach Toulouse

Donnerstag, 15.Juli 2021

Frühstück um 7.00 nach einer  etwas unruhigen Nacht im Schlafsaal. Dann geht es an den letzten langen Abstieg dieser Wanderung durch das Tal des Lutour – 1000 Höhenmeter abwärts nach Cauterets. Auf einmal erscheint hinter uns aus dem Nebel zunächst schemenhaft, dann immer  deutlicher der majestätische Gipfel des Vignemale, des höchsten Bergs der Region und Ziel der versierten Bergwanderer (mit Eispickel und Seil, da zur Besteigung der Gletscher überquert werden muss).

Aber das ist nicht unser Ding: wir wandern langsam durch Wald und Almwiesen und zum Schluss über einen schönen Höhenweg oberhalb des Thermalbades von Cauterets zu diesem Kurort, der immer noch das Flair der Belle Époque atmet – jetzt gemischt mit dem Wandertourismus der GR10 – Wanderer. Zum Abschluss noch in die -geöffnete! – Kirche: der moderne Kreuzweg gefällt mir dort weniger als die mittelalterliche Madonna : aber vor allem finde ich einen Moment Ruhe zum Dank für dier tolle Tour.

Wir müssen von hier aus heute noch mit Bus und Zug nach Toulouse zurück – und das ist nicht so einfach. Glücklicherweise ist dieses Tal durch die heute über den Tourmalet führende Tour de France nicht gesperrt, aber die Busse machen sich in den Schulferien rar, so dass wir einschließlich  Zugverspätung erst um 20.00 in Toulouse angekommen sind.  So spät waren leider keine Besichtigungen mehr möglich. Schade, ich hätte Dagmar gerne etwas von dem Toulouse gezeigt, dass mir auf meiner letzten Pyrenäen– Wanderung so gut gefallen hatte.

Unser Hotel habe ich auf Booking gefunden (Le Capitol) : wie der Name schon sagt, total zentral in der Nähe des berühmten Hauptplatzes der Stadt gelegen. Die Zimmer sind sehr klein aber sauber und mit Dusche und WC. Der Preis ist super – ich glaube, vor 3 Jahren habe ich im Hostel nicht viel weniger bezahlt. Abendessen gut und typisch Toulouse in der Aligot Bar: Cassoulet au canard und Aligot. Beides leckere Gerichte – aber eigentlich nicht so für den Hochsommer geeignet.  So sind wir dann nach einem netten Nachtspaziergang ziemlich vollgefressen ins Bett gefallen.

Tag 12 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Réfuge de Baysellance – Réfuge d‘Estom

Mittwoch, 14.Juli 2021

10 km, 160 m bergauf, 980 m bergab

Als ich heute morgen aus dem Fenster gucke, habe ich keine Lust weiter zu laufen : alles im Nebel und saukalt !

Aber nach dem Frühstück (Frühstückszeit zwischen 5.30 und 7.00) sieht die Welt schon angenehmer aus, und ich sehe blauen Himmel mit toller Fernsicht auf den Vignemale.

Also steigen wir auf zur Hourquette d‘ Ossoue, sehen die Reste des Gletschers Oulettes de Gaube und biegen bald auf einen kleineren Weg zum Col d‘ Araillé nach Norden ab. Inzwischen wandern wir in den Wolken, können aber die Wegmarkierungen gut erkennen. Ist auch ganz wichtig, da wir inzwischen in einem Geröllfeld klettern. Ein Wanderer in Gegenrichtung spricht uns an, dass wir die Talseite wechseln sollen, der Weg ginge dort weiter. Aber hier sind doch Markierungen ? Ich wechsle also erst weiter talaufwärts und verstehe langsam: Hier ist das Geröllfeld so steil, dass ich Mühe habe vorwärts zu kommen. Endlich geschafft- wir sind am Col.

Der Abstieg gestaltet sich wie der Aufstieg : Kletterei über Felsbrocken über mehrere hundert Meter. Irgendwann wird der Weg besser, die Sonne kommt raus: Zeit für Picknick. Danach haben wir irgendwann einen Abzweig an dem doch sehr spärlich markierten Weg verpasst und finden uns in einem riesigen Geröllfeld wieder. Wir haben Stunden gebraucht, bis wir am Fuße des Tales wieder auf einem Wanderweg waren. Wirklich gefährlich war das nicht, aber extrem anstrengend, da wir unglaublich auf unsere Schritte achten mussten und uns mit Händen und Füßen den Weg suchen mussten.

