2025 Lykischer Weg: westlicher Teil – Tag 3

Von Ovacik nach Kabak

Samstag, 12. April 2025, 14km

Heute der Schreck in der Morgenstunde: ich bekomme eine SMS von meinem Handyanbieter, dass ich für 60€ Daten verbraucht hätte und die Karte jetzt gesperrt sei … . Mist. Keine Ahnung,  warum das (neue) Telefon nicht auf die türkische Karte geswitcht hat.  Ich habe jetzt die deutsche SIM entfernt und nun geht’s.  Grrr.

Der Weg ist hier auf dem westlichen Teil deutlich frequentierter als im letzten Jahr im Osten. Die Russen kenn ich schon: das sind die mit den Riesen- Rucksäcken. Hinzugekommen sind jetzt hier aber auch kleine türkische Gruppen. Mal überholen wir sie, mal sie uns. Und da Irene, mit der ich zur Zeit wandere, ein wenig türkisch spricht (und einige der Türken deutsch) , kommen wir immer wieder ins Gespräch. Einer heißt Erdoĝan („Kommentar: kein schöner Name – nennt mich ‚Erdo‘ …).

Die Blicke auf die Küste sind traumhaft, wir wandern durch Steineichen- und Pinenwälder in etwa 600m Höhe an der Küste entlang. Probleme mit Wasser haben wir in diesem Teil nicht- alle Brunnen sprudeln kräftig.  Gut, das verringert das Gewicht im Rucksack. Ich versuche auch, meine Vorräte möglichst aufzuessen- denn das Zelt will ja  getragen werden ….

Heute wollte ich lieber einen Campingplatz als einen  Spot im Wald: mich gelüstet nach einer Dusche und einer Lademöglichkeit für die Elektronik. Außerdem ist zum Abend Regen und vielleicht Gewitter angesagt. Das Preisniveau liegt in diesem  Jahr (oder ist es die Gegend oder die Jahreszeit?) deutlich höher als letztes Jahr: jetzt habe ich einen Zeltplatz mit Frühstück, im letzten Jahr für das gleiche Geld Halbpension in einem kleinen B&B. Das Abendessen hier ist köstlich: Gefüllte Auberginen mit Reis, ein Genuss! Und das ganze zu dieser Jahreszeit in familiärer, entspannter Atmosphäre. Herrlich!

Ah, noch ein Nachtrag zur Anreise: ich habe meine Trekkingsandalen eingepackt. …. Vielleicht sollte ich mir im nächsten größeren Ort mal ein Paar (!) Sandalen kaufen ?

Ich freue mich wirklich über eure Kommentare, die mir immer wieder zeigen, dass ihr den Blog mögt und Spaß an meinen Reiseimpressionen habt:
zur besseren Lesbarkeit bitte auf der Übersichtsseite oder auf Seite 1 posten !

2025 Lykischer Weg: westlicher Teil – Tag 2

Von Fetiyhe über Kayaköy nach Ölüdeniz

oberhalb von Ölüdeniz

Freitag, 11. April 2025, 15 km

Blick aus dem Fenster im Frühstückraum des Hostels

Nach einer ruhigen  Nacht im Hostel  gab es heute Morgen Frühstück mit tollem Blick über die ganze Bucht von Fetiyhe – sehr nice !

Danach bin ich los, um mich mit Irene (der Frau, die ich gestern am Flughafen kennengelernt habe)  in Kayaköy zu treffen. Ich fand, dass ein Tag Akklimatisation ganz gut sei, um nicht sofort die vielen Höhenmeter  der ersten Etappe angehen zu müssen und Irene war einverstanden.

an der Werft- auf der linken Seite des Bildes sieht man eindeutig den Einstieg mit Hinweisschild für den Wanderweg ….

