Heute wandern wir nur noch bis zum Mittag, damit Dagmar und ich noch genügend Zeit haben, ohne Stress nach Hause zurück zu fahren.
Zunächst sind wir heute Morgen am jüdischen Friedhof vorbeigelaufen, der – wie üblich – außerhalb der Stadtmauern lag. Da jüdische Gräber nicht eingeebnet werden, sieht man auch noch Grabstellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Von da aus ging es an einem auf einer Anhöhe gelegenen Kalvarienberg vorbei – dessen Besichtigung wir uns bei Nieselregen mit entsprechender Fernsicht geschenkt haben. Auch die Barockkapelle (Kluskapelle) der Wüstung Upspringe war geschlossen und die Geostation an der Grube Reinhard so komplex, dass ich zwar Fotos der Tafeln gemacht habe, wir aber sicher bis weit in den Nachmittag für eine Besichtigung gebraucht hätten – leider zu spät für uns ….
Noch ein Kaffee mit Apfelkuchen und Berliner in einer Bäckerei in Bredelar (ziemlich hässlicher Straßenort an der B7) und bald schon Abfahrt mit dem gemeinsamen Zug nach Hagen, von wo aus Dagmar Richtung Hamburg und ich Richtung Köln weiterfahre.
Noch einmal zehn Minuten Stress im Zug, als Dagmars Portemonnaie incl. Bahncard verschwunden war. Ich hatte ihr inzwischen schon ein Ticket mithilfe meiner EC Karte gebucht, und die sehr freundliche Kontrolleurin half uns auch noch telefonisch in der Bäckereri (s.o) nachzufragen. Glücklicherweise tauchte das Portemonnaie dann schlussendlich nach minutiöser Recherche doch wieder in den Tiefen der Regenhose auf …. Puuuh …
Fazit:
durch Wetter, Waldsterben und relativ hohen Asphaltanteil der Wege leicht beeinträchtigte, insgesamt jedoch interessante und einfach zu gehende Tour. Die für uns kulturell attraktiven Orte lagen dabei etwas abseits des Hauptweges. Wenn auch die dunklen Fichtenwälder inzwischen fehlen, könnte dieser Verlust zu anderer Jahreszeit tolle Ausblicke erlauben (an Tagen ohne Regen …).
Zur Jahreszeit: die Temperatur war zum Wandern bei 5-12 Grad angenehm. Der stürmische Wind mit Regen oben auf dem Eggegebirgskamm machte den Weg hingegen zeitweise ziemlich ungemütlich. Um diese Jahreszeit war eine Vorbuchung der Unterkünfte nicht nötig. Da die alten Landgasthöfe von Wirtsleuten meist fortgeschrittenen Alters geführt werden, empfiehlt es sich allerdings, die Öffnungszeiten vorher abzuchecken…. .
Nach sehr reichhaltigem Frühstück (mit Butterbrotpapier auf dem Tisch zum Einpacken!) sind wir zunächst bewusst in die falsche Richtung gewandert, um das Ex-Kloster Hardehausen zu besuchen. Auch dieses Zisterzienserkloster war in der Säkularisation aufgehoben worden, wurde Staatsdomäne, preußische Erziehungsanstalt, Napola (nationalsozialistische politische Lehranstalt) und nach 1945 Jugendhaus und Landesvolkshochschule des Bistums Paderborn. Wir hatten riesiges Glück: obwohl heute eigentlich geschlossen, hat uns jemand die Möglichkeit gegeben, die moderne Kirche zu besichtigen. Echt sehenswert!
die neue Kirche in Hardehausen SakramentenhäuschenTaufbecken die neue Kirche in Hardehausen
Von da aus ging es langsam wieder hoch zum Eggekamm. Der Weg führte an einem Wisentgehege vorbei: mein Mega Zoom hat es erlaubt, diesen Riesenviechern besser als mit bloßem Auge beim Fressen zuzugucken: man stecke den ganzen Schädel in ein Fuder Heu … . Direkt daneben eine Zucht von weißem Rotwild – sehr scheu, so dass ich selbst mit einem 300er Zoom leider kaum Chancen auf gute Fotos hatte..