Ein Lichtblick waren die Unmengen von Murmeltieren, die wir immer wieder beobachten konnten. Gegen 16.00 hatten wir dann die kleine Hütte am Lac d‘ Estom erreicht. Noch Zeit genug, um in Ruhe einen Minzsirup und Heidelbeerkuchen in der Sonne auf der Terrasse zu genießen. Außerdem genial: es gibt eine warme Dusche- die erste seit 3 Tagen – dafür bezahle ich auch gerne 2€ extra.  

Jetzt liege ich im Schlafsaal und schreibe Blog – Covid sei Dank ist nur die Hälfte der Betten belegt: das halbiert die Menge der potentiellen Schnarcher … . Morgen geht’s aus dem Gebirge raus nach Cauterets  – vom heutigen französischen Nationalfeiertag haben wir hier nichts mitbekommen.

Tag 11 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Cabane de Lourdes – Réfuge de Baysellance

Dienstag, 13.Juli 2021

7,5 km, 850 m bergauf, 150 m bergab

Einen positiven Aspekt kann ich hervorheben: wir haben heute Nacht nicht gefroren: 5 Menschen in einem kleinen Raum mit geschlossenen Türen und Fenstern  produzieren ausreichend Wärme für eine angenehm warme Nacht – und keiner hat geschnarcht ! Aber ….. Nach den Erfahrungen der ersten Nacht in der Cabane am Anfang der Tour hatte ich auf dem Kauf einer  Isomatte bestanden. Gute Idee – aber 5 mm Dicke ( ich hatte 5€ bezahlt, also 1€/mm) sind wirklich nicht die Welt, wenn sich  darunter das Metallgitter des Bettgestells befindet. Also ergab sich eine unendliche Suche nach einer akzeptablen Schlafposition.

Die Mitschläfer in der Hütte

Am Morgen dann nettes Frühstück mit den Belgiern und Alexy aus dem Lubéron. Als wir nach heißem Tee (danke nach Namur für das heiße Wasser!) loslaufen wollten, kam noch eine 6- köpfige Horde von jungen durchgefrorenen Franzosen, die die Nacht neben einer anderen Cabane am Stausee im Tal verbracht hatten. Lustige Gespräche und Staunen über die Strecken, die diese Jungens pro Tag wanden. 30 km bei den Höhenmetern hier in der Gegend – Wahnsinn ! 

Wir ziehen dann in feinem Nieselregen zur Barage d‘ Ossoue und dann ganz langsam das Tal hoch: unser nächstes Réfuge ist das höchstgelegene der Pyrenäen auf 2640 m und der steile Weg ist bei feuchtem Gestein und einigen etwas ausgesetzten Stellen nicht immer ganz einfach zu gehen. Dann wird der Regen zu feinem Schnee – eklig.

Glücklicherweise finden wir als der Schneeregen besonders  fies wird eine Höhle, die als Notunterkunft dient. Nach einem Apfel ist alles besser und die letzten 200 Höhenmeter durchaus ok. Dann noch das Problem : bekommen wir ein Bett ?  (die Zeltvariante fände ich heute höchst unattraktiv). Ja , – wir haben Glück ! Bei dem Wetter hat zwei Wanderer einer kleinen Gruppe der Mut verlassen und sie haben abgesagt, so dass wir deren Plätze einnehmen konnten. Schwein gehabt!  Das Réfuge ist viel zu klein, um ernsthaft Corona- Regeln einzuhalten: zwar versuchen alle tapfer, Masken zu tragen – aber die Leute an den Tischen sitzen so eng, dass die Masken beim Aufstehen zur Farce werden, und von den Schlafsälen will ich  gar nicht erst sprechen: bei 0 Grad öffnet niemand nachts freiwillig das  Fenster und auch wenn nur die Hälfte der Betten belegt werden darf, ist die Luft am Morgen zum Schneiden. Aber bei der Enge ist die Stimmung genial: wir haben wieder sehr nette Leute am Tisch, leckeres Essen und zum Digestif eine Einladung zum Génépi (die Alpen lassen grüßen) Sehr lecker ! Dann gelingt es uns noch, den Hüttenwirt davon zu überzeugen, dass es besser ist, gegen die Corona Regeln zu verstoßen und zwei Frauen zusätzlich  Schlafplätze im Réfuge zu geben, als  die beiden bei  Null Grad mit Tarp draußen schlafen zu lassen.  Alles gut und morgen soll das Wetter zumindest nicht schlechter sein …

Tag 10 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Rifugio Bujaruelo – Cabane de Lourdes

Montag, 12. Juli 2021

8 km, 1020 m bergauf, 400 m bergab

Heute gehen wir die Etappe, die ich mit 1800 Höhenmetern im Anstieg für unsere Fähigkeiten erheblich zu lang geplant hatte und deswegen halbieren musste. Also werden wir heute wieder in einer dieser unbewirtschafteten Hütten (Cabane) übernachten.

