🚴 2020 bis? Belgien mit dem Rad – Go west!

Bevor es losgeht….

Eine Radtour durch Belgien – unter Aussparung des Südens, da ich doch in den letzten Jahren etwas faul geworden bin und keinen gesteigerten Wert auf Herausforderungen à la „Flèche wallone“ und “ Liège- Bastogne- Liège“ lege.
Das heißt, dass ich mir für die erste Etappe den interessantesten Weg nach Lüttich aussuche: ich kenne die Gegend dank vieler Radtouren so gut,
dass ich die Filetstückchen rauspicken möchte.
Danach aber kommt Neuland: ich freue mich auf den RAVEL die Maas entlang, möche die Bergbaukultur des Ruhrgebiets mit der des belgischen Reviers vergleichen und die vielen kleinen und größeren Städte entlang der Maas entdecken.
Und danach? Mal sehen…
Vielleicht den Canal du centre entlang, um noch mehr Industriegeschichte zu tanken oder aber den sicherlich landschaftlich schöneren Teil entlang der Sambre?
Auf jeden Fall ist das erste größere Ziel die französische Grenze.
Und dann sollte es langsam wieder zurückgehen – am besten im großen Bogen einschließlich Besichtigung der großen flämischen Städte und Bad der Füße in der Nordsee. Aber das ist alles Zukunftmusik.
Zunächst mal : Go west!

Powerpoint und Diashow ebenso wie den Track kann es natürlich erst in einigem Abstand zu der Tour geben: aber die Wartezeit darauf ist ja fast so schön wie vor Weihnachten …. Einfach später noch mal gucken oder sich benachrichtigen lassen …..

Den Blog schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch

Die Powerpoint erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Belgien mit dem Rad -als Powerpoints in kleinen Häppchen nach Etappen

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage

... mehr Infos zu Wegbeschaffenheit und Höhenprofil?

🚴 Mai 2022 -Zwei Tage mit dem Rad durchs Lipperland von Hamm nach Paderborn

Radtour von Hamm durch die Lippeauen entlang des Lippe-Römer-Radwegs bis Paderborn.
Zurück am Böke-Heide-Kanal und dann auf der Bahntrasse der ehemaligen Sennebahn bis Rheda:
viel Natur und mit Paderborn und Lippstadt auch kulturell Interessantes.

Die Powerpoint erstelle ich zu Hause nach der Tour: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläreZusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.

Karte und Track der Wanderung

🚴 Juli 2020: Quer durch Hessen und Thüringen

Corona… ganz Deutschland macht Ferien im Inland und fährt in die Alpen oder ans Meer. Gibt es eine bessere Gelegenheit, um die unbekannten deutschen Mittelgebirge kennenzulernen? Eine spannende Tour über Radfernwege und lange Bahntrassenradwege von der Lahn zur Werra und über die Rhön zum Main!

Den Blog schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittafs auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch

Die Powerpoint erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten.

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage

Karte und Track der Radtour

…mehr Infos zu Wegbeschaffenheit und Höhenprofil ?

🚴 Mai 2020: Weserradweg

Drei Tage die Weser entlang: schon länger hatte ich vor, mir die alten Fachwerkstädte, die romanischen Kirchen und Klöster entlang des Flusses genauer anzusehen. Das erste Wochenende mit geöffneten Übernachtungsangeboten nach der Tristesse im März und April ( Corona…) habe ich zu dieser Tour genutzt. Super Wetter inclusive !

Die Powerpoint erstelle ich zu Hause nach der Tour: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.

Karte und Track der Radtour

… mehr Infos zu Wegbeschaffenheit und Höhenprofil?

2020 Ahrsteig und Ahrradweg Tag 5: Walporzheim – Sinzig

Rapsfelder in der Nähe von Sinzig

Dienstag, 14.4.2020


Sinzig – Walporzheim auf dem Ahrsteig:: ca.25 km 
Walporzheim- Ahrmündung – Sinzig  mit dem Rad: ca 25 km

  😊-Soziale Distanz: unproblematisch


Auch heute bin ich wieder schon gegen 7 Uhr losgefahren, um möglichst früh die Wanderung beginnen zu können. Denn ich möchte heute die beiden letzten Etappen zusammenfassen und bis zum Rhein wandern – oder besser gesagt: ahraufwärts wandern und zum Rhein den Ahrradweg nehmen.