Der Einstieg in den Weg nach Kayaköy war nicht so einfach: ich bin erstmal auf dem Gelände der Werft von Fetiyhe rumgeirrt, bevor ich  gut versteckt den halb zugewachsenen Pfad  und das Schild entdeckt habe. Die Orientierung klappt am besten nach Indianerart: wo ist der Boden so platt getreten, dass schon ein  paar Leute vorbeigegangen sein könnten? Und zur Belohnung findet man dann ab und zu ein Wegzeichen … Dazu umgestürzte Bäume und Dornen.  Irgendwann war ich dann froh, als es auf einer „Dirt Road“, einer Staubstraße weiterging. 

alte Zisterne – ohne Wasser

Kurz vor Kayaköy kam ich zu einer Hochebene, auf der noch kleine  Landwirtschaft betrieben wurde: eine Hütte, zwei Schafe, ein Esel, Hühner und Gemüse …und  dann sah ich die Geisterstadt von Kayaköy: in den 20er Jahren wurde auf Betreiben des Völkerbunds ein „Bevölkerungsaustausch“ durchgeführt: die – oft schon  seit Jahrhunderten- in der Türkei lebenden Griechen mussten von jetzt auf gleich das Land in Richtung Griechenland verlassen  (nicht unbedingt zur Freude der Griechen im Mutterland) und vice versa. Ergebnis  war z.B hier in in Kayaköy eine komplett verlassene Stadt, die in Folge zu Ruinen verfiel – eine Geisterstadt ….

Ich fand diese Ruinen schon ziemlich beeindruckend  – war aber vor allem mächtig irritiert: keine Tafel,  die das himmelschreiende Unrecht dieser Vertreibung thematisiert, kein Museum zur Geschichte der Griechen in der Türkei.  Aber eine türkische Flagge an der ehemaligen orthodoxen  Kapelle   – und Eintritt! Das Maximum an Ignoranz !!

Da Irene auch nach meiner Besichtigung nicht angekommen ist und ich genug von der morbiden Atmosphäre hatte, bin ich den Weg Richtung Ölüdeniz weiter gewandert. Irgendwann, sicher 2 km später klingelt mein Telefon- für eine Gesprächsverbindung reicht aber das Netz nicht aus. Dann höre ich einen Ruf „Susanne“. …Irene hatte  50 m von mir entfernt versucht anzurufen.  Sie hatte sich mächtig  verfranzt und dann versucht querfeldein den Wanderweg wiederzufinden. Hat etwas länger gedauert, aber geschafft ….

Wir sind dann nach Ölüdeniz ans Meer, ich habe mich in die kalten Fluten gestürzt und hinterher haben wir nett zu Abend gegessen  mit Blick aufs Meer. Dann mit einem Dolmuş zum Ausgangspunkt des Lykischen Wegs und noch ein paar Kilometer bergan, um einen Zeltplatz zu finden. Beim nächsten Mal müssen wir das besser planen und früher anfangen: hier ist kaum Platz für 2  Zelte und wir sind beim Aufbauen in die Dunkelheit  gekommen.  Nicht so clever … Aber der Blick auf die Küste wird uns morgen früh entschädigen  . 

Ich freue mich wirklich über eure Kommentare, die mir immer wieder zeigen, dass ihr den Blog mögt und Spaß an meinen Reiseimpressionen habt:
zur besseren Lesbarkeit bitte auf der Übersichtsseite oder auf Seite 1 posten !

2025 Lykischer Weg: westlicher Teil – Tag 1

Flug nach Dalaman und Übernachtung in Fetiyhe

Donnerstag, 10. April 2025

Ich bin für meinen Hindernislauf am Beginn meiner Touren bekannt – oft liegt es einfach an meiner Schusseligkeit – aber nicht immer…

Heute Morgen – als ob ich es geahnt hätte – frage ich die noch  halb schlafende Andrea, ob es dabei bleibt, mich wie abgemacht in 20 Minuten zum Bahnhof zu fahren- und sie erklärt mir, dass das nicht ginge  …????….Da wurde es dann richtig knapp: Mit dem Auto zur Praxis,  parken und im Schweinsgalopp die 2 km zu Fuß zum Bahnhof. Ich sitze im Zug, kaufe gerade noch online das Deutschlandticket und der Zug fährt los …