so fressen Wisente …... und so sehen sie danach aus …Weißes RotwildWisentgehege bei Hardehausen
Das Wetter hat uns am Vormittag für die letzten Tage entschädigt: Sonne, tolle Fernsicht, wenig Wind. Und – heute ging es vor allem durch Buchenwälder, die dem Klimawandel etwas besser trotzen. Schon viele Kilometer vor unserem Etappenziel (ca. 15-30 km vorher) konnten wir die Silhouette von Obermarsberg ausmachen. Ab der Mittagszeit zog es sich zwar wieder zu, aber wir haben es doch ohne Regen geschafft, oben auf dem ehem. Erensberg anzukommen. Dieser geschichtsträchtige Ort war zunächst das sächsische Heiligtum Irminsul. Dieses hat Karl der Große zerstört und – weithin sichtbar – an dieser Stelle das erste christliche Kloster der Region mit dem Abt Sturmius aus Fulda errichtet.
Wir schlafen in einer kleinen Pension (Gasthof Steeger). Der Gastraum ist – wegen Rosenmontag? – gut besucht, einige Luftschlangen sind dekoriert: aber Karnevalsstimmung Fehlanzeige. Zu essen gibt es als Auswahl das übliche Jägerschnitzel und zur Feier des Tages Hering: das ist ganz mein Fall ….lecker ! – und auf jeden Fall besser als das Schnitzel mit Instant- Sauce (so hat es jedenfalls geschmeckt), das sich Dagmar ausgesucht hat.
Kloster HardehausenKarl der Großedie Grazien… sooooo groß!die Ästhetik von Leichen …Bleiabbau – sieht genaus so aus wie in Kelmis auch hier soll es „endemische Veilchen“ geben…Blick auf Obermarsbergan der Diemel in MarsbergBrunnen von B Stirnberg in Marsberg – wie in Aaachen…die Zerstörung von Irminsul auf dem Erensbergunser Gasthof Steegers in Obermarsberg
Nach reichhaltigem Frühstück in unserer Pilgerherberge hat uns der Mann der Wirtin zur Messe ins ehem. Kloster Dalheim gefahren. Bis zur Aufhebung des Kloster 1803 wurden die Gebäude als Staatsdomäne bis in die 70er Jahre landwirtschaftlich genutzt, seit 2003 ist hier das Museum für Klosterkultur des Landesverbands Westf.- Lippe .
Wir haben uns nach der Messe ein wenig in der Dauerausstellung des Museums umgesehen: echt spannend – ich hatte mir zB noch nie die Frage gestellt, was bei der Säkularisation aus all den Mönchen und Nonnen, den Patres, Brüdern und Lohnarbeitern geworden ist, die plötzlich ohne Arbeit, Wohnung und ohne Versorgung dastanden. Interessanterweise weiß man das oft nicht – es ist aber wohl wahrscheinlich so, dass es nur einer Minderheit gelungen ist, in irgendeiner Form wieder Boden unter die Füße zu bekommen und sich eine neue sichere Existenz aufzubauen -vor allem die Frauen hatten es da doppelt schwer. Aber zB die Gründerin von „Klosterfrau Melissengeist“ stammt aus einem dieser aufgehobenen Klöster ….
Kloster Dalheim im Laufe der Zeit
Nach kleiner Stärkung in der Klosterwirtschaft sind wir dann gegen 13.00 Richtung (ehem.) Kloster Hardehausen aufgebrochen. Zunächst führte ein schöner Forstweg durch Flussauen langsam bergan – später ging es auf einem Pfad – „alter Klosterweg“ – durch Wälder und Ex- Wälder zum Eggekamm hinauf.
Übernachtet haben wir dann in einem Langasthof bei Hardehausen. Das Essen (Sülze mit Bratkartoffeln) war wieder genau das Richtige für mich.