In Walporzheim, dem Endpunkt der letzten Etappe angekommen, erlebe ich aber erstmal eine herbe Überraschung: Ich wollte das Rad abschließen und stelle fest, dass ich das Schloss zu Hause gelassen habe. Was tun? Auf die Ehrlichkeit der Anwohner und Wanderer vertrauen? Hmmm,  würde wahrscheinlich gutgehen, das Risiko im Verhältnis zum Wert des Fahrrads ist mir aber zu hoch. Also habe ich mich umgesehen, wen ich bitten kann, mein Fahrrad in seinen Garten zu stellen und bin wirklich fündig geworden (natürlich alles mit gebührendem Sicherheitsabstand…eine Ansteckung vom Balkon der ersten Etage wäre wirklich ungewöhnlich…). Insofern ist das Rad jetzt auf einem Hinterhof geparkt, und ich fahre mit dem Auto bis zum Endpunkt der Etappe nach Sinzig weiter.

Ich habe mir, glaube ich, den kältesten Tag der Woche für die heutige Wanderung ausgesucht – nur mit T- Shirt ist es definitiv zu kalt und ich bin froh, den dicken Fleece mitgenommen zu haben. Der Weg heute ist einfach: es geht meist auf Feldwegen nur leicht bergan, die Wandergeschwindigkeit ist deutlich höher als auf den letzten Etappen. Es geht an blühendem Raps vorbei, durch Weinberge, Buchen- Eichen und Lärchenmischwälder: und immer wieder herrliche Ausblicke ins Tal. Um die Dörfer herum begegne ich einzelnen Menschen mit Hunden und wenigen Joggern, zwischen den Dörfern bin ich wieder stundenlang allein und höre nur den Gesang der Vögel und meine Schritte – den entfernten Lärm der Straße schaffe ich meist auszublenden. Vorbei an mehreren kleinen Kapellen – die offensichtlich auch heute noch regelmäßig besucht werden-  bin ich dann nach knapp sechs Stunden an meinem Fahrrad in Walporzheim angekommen und radele nun an der Ahr entlang Richtung Rhein: jetzt durchquere ich all die Orte, die ich auf dem Ahrsteig nur von oben sehe: zunächst Ahrweiler mit seinem mittelalterlichen Stadtkern (zur Zeit nur mäßig viel Leute auf den Straßen) und der gotischen Kirche.

die Eiserne Hochzeit mit nur wenigen erlaubten Teilnehmern- aber wenigstens etwas ….

Innen findet in den ersten zwei Bänken eine kleine Zeremonie mit wenigen Personen statt. Ich setze mich in eine Bank und höre zu: es ist eine Eiserne Hochzeit-  65 Jahre verheiratet. Das „Großer Gott“ singe ich aus der letzten Bank mit… Ich hätte die Kirche gerne noch etwas besichtigt, wollte aber nicht stören und bin weitergefahren. Auf dem Weg sind alle Spielplätze verriegelt und abgesperrt – aber die Kinder spielen auf den Feldern, am Wegrand, am Wasser: da sind mir die sozialen Ungerechtigkeiten dieser Kontaktsperre besonders vor Augen geführt geworden: diese Ausweichmöglichkeiten haben die Menschen in den Wohnblocks der Städte nicht – da findet das Leben dann wirklich in der 2- Zimmerwohnung statt… Dann führt mich der Weg an Sinzig vorbei zum Rhein: die zwischendurch – bei Bad Neuenahr – kanalisierte Ahr hat hier kurz vor der Mündung wieder ein breites Bett: es geht zunächst durch Auwiesen und dann durch eine blühende Bruchlandschaft zur Mündung an den Rhein.