Ich hatte zu Hause  nicht einmal mehr  Zeit gehabt, mir noch einmal zu überlegen,  ob es wirklich eine gute Idee war, das Zelt mitzunehmen… Ich  hatte beim Packen  befürchtet, dass der westliche Teil des Weges doch deutlich stärker frequentiert sei als der östliche Teil, und dass ich vor allem jetzt im April, also mitten in der Wandersaison,  und  nicht wie 2024 im März auf dem Lykischen Weg wandere. Aber Zelt, Schlafsack und Isomatte sind eben nicht gewichtsneutral….

Aber einmal im Zug war ich dann doch ganz entspannt und guter Dinge. Ich hatte gut 2 Stunden Zeit am Flughafen kalkuliert…. Unproblematisch.  Tiefenentspannung. Bis ich auf einmal höre: „nächster Halt: Wuppertal Vohwinkel“. Das ist definitiv nicht der Weg  zum Flughafen Düsseldorf.  Ich habe den Umstieg am Hauptbahnhof Düsseldorf verpasst….

Raus aus dem Zug. Mist,   die App der DB stimmt nicht mit der Realität am Bahnhof überein! Zug suchen, zurückfahren: ich bin um 9.40 am Flughafen.  Den Skytrain zum Terminal nehmen. Um 10.55 geht der Flug. Rucksack mit Zelt und Stöcken am Schalter abgeben … ,,den nehmen wir hier nicht, das ist Sondergepäck“ ??? Zum anderen Schalter. „Das dauert jetzt hier länger, der Kollege ist gerade zur Toilette- und  das ist weit. Aber nehmen  Sie doch den nächsten Schalter 200m weiter …“. Rucksack abgegeben: 10.10. Zur Security. „15min Wartezeit“. Meistens. Natürlich bin ich diejenige, die ihren kleinen Rucksack aufmachen darf… und es wird am Rucksack noch eine Drogenprobe gemacht.  What‘s that??? Stinkt mein Käse zu sehr?? 10.40. Noch 15min. Spurt zum Gate. Es stehen noch einige Passagiere in der Schlange am Gate. Noch zur Toilette- 4 Frauen vor mir. Ich bin die vorletzte beim Boarding  . . . Geschafft.

Auf dem Flug interessantes Palaver und kleiner Sprachkurs  mit einer Türkin aus Oberhausen,  die mit ihrem  Mann als  Rentner jeweils ein halbes Jahr in Dalaman und die andere Hälfte in Oberhausen lebt. Merhaba heißt “Guten Tag“ „teşekür ederim“– danke!

Ich habe gelesen,  dass es einen öffentlichen Bus nach Fethiye gibt. Er soll um 17.00 abfahren.  Also eine Stunde Wartezeit – das geht in Ordnung.  Zusammen mit mir warten Roger aus Eindhoven und Irene aus Münster, die gerade ein Sabbatical macht. Beide wollen auch den Weg wandern. Die Unterhaltung ist kurzweilig, aber um 17.45 ist immer noch kein Bus da. Ja, der käme um 18.15 (???). Endlich. Geld kassieren, noch ein Kaffee für den Fahrer.  Um 18.45 waren wir dann endlich unterwegs. Fast 3 Stunden Wartezeit! Ankunft am Busbahnhof um 20.00. Irene sucht einen Platz zum Campen außerhalb der Stadt. Roger und ich gehen noch 2 km zum Hafen,  jeder in seine Unterkunft und zuletzt gemeinsames Abendessen mit leckerem, aber fleischlastigem Döner.

Ich schlafe in einem Hostel etwas am Hang – vielleicht mit nettem Blick über den Hafen. Das seh ich dann morgen beim Frühstück.

Morgen habe ich verabredet, einen Teil der Etappe mit Irene  zu wandern. Mal sehen, ob wir das gleiche Tempo haben ….