Kapelle im ehem Klosterim KreuzgangDetail im Kreuzgangim Klostercafé – Stachelbeerkuchen mit Baiser …Annakapelle bei Dalheiman der KapelleVorfrühlingHindernis …… mit UmgehungLandgasthof Verlemann
Regen ! Wir verkleiden uns nach gutem Frühstück zu fast unkenntlichen Mülltüten und Gartenzwergen und stiefeln quer durch Bad Driburg zu den Ruinen der Iburg hoch. Nach Zerstörung einer sächsischen Burganlage hatte Karl der Große hier Kloster und Burg errichten lassen. Der Eggeweg hätte – nachdem sicher 90% des Waldes zerstört sind – tolle Ausblicke zu den Weserbergen und ins Paderborner Land – aber bei waagerecht peitschendem Regen war die Aussicht heute doch eher auf die unmittelbare Umgebung beschränkt. Der Weg selbst: zum großen Teil ein befestigter Wirtschaftsweg, der bei fast schnurgeradem Verlauf nicht zur Verbesserung meiner Laune beigetragen hat.
Pilgercafé in Kleinenberg
Meine Stimmung hob sich erheblich, als wir unser Etappenziel erreichten: eine sehr nette Pilgerherberge mit Café in einer liebevoll restaurierten Scheune. Kakao mit Quarkbällchen zum Empfang, leckeres Abendessen (Speckknödel) und die Übernachtung in einem geräumigen Schlafsaal, in dem wir uns zu zweit ausbreiten konnten mit super Duschen. Dafür nehme ich auch einen sch…. Wandertag in Kauf!
Hotel in Bad DriburgRuine der IburgBaum – MikadoMittagspause in einem der Unterstände des EGVunsere Mitbewohnerüber den Eggegebirgskammschöne Parasiten …die letzten Kilometer nach Kleinenbergder Schlafsaal der Herberge
Heute habe ich den Wecker auf 7 Uhr gestellt, damit wir nach dem Frühstück um 8.00 nicht zu spät los kommen.
Mein Smartphone klingelt, Dagmar geht ins Bad , dann dusche ich, packe den Rucksack, wundere mich einen kurzen Moment, dass es hier in Ostwestfalen noch so dunkel ist. Dann wollen wir um fünf vor zum Frühstück gehen – und stellen bei einem letzten Blick auf die Uhr fest, dass es fünf vor 7 ist. Grrrrr. Das war die tägliche Weckzeit – wenn ich arbeite ….
im Silberbachtal
So sind wir nach zusätzlicher Ruhepause dann ganz enstspannt nach dem Frühstück gegen 9.00 losgestiefelt in Richtung Silberbachtal, dessen landschaftliche Schönheit in den Reiseführern gerühmt wird: aktuell sieht es allerdings vor allem ziemlich gerupft aus. Borkenkäfer und Hitze haben ganze Arbeit geleistet und lassen schön grüßen.
auf dem Lippischen Velmerstot (441m) . Der EGV (Eggegebirgsverein) hat – vor allerdings langer Zeit -eine ganze Menge Steine mit etwas irritierenden Inschriften aufgestellt
Von da aus steigt der Eggeweg – übrigens eine schon in römischer Zeit und auch im Mittelalter bekannte Handels-und Heerstraße- auf den Lippischen und den preußischen Velmerstot an (442 und 465m). Hier verlief die Grenze zwischen dem Großherzogtum Lippe und dem Erzbistum Paderborn – später Preußen. Der Name hat übrigens nichts mit „Tod“ zu tun , sondern beschreibt einen steilen Abhang („stot“) in der Nähe des Ortes Veldrom.
Hier oben ist nahezu der gesamte Wald – meist Fichte – abgeholzt: Dürre, Borkenkäfer und Sturm haben fast nichts übrig gelassen. Auf diese Weise haben wir dann allerdings freie Sicht nach Westen bis ins Paderborner Land und nach Osten Richtung Wesertal bis zum Solling, sowie auf die Windräder von Lichtenau. Genug Sturm gibt es eindeutig – das ist auch für und heute spürbar! Es bläst derartig, dass wir immer wieder Ausfallschritte nach links (nach Osten) machen müssen….