Blick rheinaufwärts

Dort angekommen setze ich mich auf die Rheinkiesel und schaue den Schiffen und dem Verkehr auf dem anderen Rheinufer zu. Gegenüber liegt Linz und ich kann den Hang erkennen, den ich auf dem Rheinsteig mit Mira hochgewandert bin. Und auf einmal hab ich einen ganz dicken Kloß im Hals, werfe noch zwei Kiesel in den Rhein und mache mich auf den Weg zurück nach Sinzig.
Noch eine schön ausgemalte romanische Kirche mit einem Organisten,  der moderne Orgelmusik übt – ungewöhnlich, aber in der Intensität und Spannung passend zur aktuellen Zeit. Es folgt die leise Enttäuschung, da ich keine geöffnete Eisdiele für meinen obligatorischen „Ende-der-Tour-Becher“ finde – und dann der Rückweg nach Kelmis.
Fazit: Sehr schöne Tour mit interessanter Kombination aus Radfahren und Wandern – aber etwas fehlen mit die Übernachtungen dennoch – denn die tragen unbedingt zum Reiz eines Fernwanderwegs bei !

2020 Ahrsteig und Ahrradweg Tag 4: Altenahr- Walporzheim

Ahrbrücke am Beginn der Wanderung

Donnerstag, 9.4.2020


Altenahr- Walporzheim mit dem Rad: ca. 17 km
Walporzheim – Altenahr auf dem Ahrsteig: ca 18 km


😊-Soziale Distanz: keine Probleme- aber auch keine Gespräche ….

auf dem Hinweg – Sonnenaufgang bei Weisweiler

Es ist einfach schöner, schon  in den frühen Morgenstunden loszuwandern   – das Morgenlicht, die Kühle des Vormittags – alles das macht  die Tour morgens weitaus angenehmer. Nur – ich habe vor dem Beginn der Wanderung wie immer erst noch meine 1,5 Stunden Autofahrt und dann  knapp eine Stunde Radtour vor mir…. Um 8.30 war ich dann in Altenahr: normalerweise ist die Stadt auch schon früh morgens voll mit Reisebussen und Touristen – heute konnte ich mir meinen Parkplatz aussuchen , da ja alle Hotels und Restaurants geschlossen sind. Dann noch eine Stunde über den Ahrtalradweg, der hier über die alte Bahtrasse der Ahrtalbahn führt – inclusive Brücken und Tunnel! – Die Ahrtalbahn fährt übrigens auch weiterhin – nur ist die Strecke inzwischen eingleisig. Ich finde das ist ein super Kompromiss zwischen Bahn und Rad. Ab Altenahr wird das Tal zumindest so weit, dass Weinbau möglich ist – meist an Steilhängen (kein Wunder , dass die Weinpreise dann höher sein müssen als in Frankreich oder Spanien- ich kann mir nicht vorstellen , das man hier die  Weintrauben anders als von Hand ernten kann).

Auf dem Weg sehe ich ein Restaurant, das Ostermenüs auf Bestellung zum Mitnehmen anbietet – gute Idee, und auf jeden Fall zur Zeit die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas zu verkaufen. In Walporzheim habe ich mein  Rad dann wieder geparkt und bin über den Ahrsteig zurück gewandert.
Auch heute sind einige Steigungen zusammengekommen – auf so ca. 1000 Höhenmeter komme ich schon pro Tag: das ist zwar weniger als in den Alpen, aber so für den Anfang der Wandersaison gar nicht so schlecht…