Aber zunächst müssen wir wieder nach Frankreich zurück : dazu wandern wir den alten Weg des spanischen Almauftriebs zum Col du Bernatoire hinauf: 1000 Höhenmeter – im letzten Teil richtig steil ! Aber die Sonne scheint (noch) und der Weg geht zunächst durch den Wald, dann über blühende Wiesen und zuletzt durch felsiges Gelände mit tollen Blicken ins  Tal. Über uns kreisen Bartgeier. Wir haben für 3 Tage Picknick gekauft und für heute und morgen Abendessen und Frühstück zusätzlich  – der Rucksack ist mordsmäßig schwer und unsere Wandergeschwindigkeit infolgedessen ziemlich reduziert. Trotzdem sind wir vor 12.00 am Ibón de Bernatura (dem Bergsee unterhalb des Passes) und dann sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zur Passhöhe. Der Blick auf das grüne Tal Richtung Frankreich lässt erahnen, warum die Spanier das Tal als Weidegrund genutzt haben  und es im Mittelalter deswegen auch auf Krieg mit den französischen Landesherren ankommen ließen.

Für den Abstieg haben wir uns viel Zeit gelassen : immer wieder schöne Blumen und vor allem hunderte von Murmeltieren – ganze Familien mit spielenden Jungen !

Schon vor 15.00 sind wir an unserer Cabane angekommen : 2 eiserne Doppelbetten und Notrationen an Brennstoff, ein Topf und Streichhölzer. Genial. Im Laufe des Nachmittags kam noch ein Wanderer aus der Provence und ein Pärchen aus Namur dazu- gute Atmosphäre bei unserem spartanischen Mahl. Draußen ist es fies kalt geworden – die Wäsche im Bergbach stellt eine gewisse Herausforderung dar… Inzwischen ist es neblig bedeckt –  morgen soll es schneien. Aber der Wetterbericht muss ja nicht stimmen.

Tag 9 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Wanderung im Cañon d‘ Ordesa : Pradera de Ordesa, Sentiero de los Cazadores, Fâcha Pehay und durchs Tal zurück; dann mit Autostop und zu Fuß zum Rifugio Bujaruelo

24 km, 1230 m bergauf, 1200 m bergab

Sonntag, 11.Juli 2021

Heute lassen wir das Gepäck im Hotel in Torla, nehmen ganz früh den Bus (6.30) , so dass wir um 7.00 in der Cafeteria an der Pradera d’Ordesa ein spanisches Frühstück mit Kuchen bekommen können. Dann trennen sich Dagmars und meine Wege: sie möchte den Tag cool gestalten und bleibt im Tal, ich möchte den Canyon auch von oben sehen und steige die 700 Höhenmeter steil zur Facha Pehay auf. Die Blicke in den Canyon – ganz viel Grün, ocker und gelb – sind phantastisch! Zwischendurch kommen mir Trailrunner entgegen – ich brauche an einigen Abschnitten die Hände – die machen das als Jogging…. .

Die Facha Pehay ist ein ganz normaler Wanderweg – der Absatz in der Steilwand ist breit genug, dass ich keine Höhenangst kriege. Gut so. Langam geht’s am Endes des Tals zu dem sehr fotogenen Wasserfall „Cola de Caballo“ (Pferdeschweif) hinunter: Zeit für Fotos, Fußbad und Picknick. Und dann an vielen grandiosen Wasserfällen vorbei zurück zum Bus nach Torla. An der Haltestelle treffe ich Dagmar wieder, wir holen unser Gepäck ab und dann beginnt das Abenteuer „per Anhalter zurück zum Rifugio Bujaruelo“. Ziemlich schwierig heute – erst nach 4 km wandern an der Straße entlang und insgesamt 45 Minuten Wartezeit nimmt uns ein französisch- spanisches Pärchen („habt ihr auch eure Masken dabei ?“) mit zum Rifugio… wenn wir die 10 km noch zusätzlich hätten zu Fuß gehen müssen…..