Lippische RosePreußischer AdlerPaderborner Kreuz
Auf dem Weg finden wir wieder – wie schon im letzten Jahr auf dem Kamm des Weserberglands – die alten Grenzsteine: die lippische Rose, das Paderborner Kreuz und den preußischen Adler. Kommentar Dagmar. „Der sieht ja aus wie ein Brathähnchen – oder -hühnchen… das kann ich hier nicht unterscheiden….“
Optische Telegrafenstation
Vorbei ging es auch noch an den Resten einer alten preußischen optischen Telegrafenstation, die mit der Ausdehnung Preußens nach Westen notwendig wurde. Echt interessant: 40 Relaisstationen zwischen Berlin und Koblenz, Dauer der Übertragung bei gutem Wetter 7,5 Minuten – natürlich(?) nur zu militärischen Zwecken ….
Von dort aus dann bei Nieselregen den Bäderweg ins Tal nach Bad Driburg und Übernachtung in einem Hotel/ Evangelischen Tagungshaus „b- vier“ nicht weit vom Kurpark. Zum Abschluss des Tages leckeres chinesisches Essen nur einige Meter entfernt – was will man mehr ?
Hornam Lippischen Velmerstotauf dem preußischen Velmerstot (464m)der Kammweg
Meine Flucht vor dem Karneval begann heute gegen 8.00 mit dem Partyexpress des RE1 nach Köln, um von da aus dann weiter nach Detmold zu fahren. Schon im Zug war einiges los- von einer Gruppe von jungen Leuten aus Nörvenich hab ich sogar Bier und Feiglinge angeboten bekommen. Zitat aus einem Gespräch von denen: mach ma kein Video, ich bin krankgeschrieben bis Mittwoch, hab’s an den Mandeln. …. Ja, mein Arzt, der sollte auch ma Pause machen: Der fragt dich nich mehr: ‚wat haste? ‚- der fragt nur noch: ‚wie lange ?‘
Der IC in Köln hatte dann die DB-übliche Verspätung von 25 Minuten, so dass Dagmar auf mich in Detmold schon etwas länger gewartet hatte.
Resi hatte kurzfristig absagen müssen, um ihre fiebrige Bronchitis zu pflegen, und auch Nadya und Elisabeth hatten schon einige Zeit vorher passen müssen. So sind Dagmar und ich dann wieder zu zweit unterwegs…
Zunächst stiefeln wir zum Hermann hoch, ziemlich anstrengend, so ganz ohne Training. Wir bewundern diese monumentale nationalistische Statue, die zwischen 1838 und 1875 erbaut wurde und deren Inschriften so gar nicht in unsere Zeit passen, die aber trotzdem eine nicht zu leugnende Ausstrahlung besitzt.
Der Text in den Nischen des Sockels (1870/71 eingefügt) lautet:
„Nur weil deutsches Volk verwelscht und durch Uneinigkeit machtlos geworden, konnte Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, mit Hilfe Deutscher Deutschland unterjochen“
und über Kaiser Wilhelm I heißt es:
„der lang getrennte Stämme vereint mit starker Hand, Der welsche Macht und Tücke siegreich überwand, Der längst verlorne Söhne heimführt zum Deutschen Reich, Armin, dem Retter ist er gleich.“
Was macht man mit solchen Texten, die nur trennen wollen und keine Verbindung zum Anderen suchen? Ich meine, Denkmal und Text sind Kinder ihrer Zeit, historisches Statement und Teil unserer kollektiven Vergangenheit- sie gehören zu uns- auch mit diesen hässlichen Seiten. Ich halte es nicht für redlich- wie zzt üblich- alle diese dunklen Flecken auszumerzen, um sich möglichst „political correct“ darzustellen . Aber das ist ein weites Feld ….
Europäisches Wanderkreuz
Wir kommen am Europäischen Wanderkreuz vorbei, an dem sich die Fernwege in Ost- West und Nord- Süd Richtung treffen. 2230 km nach Salerno in Sizilien, 4520 km zum Nordkap und 2930 nach St Petersburg – da haben wir noch einiges vor uns – wenn auch St. Petersburg zur Zeit am weitesten entfernt scheint….