Blick vom Schrock auf die Ahrschleife bei Mayschoß

Vor allem werde ich nach jedem Anstieg mit einem wirklich genialen Ausblick belohnt – bei der Auswahl der Fotos habe ich jeweils die Qual der Wahl… Versehentlich habe ich heute einen Abzweig verpasst und bin noch mal 100 m höher geraten- hier habe ich wirklich lange Zeit nur meinen Atem, meine Schritte und das Vogelgezwitscher gehört- meditative Stille pur! Bis zu dem Moment , in dem  ich durch den  gellenden Pfiff der Bahn aufgeschreckt werde – nichts ist perfekt ! Meine Gedanken kreisen jedoch logischerweise immer noch um Corona – im weitesten Sinne. Ich frage mich was diese zur Zeit allgegenwärtige virtuelle Kommunikation mit uns (mit mir) macht: ich habe das Gefühl, dass ich deutlich weniger empathisch auf mein Gegenüber reagiere, meine Argumente mit mehr Vehemenz vertrete und mich weniger auf die Einwände des Anderen einlasse – das ließe sich ja auch ganz gut psychologisch erklären, da ich mir vorstellen kann , dass die Spiegelneuronen bei Kommunikation über einen Bildschirm einfach weniger aktiviert werden können…
Und auch bei religiösen Themen habe ich mit dem Virtuellen so mein Problem: zu einer Messe gehört für mich zwingend die Gemeinschaft  – es gelingt mir beim Hören  (und Sehen ) einer Messe im Internet einfach nicht, Gemeinschaft zu spüren – dann lieber gar keine Messe  als Dauerenttäuschung? Ok –heute ist super Wetter –eigentlich muss ich nicht zwingend über sowas nachdenken….
Bis zum Rhein fehlen mir jetzt noch ein bis zwei Etappen. Mal sehen, ob ich das vor Ostern noch schaffe oder die nächste Woche wähle!

2020 Ahrsteig und Ahrradweg Tag 3: Insul – Altenahr

das Ahrtal wird langsam weiter – kurz hinter Insul

Mittwoch, 8.4.2020

Insul – Altenahr mit dem Rad: ca. 15 km 
Altenahr-  Insul auf dem Ahrsteig: ca 19 km

    😊-Soziale Distanz: geglückt – wenig los auf dem Weg – ich habe vielleicht 10 Menschen gesehen, mit einem (natürlich mit mehr als 2 m Abstand) gut 5 Minuten gequasselt

Heute war ich um 10.15 in Insul und habe mich dann zügig auf mein Rad geschwungen, um ahrabwärts nach Altenahr zu radeln. Es ist schade, dass ich erst so spät loslegen kann – aber es sind immer 1.5 Stunden Fahrt: und vor acht Uhr loszufahren hab ich bisher einfach noch nicht geschafft. Es ist schwer zu sagen, ob der Radweg oder der Wanderweg schöner ist – ich finde, beide ergänzen sich ideal:  Der Radweg verläuft meist eben oder leicht abschüssig in der Nähe des Flusses mit immer wieder neuen Fotomotiven, während der Wanderweg schon eine gutes Training für die Bergtour im Sommer in Italien darstellt (falls die dann Ende Juni wider Erwarten doch stattfinden sollte….).

Wallfahrtskapelle Maria Geburt Pützfeld

Wie gesagt: das Ahrtal ist tief eingeschnitten – und deswegen haben die Wege, die mehrmals täglich aus dem Tal auf die Höhe hinaufführen und dann auch wieder zum Fluss absteigen fast alpinen Charakter. Ich bin auf jeden Fall begeistert von den Ausblicken ins Ahrtal und finde oben auf der Höhe die weit geschwungenen Hügelketten ungemein beruhigend. Hinzu kommt, dass die ganze Landschaft blüht: vor allem Schlehenbüsche und – hecken   aber auch Kirschbäume und nicht zu vergessen eine Unzahl an Blumen, bei denen ich nur einen Bruchteil mit Namen kenne… Aber ich habe eine App, mit der man die meisten Blumen mithilfe eines Fotos finden kann – absolut genial (Flora incognita ) . Nur- wenn ich die App zu ausführlich einsetze, schaffe ich den Weg heute nicht…. Insgesamt fällt mir das Abschalten schon etwas leichter – die Stille und die Bewegung sind ungemein hilfreich….