🚶 2025 Lykischer Weg – westlicher Teil

Im letzten Jahr bin ich den östlichen Teil des Lykischen Wegs gewandert- und war total begeistert
von der herrlichen Landschaft, der Wegführung
und der Freundlichkeit der Menschen
in der Türkischen Ägäis.
Insofern war mir klar, dass ich in diesem Jahr zu Ostern
die Fortsetzung wandern möchte –
inclusive einem erneutern Besuch von Antalya,
dieser lebenslustigen und internationalen Stadt

Den Blog
schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch

Die Powerpoint
…. erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Diashow
… ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.

🚶 2024-25: auf dem GRP 563 durchs Herver- und Eupener Land: 160 km in vier Jahreszeiten

diesmal ein Heimspiel:
der Beginn- oder das Ende ? – des Wegs liegt in Kelmis
(oder Eupen, Herve bzw. Barchon –
wie das bei einem Rundweg eben so ist …).
Ich folge dem meist rot -gelb gezeichneten GR durch die sanfte Hügellandschaft zwischen Venn und niederländischer Grenze
– nicht spektakulär sondern geruhsam, entspannend:
eine Wohltat für die Seele!

Den Blog
schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch

Die Powerpoint
…. erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Diashow
… ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.

… der Track zum Download und mehr Infos zu Wegbeschaffenheit und Höhenprofil?

Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 19 – mit Zug und Flug von Scarborough über Charleroi zurück nach Kelmis

Mittwoch, 17.Juli 2024

Glücklicherweise habe ich gestern Abend nach dem Check- in noch einmal die Zugverbindungen kontrolliert. Schreck in der Abendstunde: unser Zug ist wegen Streik gecancellt! Glücklicherweise gibt es noch einen Zug eine Stunde früher – 7.10 . Also heißt es mitten im der Nacht – um 6.00 – aufstehen, kurz einen Tee bzw. Nescafé im Zimmer trinken und auf zum Bahnhof.

Die Möwen haben hier das Regiment übernommen. Die sitzen in jedem Fenster, lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen, und ich habe sogar gesehen, wie sie in ein Geschäft hineinspazierten auf der Suche nach Essbarem.

Da wir jetzt so früh losfahren, haben wir beim Umsteigen Zeit: wir besichtigen in York in aller Ruhe die Kathedrale, werfen einen Blick in die Altstadt. ich finde sogar noch Zeit, mir eine neue Bluse zu kaufen (Schnäppchen !!). Nur die Innenbesichtigung der Kathedrale muss ausfallen: sie macht erst um 9.30 auf und für die halbe Stunde, die wir dann noch Zeit hätten, 18 £ zu bezahlen wäre schon ziemlich happig… Aber von außen sieht man auch schon, wie majestätisch sie ist – und wieviel Spaß die Steinmetze bei den Arbeiten hatten, die man nur unter Mühen mit gutem Zoom entdecken kann.

Weiter geht’s nach Manchester: auch dort gehen wir zu Fuß durch die Stadt von Victoria nach Picadilly Station. Es ist schon erstaunlich, wie nah die heruntergekommene Industrie -Architektur aus dem 19. bzw. dem Beginn des 20. Jahrhunderts und hochmoderne Einkaufs- und Wohnanlagen nebeneinander liegen.

Am Airport dann wie so häufig: ich werde rausgewunken. Ich weiß nicht, was ich so anderes im Rucksack habe als Dagmar …. Zum Schluss ist alles ok. Von Charleroi aus dann mit Bus, Zug und unserem VW Bus zurück nach Kelmis. Andrea hat den Bus netterweise wieder am Bahnhof geparkt.