Zunächst sind aber das nächste Ziel die Externsteine, die bald plötzlich vor uns auftauchen. Kein Wunder, dass diese bizarren Sandsteinformationen die Phantasie beflügeln: Frühchristliches Heiligtum aus dem 12. Jahrhundert mit einem archaisch anmutenden Kreuzabnahmerelief und – wenn auch archäologisch nicht gesichert- sakrale Stätte in vorchristlicher Zeit. Der Ort hat eine so starke Ausstrahlung, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ihn nicht auch schon Kelten und Germanen rituell genutzt haben. Wir haben Glück – nur wenig Besucher sind gleichzeitig mit uns da – viel Ruhe an diesem mystischen Ort.
Dann ist es nicht mehr weit zur Sportsbar in Horn: kleines Hotel mit ausgesprochen netter Wirtin und sehr ordentlichem Essen. Empfehlenswert!
Detmoldam HermannExternsteineKreuzabnahme , 12. Jh – unser Hotel in Horn
Wandern statt Karneval – diesmal ging es über den Eggegebirgskamm von Detmold aus zu den Ausläufern des Sauerlands nach Bredelar bei Marsberg: Waldsterben und Energiewende liegen dort dicht beieinander – und im Februar kann man ja auch nicht jedes Jahr Glück mit dem Wetter haben …
Den Blog schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch
Die Powerpoint erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten
Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage
Praxistipps, Adressen und Links für die Planung : Hermannshöhenweg- Eggeweg:
Vielleicht habe ich ja jemanden neugierig gemacht der (oder die) Lust hat, den Weg auch zu wandern. Es ist schwierig, allgemeingültige Infos zu geben, die auch noch nach einigen Jahren aktuell sein sollen. Also – Stand der Recherche ist Februar 2023
meine allgemeinen Praxistipps zu Outdoortouren findest du hier:
mit dem Zug nach Detmold – die DB- App ( PC oder Smartphone) funktioniert gut zur Planung der Anreise. Für den öffentlichen Nahverkehr nutze ich die App „Öffi“ aus dem Google Play Store (auch IOS)
Unterkunftssuche:
zur Suche gerne über Booking , zum Buchen empfiehlt es sich aber, auch die Websites der Hotels/ Pensionen zu konsultierern – die Preise können durchaus mal niedriger sein – und private Anbieter freuen sich oft, da sie dann die hohen Kommissionen für Booking sparen ….
eine alternative Seite für diese Gegend ist auch Pension.de Auf dem Weg gibt es auch Jugendherbergen – die auf unserer Tour allerdings als belegt angezeigt wurden – ggf lohnt sich ein Telefonanruf (ob die immer alle freien Betten online setzen ???)
für die Lokalisation möglicher Quartiere lohnt es sich auch, auf der Karte von Google Maps nach „Übernachtung“ zu suchen. Auch meine Wander– App (Locus map- nur für Android, in der Version Locus map classic oder Locus 4 pro) hat entsprechende Kartensymbole, bei denen oft der Name und manchmal die Telefonnummer / Mailadresse hinterlegt ist.
in Bad Driburg: B4 – Hotel – direkt über die Homepage
in Kleinenberg:Pilgercafé – direkt über die Homepage . Gefunden habe ich das über Google Maps
in Hardehausen: Gasthof Varlemann -über pension.de, gefunden auf Locus Map
in Obermarsberg:Gasthof bei Steggers – über die Homepage, gefunden auf Google Maps
Buchung
Ich rufe außerhalb der Ferien im Allgemeinen am Vortag an, um für den nächsten Tag zu buchen, in der Urlaubszeit und bei wenig Auswahl habe ich auch schon mal alle Quartiere vorgebucht – nur kann es dann natürlich passieren, dass die ganze Buchung wie Dominosteine kippt, wenn mal eine Etappe nicht klappt….
