2020 Ahrsteig und Ahrradweg Tag 4: Altenahr- Walporzheim

Ahrbrücke am Beginn der Wanderung

Donnerstag, 9.4.2020


Altenahr- Walporzheim mit dem Rad: ca. 17 km
Walporzheim – Altenahr auf dem Ahrsteig: ca 18 km


😊-Soziale Distanz: keine Probleme- aber auch keine Gespräche ….

auf dem Hinweg – Sonnenaufgang bei Weisweiler

Es ist einfach schöner, schon  in den frühen Morgenstunden loszuwandern   – das Morgenlicht, die Kühle des Vormittags – alles das macht  die Tour morgens weitaus angenehmer. Nur – ich habe vor dem Beginn der Wanderung wie immer erst noch meine 1,5 Stunden Autofahrt und dann  knapp eine Stunde Radtour vor mir…. Um 8.30 war ich dann in Altenahr: normalerweise ist die Stadt auch schon früh morgens voll mit Reisebussen und Touristen – heute konnte ich mir meinen Parkplatz aussuchen , da ja alle Hotels und Restaurants geschlossen sind. Dann noch eine Stunde über den Ahrtalradweg, der hier über die alte Bahtrasse der Ahrtalbahn führt – inclusive Brücken und Tunnel! – Die Ahrtalbahn fährt übrigens auch weiterhin – nur ist die Strecke inzwischen eingleisig. Ich finde das ist ein super Kompromiss zwischen Bahn und Rad. Ab Altenahr wird das Tal zumindest so weit, dass Weinbau möglich ist – meist an Steilhängen (kein Wunder , dass die Weinpreise dann höher sein müssen als in Frankreich oder Spanien- ich kann mir nicht vorstellen , das man hier die  Weintrauben anders als von Hand ernten kann).

Auf dem Weg sehe ich ein Restaurant, das Ostermenüs auf Bestellung zum Mitnehmen anbietet – gute Idee, und auf jeden Fall zur Zeit die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas zu verkaufen. In Walporzheim habe ich mein  Rad dann wieder geparkt und bin über den Ahrsteig zurück gewandert.
Auch heute sind einige Steigungen zusammengekommen – auf so ca. 1000 Höhenmeter komme ich schon pro Tag: das ist zwar weniger als in den Alpen, aber so für den Anfang der Wandersaison gar nicht so schlecht…

Blick vom Schrock auf die Ahrschleife bei Mayschoß

Vor allem werde ich nach jedem Anstieg mit einem wirklich genialen Ausblick belohnt – bei der Auswahl der Fotos habe ich jeweils die Qual der Wahl… Versehentlich habe ich heute einen Abzweig verpasst und bin noch mal 100 m höher geraten- hier habe ich wirklich lange Zeit nur meinen Atem, meine Schritte und das Vogelgezwitscher gehört- meditative Stille pur! Bis zu dem Moment , in dem  ich durch den  gellenden Pfiff der Bahn aufgeschreckt werde – nichts ist perfekt ! Meine Gedanken kreisen jedoch logischerweise immer noch um Corona – im weitesten Sinne. Ich frage mich was diese zur Zeit allgegenwärtige virtuelle Kommunikation mit uns (mit mir) macht: ich habe das Gefühl, dass ich deutlich weniger empathisch auf mein Gegenüber reagiere, meine Argumente mit mehr Vehemenz vertrete und mich weniger auf die Einwände des Anderen einlasse – das ließe sich ja auch ganz gut psychologisch erklären, da ich mir vorstellen kann , dass die Spiegelneuronen bei Kommunikation über einen Bildschirm einfach weniger aktiviert werden können…
Und auch bei religiösen Themen habe ich mit dem Virtuellen so mein Problem: zu einer Messe gehört für mich zwingend die Gemeinschaft  – es gelingt mir beim Hören  (und Sehen ) einer Messe im Internet einfach nicht, Gemeinschaft zu spüren – dann lieber gar keine Messe  als Dauerenttäuschung? Ok –heute ist super Wetter –eigentlich muss ich nicht zwingend über sowas nachdenken….
Bis zum Rhein fehlen mir jetzt noch ein bis zwei Etappen. Mal sehen, ob ich das vor Ostern noch schaffe oder die nächste Woche wähle!