Am Ende eines schweißtreibenden Anstiegs sehe ich jemanden mit einem großen Wanderrucksack in der Sonne sitzen: meine Neugier ist geweckt: hier ist doch alles geschlossen – wie geht das, jetzt die Ahr bei Insul am Ende der Wanderung mehrtägige Touren zu machen? Die Lösung ist für mich nicht so befriedigend: er schläft im Schlafsack ohne Zelt –meist in Schutzhütten. Das gefällt mir nicht so ganz: zum einen, ist eine Taschenlampe einfach hunderte Meter weit sichtbar  -und erlaubt ist das Ganze ja nicht (nachts vom Förster aus dem Schlafsack geholt zu werden stelle ich mir ziemlich ätzend vor). Und außerdem bin ich ein Fan von gutem Abendessen nach einem langen Wandertag – und das ist auf diese Weise überhaupt nicht zu realisieren: also muss ich momentan doch wohl abends nach Hause fahren…

die Ahr bei Insul am Ende der Wanderung

Morgen ist wieder ein herrlicher Frühlingstag angesagt – also   werde  ich morgen auch wieder zur „Arbeit“ fahren müssen…..

2020 Ahrsteig und Ahrradweg Tag 2: Aremberg- Insul

Grenzkontrolle zwischen Kelmis und Aachen – zum letzten Mal vor 30 Jahren oder die Wiederkehr der Nationalstaaten: als ob es in Belgien ein anderes Virus gäbe als in Deutschland !
… ach übrigens: das Verhalten der Menschen auf beiden Seiten der Grenze ist inzwischen in der Realität sehr ähnlich -aber das weiß ja inzwischen kaum noch jemand : man darf ja im Normalfall nicht auf die andere Seite…. doch ! es gibt einen Unterschied: das belgische Virus kann nicht duch Bücherregale dringen (in Belgien sind Buchhandlungen geöffnet) – während es in Deutschland durch die Metallregale der Baumärkte aufgehalten wird, die nämlich dort geöffnet sind…….

Dienstag, 7.4.2020

Aremberg – Insul mit dem Rad: ca. 15 km 
Aremberg Insul auf dem Ahrsteig: ca 19 km

 Heute habe ich mir die Höhenlinien schon vorher etwas genauer angeguckt und mich entschlossen, die Wanderung in umgekehrter Richtung – flussaufwärts zu gehen. Grund ist die Radtour zu Beginn: denn Aremberg liegt 300 Höhenmeter oberhalb des Ahrtals – und ich hatte überhaupt keine Lust diese Steigung über eine Strecke von nur 4 km am Ende des Tages bergauf zu fahren… Also fing der Tag mit einer genialen Bergabfahrt an! Autoverkehr gibt es zur Zeit fast gar nicht – deswegen konnte ich auch im Tal problemlos über die Landstraße radeln und habe den fehlenden Fahrradweg auf diesem Teil des Ahrtalradweges gar nicht vermisst. Mein Fahrrad habe ich dann in Insul abgestellt und bin von da aus den Ahrsteig zurück nach Aremsberg gewandert. Der Weg führt steil im Ahrtal nach oben – immer schönere Ausblicke bei auch heute wieder strahlendem Sonnenschein lassen meinen Fotoapparat heiß laufen.

Schwarzdorn/ Schlehen:
die blühenden Hecken haben mich auf dem ganzen Weg begleitet

Oben dann an einer Aussichtsbank ein kurzes Gespräch mit einem dort sitzenden Mann (natürlich mit sicherem Corona – Abstand…). Ja, er sei fast täglich hier oben – aber zur Zeit sei es endlich mal ruhig: kein Lärm von der Bundesstraße und auch kein Fluglärm vom Köln/ Bonner Flughafen. Und jetzt in der Woche seien auch wenig Wanderer da – am Wochenende hätten sich die Leute allerdings fast auf die Füße getreten… Damit weiß ich, dass es die beste Entscheidung überhaupt war, gerade jetzt den Ahrsteig zu wandern. Denn in dem engen Tal schallen wirklich alle Geräusche nach oben: einen Rasenmäher habe ich minutenlang auch noch hunderte Meter weiter gehört. Und auf die Füße treten … nein, heute nun wirklich nicht: den ganzen Tag über bin ich auf dem Wanderweg gerade mal sechs Leuten begegnet… Während die Stille und die Leere in der Stadt auf mich unheimlich und beunruhigend wirken, ist das hier im Wald der normale und erwünschte Zustand – und so gelingt es mir endlich, wieder etwas zur Ruhe zu kommen…