Resumé des Coast to Coast: sehr unterschiedliche Landschaften und drei Nationalparks. Sehr wenig Asphalt, angenehm für die Füße. In Großbritannien scheint es ein Recht auf öffentliche Passage auch über Privatgelände zu geben.
Mit dem Wetter üben wir noch mal – aber eigentlich hatten wir im Endeffekt nur zwei komplette, echt fiese Regentage und zwei Regentage, bei denen zumindest die letzten zwei Stunden vor Ankunft noch zum Trocknen unserer Klamotten genutzt werden konnten. Die Temperaturen ? – wärmerer Winter bei 10 bis 15 Grad. Aber das ist doch zum Wandern perfekt ?!!
Auffällig war, dass wir auf dem Weg so gut wie keine Deutschen gesehen haben (gibt’s sonst nirgendwo!): wir trafen vor allem Engländer, aber auch Nordamerikaner aus den USA und aus Kanada, Australier, einige Belgier, Dänen und Norweger. Zu Beginn gab es noch einige Menschen mit Zelt – später sind sie mir nicht mehr aufgefallen: Vielleicht hat die das Wetter doch vertrieben ?
Auf jeden Fall macht der Weg Lust auf weitere Englanderfahrungen – aber evtl. nach Konsultation der Großwetterlage…..

Ich freue mich wirklich über eure Kommentare, die mir immer wieder zeigen, dass ihr den Blog mögt und Spaß an meinen Reiseimpressionen habt:
zur besseren Lesbarkeit bitte auf der Übersichtsseite oder auf Seite 1 posten !

Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 18– von Egmont über Robin Hood’s Bay und weiter nach Scarborough

Dienstag, 16. Juli 2024,27 km,1050m+, 1170m-

Letzter Wandertag!
Wir kehren jetzt nicht mehr auf den vorgeschlagenen Coast to Coast Way zurück, sondern wählen den markierten Fußweg durch das Esk- Tal nach Whitby. Wobei anzumerken ist, dass es ja eigentlich „den“ C2C auch gar nicht gibt. Der Erstbeschreiber dieses Weges, Alfred Wainwright, hat vor 50 Jahren dezidiert dazu aufgerufen, andere Pfade als nur den von ihm beschriebenen zu entdecken.

Nach einigen Straßenkilometern verläuft der Trail auf den von mir so geliebten Wiesenwegen mit Wiesentoren und (hier seltener) Stiles. Mitten im Nirgendwo an einem Stile (!) kommen uns zwei Radfahrer auf bepackten Trekkingrädern entgegen. Die denkbar schlechteste Ausrüstung für solche reinen Fußwege … . Es handelt sich um einen Engländer mit seiner amerikanischen Freundin, die lange in Deutschland gelebt haben ( super deutsch sprechen) und jetzt in Dordrecht/NL wohnen. Auf den Wanderweg waren sie eher versehentlich geraten bei dem Versuch, den Radfahrer-unfreundlichen Straßen auszuweichen.

Bald schon kommen die malerischen Ruinen der Kathedrale von Whitby in den Blick. Es sind allerdings noch sicher 5 km bis dahin. Endlich angekommen laufen wir durch den ziemlich touristischen Ort, schieben uns im Gedränge durch die engen Gässchen, und setzen uns an der langen Treppe zur Kathedrale hoch an einen der Außentische eines Tea- Rooms. Da kommt Peer, der Lehrer aus Chemnitz dazu, der schon gestern an der Küste angekommen ist ( 11Tage insgesamt…- wow !) und wir plauschen beim Tee. Er gibt uns nette Tipps zu Wanderzielen in der Nähe seines Wohnorts – muss ich unbedingt nachlesen! – und dann brechen wir zu den letzten 12 km des Weges auf – immer an der Steilküste entlang.

Hier kommen dann auch die oben angegebenen Höhenmeter her: bei jeder Bachmündung steigen wir auf Meereshöhe ab, um wieder zur Klippe hochzustiefeln… . Aber der Weg lohnt sich: tolle Ausblicke bei relativ gutem Wetter mit Fernsicht und vielen Vögeln.

