Freitag 17.2.22 25km
Heute habe ich den Wecker auf 7 Uhr gestellt, damit wir nach dem Frühstück um 8.00 nicht zu spät los kommen.
Mein Smartphone klingelt, Dagmar geht ins Bad , dann dusche ich, packe den Rucksack, wundere mich einen kurzen Moment, dass es hier in Ostwestfalen noch so dunkel ist. Dann wollen wir um fünf vor zum Frühstück gehen – und stellen bei einem letzten Blick auf die Uhr fest, dass es fünf vor 7 ist. Grrrrr. Das war die tägliche Weckzeit – wenn ich arbeite ….
So sind wir nach zusätzlicher Ruhepause dann ganz enstspannt nach dem Frühstück gegen 9.00 losgestiefelt in Richtung Silberbachtal, dessen landschaftliche Schönheit in den Reiseführern gerühmt wird: aktuell sieht es allerdings vor allem ziemlich gerupft aus. Borkenkäfer und Hitze haben ganze Arbeit geleistet und lassen schön grüßen.
Von da aus steigt der Eggeweg – übrigens eine schon in römischer Zeit und auch im Mittelalter bekannte Handels-und Heerstraße- auf den Lippischen und den preußischen Velmerstot an (442 und 465m). Hier verlief die Grenze zwischen dem Großherzogtum Lippe und dem Erzbistum Paderborn – später Preußen. Der Name hat übrigens nichts mit „Tod“ zu tun , sondern beschreibt einen steilen Abhang („stot“) in der Nähe des Ortes Veldrom.
Hier oben ist nahezu der gesamte Wald – meist Fichte – abgeholzt: Dürre, Borkenkäfer und Sturm haben fast nichts übrig gelassen. Auf diese Weise haben wir dann allerdings freie Sicht nach Westen bis ins Paderborner Land und nach Osten Richtung Wesertal bis zum Solling, sowie auf die Windräder von Lichtenau. Genug Sturm gibt es eindeutig – das ist auch für und heute spürbar! Es bläst derartig, dass wir immer wieder Ausfallschritte nach links (nach Osten) machen müssen….
Auf dem Weg finden wir wieder – wie schon im letzten Jahr auf dem Kamm des Weserberglands – die alten Grenzsteine: die lippische Rose, das Paderborner Kreuz und den preußischen Adler. Kommentar Dagmar. „Der sieht ja aus wie ein Brathähnchen – oder -hühnchen… das kann ich hier nicht unterscheiden….“
Vorbei ging es auch noch an den Resten einer alten preußischen optischen Telegrafenstation, die mit der Ausdehnung Preußens nach Westen notwendig wurde. Echt interessant: 40 Relaisstationen zwischen Berlin und Koblenz, Dauer der Übertragung bei gutem Wetter 7,5 Minuten – natürlich(?) nur zu militärischen Zwecken ….
Von dort aus dann bei Nieselregen den Bäderweg ins Tal nach Bad Driburg und Übernachtung in einem Hotel/ Evangelischen Tagungshaus „b- vier“ nicht weit vom Kurpark. Zum Abschluss des Tages leckeres chinesisches Essen nur einige Meter entfernt – was will man mehr ?