Informationsquellen:
diese Seiten haben mir bei der Planung und Routenauswahl geholfen:
Packliste Eggegebirgstour im Februar mit ÜN in Hotels und Pensionen
was packe ich ein? oder besser: was packe ich nicht ein und lasse es zu Hause… Hier ist meine Auswahl (es gibt auch eine allgemeine Packliste, aus der ich jeweils auswähle) – aber das macht jeder andes …..nur zur Orientierung…..
Eggegebirgstour: Rucksack: Exped – 1.0 kg 1 große feste Mülltüte als Rucksackinlay 4 leichte Taschen (Zellulose o.ä.) zum Sortieren des Rucksackinhalts 1 Paar Wanderschuhe Meindl Isola (Bergschuhe – eigentlich too much – aber meine Füße mögen die einfach…) 1 langärmeliges Merino- Shirt – Karrimor 1 Fleece – Jacke (Polartec 200) Eider 1 Regenjacke- Marmot 1 Fleecemütze Wolfskin 1 Paar Handschuhe – Fleece – Wolfskin 1 HAD 1 Unterhose, 1 BH 1 Paar Wandersocken Falke
zum Wechseln:
2 Unterhosen 1 dünnes Fleece (Skipulli) 1 Daunenjacke Patagonia 1 normale Hose (leichte Jeans) 1 Paar leichte Sneaker 1 Schlafanzug (purer Luxus ….) Waschzeug (Zahnbürste – nicht abgesägt, kl Nagelbürste, kl Haarbürste, kl Packung Zahnpasta, kl Tiegel mit Hautcrème, Shampoo in kl Fläschchen zum Nachfüllen) nur Minimalausstattung Verbandszeug (wenige Pflaser und Leukotape), da wir eigentlich täglich durh Ortschaften kamen 1 kl Handtuch wegen der ÜN in der Pilgerherberge: dünner Daunenschlafsack als Decke und Seidenlaken als Bettuch (ich fühle mich im nicht seitlich zu öffnenden Hüttenschlafsack immer so wie eine Sardine in der Dose …) 1 Paar Socken 1 Paar dünne Filzschlappen ( gabs mal als Wegwerfartikel in einem Hotel …) 1 Regenponcho 1/2 Rolle Klopapier 1 kl Schweizer Taschenmesser Portemonnaie mit Bargeld, Karten und Ausweisen 1 Armbanduhr 1 Plastiktasse (meine Freundin hatte die Thermoskanne mit heißem Tee ….) 1 Tupperdose mit Apfel, Erdnüssen,Käse, Brötchen als Mittagessen 2x 0,5l Wasser in PET Flaschen 1 Smartphone 1 Powerbank 1 Fotoapparat (um auch Fotos machen zu können, wenn das Smartphone gerade mal leer ist…) Ladekabel verschließbare Plastiktüren mit Clip ( zB Aldi 1l- Beutel)
also: warum nicht den Rucksack packen und einfach loswandern ?
Radtour von Hamm durch die Lippeauen entlang des Lippe-Römer-Radwegs bis Paderborn. Zurück am Böke-Heide-Kanal und dann auf der Bahntrasse der ehemaligen Sennebahn bis Rheda: viel Natur und mit Paderborn und Lippstadt auch kulturell Interessantes.
Die Powerpoint erstelle ich zu Hause nach der Tour: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläreZusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten
Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.
Heute Morgen haben wir bei strahlendem Sonnenschein (und entsprechender Kälte) die letzte Etappe vor uns. Nach dem Frost in der Nacht haben wir zu Beginn Glück, dass die Wege noch nicht wieder völlig durchweicht sind – aber der Hindernislauf über umgestürzte Bäume ist nach den Sturmschäden der letzten Wochen trotzdem angesagt ..
Hotel Historisches Brauhaus
Der Weg führt in stetem Auf und Ab am Waldrand entlang und erlaubt immer mal wieder weite Blicke ins Wesertal. Langsam nimmt der Lärm der Stadt zu und die Bebauung mit Industrie und Verkaufsflächen wird dichter – wir nähern uns Hann- Münden. Ein letzter Anstieg zur Tilly- Schanze mit tollem Blick über die Altstadt – und dann endet der Weg am Zusammenfluss von Werrra und Fulda am berühmten „Weserstein“: „Wo Werra und Fulda sich küssen, sie ihren Namen büßen müssen“ .