So werden wir mit Hallo begrüßt und ich finde vor dem Abendessen noch Zeit, um den Blog zu schreiben – Internet für die Bilder und zum Upload gibt es allerdings nicht.

Morgen geht’s dann über den alten Weg des Almauftriebs der Spanier zurück nach Frankreich. Um diese Weidegründe scheint es übrigens jahrhundertelang Streit gegeben haben – deswegen sei u.a. die Kirche in Bujaruelo zerstört worden. Damit werden wir morgen aber hoffentlich nichts zu tun haben…..

Tag 8 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: vom Rifugio Bujaruelo nach Torla – ein halber Ruhetag

Samstag, 10.Juli 2021

10 km, 180m bergauf, 500 m bergab

Heute haben wir viel Zeit. Wir stehen ziemlich spät auf und gehen nach dem Frühstück im Hotel (bzw.  Rifugio) langsam den GR 11  den Rio Ara flussabwärts. Ganz cool ist der Weg doch nicht – zu Beginn gibt es einige etwas zeitraubende Kletterpartien, dann will ich zum Ende des Weges den Kletterpassagen ausweichen, die in schwarz mit dem Zeichen „ Klettersteig“ auf der Karte eingetragen sind – aber vor Ort als „ Jakobsweg“ markiert sind…

Keine Lust auf Experimente – wir nehmen die Piste und werden von den Autos kräftig eingestaubt.

Trotzdem sind wir schon vor 13.00 in Torla : netter kleiner Ort, der offensichtlich vor allem von den Bergwanderern lebt. An die Corona – Maskenregeln halten sich hier übrigens alle deutlich konsequenter als in Frankreich! Warum haben die dann hier Spanien höhere Inzidenzen?

Das Hotel, das ich über Booking gebucht habe,  ist sehr gut (Henri – Russell)  – schönes Bad, kleine Küche, sehr netter Empfang. Nur das Frühstück morgens um 8.00 ist für unsere Wanderung im Cañon einfach zu spät – da müssen wir was anderes finden. Am Nachmittag dann hausgemachtes Eis in einer Open – Air Eisdiele im Garten mit Musik und zum Abend  Pizza – ebenfalls reichlich und lecker – Schöner Tag !


Tag 7 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Gavarnie – Rifugio de Bujaruelo

Freitag, 9. Juli 2021

13km, 960 m bergauf, 975 m bergab

Heute geht’s über einen alten  Pilgerweg nach Spanien : „Notre Dame du Port“ in Gavarnie hat nämlich nichts mit einem Hafen zu tun, sondern ‚Port‘ bedeutet ‚porte‘ : Tür oder Passhöhe: Also Notre Dame zum Pass nach Spanien!

1000m langsamer Anstieg durch ein einsames Tal: auf dem Weg noch einen letzten Blick auf den großen Wasserfall und dann  zur spanischen Grenze: oben am Pass ist die Diskrepanz zwischen dem wasserreichen Frankreich mit den vielen Wasserfällen im Vergleich zu den trockenen spanischen Pyrenäen besonders gut zu sehen. Der Abstieg (wieder 1000 Höhenmeter) geht auf spanischer Seite vor allem über loses  Geröll.

Von der mittelalterlichen Kirche in Bujaruelo sind nur noch Ruinen übrig- die alte römische Brücke über den Rio Ara ist allerdings noch intakt – und sie führt direkt zu unserem  Rifugio. Das hat eine sehr lebendige Gastronomie, das Rifugio selbst ist eher ein kleines Berghotel. Wir haben ein nettes Doppelzimmer mit Halbpension reserviert.

5- Sekunden Bad im Rio Ara – es gab Leute , die waren eine halbe Stunde darin….

Dann zum Sonnenbaden und Baden zum Rio Ara ( das Baden fiel angesichts der Wassertemperatur seeeehr kurz aus..) und heute Abend dann ein sehr leckeres Abendessen mit Salat mit warmem Ziegenkäse, dann gegrillter Lachs mit Gemüse und als Nachtisch Käsekuchen mit Himbeersauce. Alles sehr lecker . In 2 Tagen werden wir nach unserem Besuch des Nationalparks von Ordesa hier noch mal übernachten. Ich freue mich schon drauf!