14- Nothelferkapelle in Eichenbach

Ehrlich gesagt, mache ich mir im Augenblick auch viel weniger Sorgen, mir dieses Virus selbst einzufangen (in Aachen sind bei 250000 Einwohnern aktuell gerade 600 Menschen erkrankt), als dass ich mit höchstem Unbehagen die sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieses Lock-down kommen sehe…. Aber was passiert, wenn man den Laden nicht früh genug dicht macht, haben ja Italien, Spanien und New York gerade sehr deutlich vorgeführt. Infolgedessen ist es wohl vor allem eine Frage der sozialen Verantwortung, die mitmenschliche Distanz einzuhalten. …. und das ist ein schwieriges Unterfangen, da ich zumindest für mich sagen kann, dass ich eine Begegnung per Internet oder auch am Telefon für nur sehr eingeschränkt komunikativ halte.  
Und wahrscheinlich wegen all dieser Unwägbarkeiten klappt das mit dem Abschalten im Moment bei mir auch nur so mittelprächtig….

2020 Ahrsteig und Ahrradweg Tag 1: Blankenheim – Aremberg

Panorama vom Hünerberg

Montag, 6.4.2020

Ich mag Fernwanderwege – und deshalb habe ich mir auch für diese Woche wieder einen solchen Weg ausgesucht – wobei Corona die Auswahlmöglichkeiten schon ziemlich reduziert hat. Die schon begonnene Tour quer durch Belgien  – vom Dreiländereck bis nach Bouillon musste ich erstmal unterbrechen – wie soll ich denn einem Polizisten erklären, dass ich um Sport zu machen mal eben nach St Hubert oder La Roche-en-Ardennes fahre? Geht nicht.
Also habe ich mir den Ahrsteig ausgesucht – in NRW und Rheinland- Pfalz geht es nur darum, soziale Kontakte zu vermeiden – und das ist beim Wandern unproblematisch. Aber es besteht ein logistisches Problem: Wie komme ich zum Ausgangspunkt der Tour – da, wo ich mein Auto geparkt habe– zurück? Normalerweise nutze ich Bus und Bahn  – das wollte ich eben wegen der sozialen Distanz vermeiden – und fahre deswegen mit dem Rad zum Anfangspunkt der Wandertour…. Also steht heute mein Auto in Aremsberg und ich nehme das Rad bis Blankenheim zur Ahrquelle. Ich sollte mir nur beim nächsten Mal die Höhenmeter vorher etwas besser angucken. Zunächst gab es zwar eine kräftige 5 km Abfahrt ins Ahrtal. Danach folgte aber eine 20 km lange Steigung bis Blankenheim – erstens hat damit der Weg viel länger gedauert als geplant und zweitens war ich schon ziemlich k.o., als ich nach 2 Stunden um Mitttag am Startpunkt der Wanderung ankam. 

Blankenheim
Blankenheim

Eigentlich hatte ich vor, mir in Blankenheim noch einen Apfel und etwas zu trinken zu kaufen – aber im Dorf war alles geschlossen-  schon wieder Corona ! Bei absolut genialem Wetter dann gut 20 km Wanderung durch die Ahrberge – tolle Ausblicke vom Hühnerberg, ein kleines Stück Römerstraße, und immer wieder blühende Blumen und Bäume  Frühling !!!

Weidenkätzchen

Ja, und jetzt fehlt mir eigentlich der zweite Teil des Tages auf einem meiner Fernwanderwege – denn die Wanderung ist zwar wesentlich, aber genauso freue ich mich immer auf den Abend: mal ist es eine Übernachtung in einem  Hotel, mal auf einer Hütte, mal im Zelt. Dann die Suche nach einem netten Restaurant und die Frage, ob ich interessante Leute zur Unterhaltung finde oder doch noch etwas lese – aber immer herrscht  Ruhe und es besteht ein gehöriger Abstand zu allen Problemen zu Hause. Aber dieser zweiter Teil fällt jetzt einfach weg ! Ganz prosaisch nehme ich das Auto und fahre nach Hause – willkommen zurück im täglichen Wahnsinnn….