Rathaus Hann.-Münden
Eher liebloses Essen beim Griechen und sehr leckerer Kakao im Stadtcafé – und dann kommt schon bald der Zug: im Nahverkehr dauert das heute 5,5 Stunden – mit dem IC, der es eine Stunde schneller schaffen würde, kostet es das Doppelte. Also habe ich viel Zeit zum Schreiben und Bilder sortieren….
da sollten wir eigentlich rüber…alte Grenzsteine: Kurfürstentum Hessenalte Grenzsteine: Königreich HannoverTilly- TurmEiche am WesersteinDer WesersteinWerraFuldaeindeutig Frühling !
Gestern Abend haben Dagmar und ich beim Abendessen eine Unterkunft auf der Hälfte des Weges nach Hann. Münden gesucht. Nicht so einfach, da es im Reinhardswald einfach nichts gibt. So mussten wir ohne wirklichen Enthusiasmus ein Hotel in Veckerhagen buchen – trotz Abkürzung immer noch 28 km.
Aber das Wetter ist heute Morgen herrlich. Zwar nur knapp über Null – heute Nacht hat es kräftig gefroren – aber strahlender Sonnenschein. Und so laufen wir zunächst an der Diemel bis zu deren Mündung und kürzen so eine Weserschleife ab und dann – nicht auf dem Weserberglandweg – auf direktem Weg nach Gottsbüren. Nur leider fällt jetzt gerade mein GPS aus – und damit müssen wir nach der nicht hundertprozentig genauen Karte navigieren. Ergebnis ist ein Rundwanderweg von 3-4 km, die sich zu den geplanten 28 km hinzu addieren .. . Mist. So sind wir erst um 13.15 an der wirklich sehenswerten Pilgerkirche in Gottsbüren.
Gottsbüren -ehemal. Wallfahrtskirche
Es ist zwar schon spät, aber die Besichtigung muss einfach sein und so lässt es sich nicht ändern, dass wir erst um 14.30 an der Sababurg ankommen (geschlossen), um dann noch weitere 15 km vor uns haben. Glücklicherweise sind die Wege breit und einfach zu gehen, wenn man von der schlecht (bzw. gar nicht) markierten Bachüberquerung über die Olbe absieht. Normalerweise ist der Weserberglandweg super ausgeschildert– mindestens alle 250 m ist ein Zeichen, das bestätigt, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Außer an der Olbe : Nach steilem Abstieg ins Tal : 3 Steine im Flussbett mit einem Balken zum Festhalten quer über das Flüsschen – und auf der anderen Seite – kein Wegzeichen, nichts. Erst nach Hochklettern aus dem Tal finden sich wieder Markierungen. Genial !
am Weserufer
Die letzten 4 km verzichten wir dann auf den Wanderweg und gehen den Radweg am Weserufer bis nach Veckerhagen. Übernachtung dort bei einem alten, an Geschichte interessierten Wirt im Historischen Brauhaus. Und natürlich kommt auch hier wieder die aktuelle politische Lage zur Ukraine und Russland zur Sprache, und man kann die Sorge aller fast mit Händen greifen. Aber wir können halt nichts ändern …..
Zum Abendessen ins Schnitzelhaus – wie auch in der Südeifel wäre die Auswahl auf der Speisekarte für Vegetarier etwas begrenzt. Morgen sind es nach der Megaetappe von heute nur noch etwa 15 km – dann haben wir wahrscheinlich noch Zeit zusammen zu Mittag zu essen, gut so.
Pension WeserblickBarockhafen in KarlshafenRosenmontag im Weserbergland …PIlgerweg nach GottsbürenMilanSababurgim Reinhardswald: BachquerungBlick auf Helmer am rechten Weseruferguter Preis ….
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