Tag 6 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Réfuge des Espuguettes – Gèdre, Autostopp nach Gavarnie

Donnerstag,8.Juli 2021

15,5km, 530m bergauf, 1480m bergab

Heute steigen fast alle aus dem Réfuge die 450 Höhenmeter zur Hourquette d‘Aulan hoch  – wir kommen nicht unbedingt als erste an. Glücklicherweise hat unser Weg heute sonst nicht so viele Steigungen: es geht von der Paßhöhe (auf 2500 m)  über fast 10 km langsam durch ein Flusstal bergab mit immer neuen Blicken auf die Berge hinter uns dann den Stausee vor uns.

Mittags  Picknick mit Blick auf ein unglaubliches Blau des Stausees und am Nachmittag eine geruhsame Wanderung über Almwiesen und dann den alten Steinweg über fast 500m runter ins Tal über den Pfad, der Bauern und Vieh (?) aus Gèdre zu den Almwiesen heraufführte. Heute ist der Pfad als schwarze Mountainbike Piste ausgeschildert – ich frage mich nur, wie es möglich sein soll, über diese unregelmäßigen Steine mit dem MTB steil bergab zu fahren.

Von Gèdre nach Gavarnie sind es 8 km an der Straße entlang – einen Bus gibt es am Nachmittag nicht. Also wieder den Daumen heraus – und wieder warten wir keine 5 Minuten bis uns jemand aus dem Dorf mitnimmt. Très sympa !

Auch das Gîte d‘ Etape ist wieder exzellent: ein Zimmer mit Dusche, das wir uns mit nur noch einer Frau teilen, ein leckeres reichhaltiges Essen, nette Gespräche am Tisch. Ein wirklich schöner Tag!

Tag 5 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: mit dem Bus nach Gavarnie – Cirque de Gavarnie – Réfuge des Espuguettes

Mittwoch, 7.Juli 2021

11 km, 1200m bergauf, 550m bergab

Auf den Wetterbericht kann man sich auch nicht immer verlassen – glücklicherweise !  Sobald wir mit dem Bus in Gavarnie ankamen , war strahlender Sonnenschein und der Blick auf den Cirque de Gavarnie phantastisch – völlig ohne Wolken. Nach Besuch der kleinen Pilgerkirche Notre Dame du Port (12. JH) auf dem Weg nach Santiago  sind wir den Touristen hinterher getrottet und zum Hotel du Cirque gelangt. Wieder ein Haufen Fotos und das nette Angebot, uns gemeinsam abzulichten – dankend angenommen !

Dagmar wollte ihre Kräfte schonen, aber ich bin zwar schon mal in Gavarnie gewesen aber nie bis zur Grande Cascade weiter gelaufen. Also trinkt Dagmar einen Kaffee und ich laufe (ohne Rucksack) den Weg bis zum Fuß des Wasserfalls. Es hätte mir zu denken geben sollen, dass die Menschen am Wasserfall wie kleine Spielzeugfiguren wirken…. Der Weg war deutlich weiter als geplant: sicher 4 km hin und zurück und 300 m Höhenunterschied. Der letzte Teil des Anstiegs darüber hinaus mächtig steil – und ich war plitschnass (von der Gischt des Wasserfalls ) als ich wieder zurück war. Es hatte sich inzwischen ziemlich zugezogen und Dagmar war fast angefroren. 

Wir konnten uns  auf den nächsten 400 Höhenmetern allerdings ohne Probleme wieder aufwärmen:  zunächst auf einem Weg am Hang entlang mit steil abfallenden Felswänden, dann auf einem langen und zuletzt steilen Anstieg über Almwiesen zur Hütte.

Netterweise kam dann auch  die Sonne wieder raus und wir sahen Blumen ohne Ende: riesige  Felder von blauen Lilien, aber auch Natternköpfe, Orchideen und Eisenhut (?). Auch hier wurde die Batterie des Photoapparats wieder mächtig strapaziert…. Auf 2000 m Höhe auf einer Almwiese liegt das  Réfuge des Espuguettes – wir kommen mit den ersten Regentropfen an und können zusehen, wie die Gegend im Nebel verschwindet. In der kleinen sympathischen Hütte:  sehr nette Hüttenwirtin, die uns bei der Planung einer zu lang geratenen Etappe in den nächsten Tagen mächtig geholfen hat. Leckeres Essen mit dem einzigen Problem, dass die Gäste (Corona lässt grüßen) so weit auseinander platziert waren, dass die Kommunikation schwierig war.  Aber ist schon mal etwas wirklich perfekt ?