2020 Prolog – Radtour nach Banneux: Kelmis – Banneux – (ca. 80 km )

Blick vom Höhenrücken bei Nessonvaux
Blick vom Höhenrücken bei Nessonvaux

Sonntag, 5.4.2020

  😊-Soziale Distanz: geglückt – alles im grünen Bereich

Eigentlich wollte ich erst morgen (am Montag) mit meinen Corona-Touren anfangen – aber bei diesem tollen Frühlingswetter, das so gar nicht zu Kontaktsperre und Ausgehverbot passt, musste ich einfach heute schon einen Prolog einlegen. Da ich kaum heute am Sonntag zur Arbeit fahren kann (und ich sonst der belgischen Polizei an der Grenze keine vernünftige Erklärung abgeben kann, warum ich unbedingt heute nach Deutschland will), habe ich mir eine Tour innerhalb Belgiens überlegt. Ich bin noch nie in Banneux gewesen. Ja, Asche auf mein Haupt, ich war wirklich noch nie da! Wer meine Blogs kennt, kann den Grund dazu zumindest erahnen: ich habe so mein Problem mit großen Wallfahrtsorten, den Menschenmassen dort und dem Andenkentrubel drum herum…. Ich habe sogar schon mal auf dem Parkplatz in Banneux gehalten – und dann sofort schleunigst wieder die Flucht ergriffen. Aber heute ist die Gelegenheit günstig: zum einen kann man heute mangels Autoverkehr mit dem Fahrrad sogar über Nationalstraßen radeln, ohne von Lastern und Rennfahrern in den Straßengraben gedrängt zu werden. Und außerdem sollte das mit den Menschenmassen heute nicht so relevant sein. Auf dem Hinweg bin ich über Andrimont, den Norden von Verviers, Dison und Soiron gefahren, um dann auf einem genialen Höhenweg zur linken das Wesertal liegen zu haben und zur rechten bis ins Herver Land sehen zu können. Dann ein unglaublich steiler Abstieg nach Nessonvaux und von da aus eine lange Serpentinenstraße auf der südlichen Talseite hinauf nach Banneux. Leider habe ich mir erst in Banneux selbst überlegt, den Blog heute schon beginnen zu lassen – deswegen gibt es leider keine Fotos vom Anfang der Tour. Aber dann Banneux ! Die absolute Leere – gespenstisch! Alles verrammelt und verriegelt, alle Kirchen, Kapellen, Restaurants und Andenkenläden zu, die Parkplätze völlig leer.  Stille – unterbrochen nur vom unwirklich klingenden Läuten der Glocken. Und heute ist Palmsonntag!
Auf dem Weg durch das Gelände des Pilgerzentrums sah ich von weitem eine Handvoll Wanderer und Radfahrer und dann an der Quelle vor der Madonnna von Banneux drei betende Menschen –  ds war alles. Sehr, sehr eigenartig… Nach kurzem Picknick bin ich dann langsam zurückgefahren: ich konnte wieder die Nationalstraße wählen: so fast ohne Autoverkehr hatte ich keine Blutdruckanstiege beim Überholmanöver der Laster zu befürchten: ich konnte in aller Ruhe über Pepinster ins Wesertal runterradeln und von dort aus über Verviers die Weser entlang zurückfahren. Dann von Baelen über Welkenradt nach Kelmis – und dann hätte ich zu Hause sein können.

Die Weser zwischen Verviers und Eupen

Aber heute ist Palmsonntag – und die Sonntagsmesse finde ich schon ziemlich wichtig. Nur: es gibt keine Gottesdienste in Corona – Zeiten…. Was tun?  Zu Hause das You-tube Video mit der Sonntagsmesse der Pfarre angucken ist bei uns zu Hause nicht so einfach– eine Stunde im Wohnzimmer andächtig Video gucken, während alle anderen Kirche für Schwachsinn halten? Schwierig ….
Ich habe mich also in unsere leere Kirche gesetzt, das Video auf dem Smartphone angemacht und zugehört, mitgebetet und mitgesungen – alles etwas merkwürdig – aber das ist zur Zeit ja der Mainstream….