Robin Hood’s Bay

Robin Hood’s Bay sieht von weitem enttäuschend aus – kein Vergleich zur Kathedrale von Santiago… Aber einmal angekommen, ist es doch ein netter kleiner Ort. Bei Ebbe kommen die Felsen aus dem Wasser und Horden von Schulklassen sammeln Meeresgetier. Man hört nicht nur das Gekreische der Möwen … hier und in Whitby ist das ein ziemlicher Kulturschock nach 16 Tagen Pampa.
Ich befolge das Ritual, benetze meine Schuhe im Meerwasser und werfe den von St Bees mitgebrachten Kiesel in die Nordsee. So, erledigt.

Jetzt kriege ich auch noch mein „End- of -Tour – Eis“ und bin glücklich. 340 km !

Dann geht unser Bus zur Übernachtung nach Scarborough (gutes Gästehaus ‚The Thorsby‘ ), da wir morgen in aller Frühe den Zug zurück nach Manchester nehmen wollen. Abendessen beim Inder – zur Zeit kann ich kein „Pub- Food‘ mehr sehen ….

Ich freue mich wirklich über eure Kommentare, die mir immer wieder zeigen, dass ihr den Blog mögt und Spaß an meinen Reiseimpressionen habt:
zur besseren Lesbarkeit bitte auf der Übersichtsseite oder auf Seite 1 posten !

Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 17– von Rosedale  Abbey nach Egmont

Montag,15.Juli 2024, 24 km 695m+ 570m-

Unser Inn in Rosedale liegt ca. 6 km südlich des C2C und ist nicht gerade von Wanderern überschwemmt: vielleicht gab es deswegen gestern eine so herzliche Atmosphäre in der Bar? Oder lag es am Finale der EM ?

Heute morgen müssen wir wieder auf den Coast2Coest zurück: dazu wähle ich den Weg auf halber Höhe im Osten des Tales. Hier verlief die alte Zechenbahn, die an der Eisenhütte vorbeiführte. Schautafeln zeichnen die Arbeitsweise der Eisenhütte und den Verlauf der Bahn nach. Heute hat sich die Natur fast die gesamte Anlage zurückerobert –schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass vor 150 Jahren das Tal von Rauch und Lärm erfüllt war!

Jetzt schleppe ich seit Kirkby Stephen einen Wanderstock mit mir rum: dieser war dort im Hostel liegengeblieben und ich konnte mir gut vorstellen, dass sich damit die Frequenz der Stürze und Beinahestürze auf den glatten Steinen und im Moor reduzieren lässt. Stimmt auffallend – wenn man ihn nutzt. Wenn nicht, sieht mein linker Arm aus, wie nach 50 Mückenstichen (waren aber Brombeeren …).

Dann verläuft bei schönem, wolkigem Wetter der Track strikt nach Norden übers Moor: wir sehen wieder Großfamilien von Moorhühnern, die ich wiederum nicht vernünftig fotografiert bekomme: heute regnet es zwar nicht, aber der Zoom vom Smartphone ist Mist und der Fotoapparat erkennt nach der gestrigen Wasserschlacht meine SDKarte nicht mehr. Grrrr.

Langsam steigt der Weg ins Eskdale ab, verläuft parallel zum Fluss und dann wieder zu unserer Übernachtung nach Egton bergan. Wir schlafen im Witching Post Inn und finden dort ein wirklich leckeres vegetarisches Abendessen.
Morgen ist unser letzter Wandertag auf dem C2C. Freude und Wehmut gemischt….

Ich freue mich wirklich über eure Kommentare, die mir immer wieder zeigen, dass ihr den Blog mögt und Spaß an meinen Reiseimpressionen habt:
zur besseren Lesbarkeit bitte auf der Übersichtsseite oder auf Seite 1 posten !

Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 16– von Chop Gate nach Rosedale  Abbey

Sonntag, 14.Juli 2024, 22,5 km , 360 m+, 450m-

Der Blick aus dem Fenster zerstört meine Gut- Wetter- Träume: Regen.
Wir frühstücken zusammen mit einem Englischlehrer aus Chemnitz, der den Weg in nur 13 Tagen wandert – bewundernswert. Aber 30km täglich sind mir (und uns) einfach zu viel.
Unser Wirt fährt uns wieder zur Passhöhe (Clear Bank Top) hoch, von wo aus wir über mit Steinplatten gepflasterte Wege ins Hochmoor aufsteigen. Wir gelangen bald auf eine alte Bahntrasse, die früher zu einer der vielen Zechenbahnen gehörte, die hier über die Höhen der Berge führten.

Auf einmal sehe ich eine Familie Moorhühner, die sich seeeehr langsam von der Trasse weg bewegen – für meinen regennassen Fotoapparat allerdings immer noch etwas zu schnell. Ich muss an das Kultspiel für PC aus den 90ern (oder waren es die 2000er?) denken: die Moorhuhnjagd. Ein absolut dekadentes Ballerspiel gegen völlig bekloppte Moorhühner, bei dem man nur bloß nie den Farmer treffen durfte. Irgendwann hat die Brauerei, von der das Spiel stammte, es vom Server genommen – vielleicht haben sich zu viele besorgte Mütter beschwert …

White Lions Inn in Bakeley Ridge


Endlich hört der Regen auf und wir kommen halb getrocknet in Blakey Ridge im White Lion Inn an. Das ist ein 200 Jahre alter, total uriger Inn mitten im Nirgendwo. Früher gab es hier den Bergbau, heute den Ruf des Pubs und eine Landstraße – er war am Sonntagmittag gut gefüllt. Hier haben wir den Mann aus Arizona wieder getroffen: er hat einige Male ein Taxi geordert, aber hat es trotz allem bis hierher geschafft. Wir trinken zusammen Tee und er schenkt uns zum Abschied 2 Tücher, die er extra für Begegnungen auf diesem Trip hat anfertigen lassen. Great !

Ich bin doch ganz glücklich, dass ich der Versuchung widerstanden habe, ein Zelt mitzunehmen. Das hätte uns zwar das unselige Vorbuchen erspart – aber bei der herrschenden Großwetterlage hätten wir die Tour längst abgebrochen.
Für heute Abend habe ich nur eine Unterkunft 8 km südlich des Trails gefunden: In Rosedale Abbey. Wie immer sind die Zimmer auf dem Trail selbst von den Gepäcktransport – Companies reserviert.

White Horse Farm Inn

Wir schlafen deswegen in einem sehr netten alten Inn (White Horse Farm Inn), mit höchst freundlichem Wirt, Koch und Bedienung, leckerem Essen (Steinofenpizza) und gutem lokalen Ale. Heute ist das Finale der EM Spanien/ England und ich schreibe den Blog während ich auf den Anstoß warte ! Ich werde mit den Engländern zittern und hoffentlich jubeln !

PS: der Jubel fällt hier im Pub aus.

Ich freue mich wirklich über eure Kommentare, die mir immer wieder zeigen, dass ihr den Blog mögt und Spaß an meinen Reiseimpressionen habt:
zur besseren Lesbarkeit bitte auf der Übersichtsseite oder auf Seite 1 posten !

Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 15– von Brompton nach Chop Gate

Samstag, 13. Juli 2024,20 km 670m+, 590 m-

Osmotherley

Viel zu berichten gibt es heute nicht.
Wie auch, wenn den größten Teil des Tages mein Beobachtungsradius 30 m nicht übersteigen konnte.
Halt, stopp‚ ich wollte nicht mehr übers Wetter reden – aber was bleibt mir denn übrig, wenn es heute wieder Regen – genauer: Dauerregen gegeben hat…. Natürlich mit Nebel …
Und dabei hatte ich mich so auf die tollen Blicke und die Moorlandschaft gefreut. Wir sind nämlich wieder im Nationalpark- im North York Moor Park.
Heute morgen sind wir nicht von Brompton aus losgelaufen – 28 km schienen uns an einem solchen Regentag doch etwas viel. Wir haben stattdessen einen Linienbus genommen, der uns nach Osmotherley brachte, von wo aus wir die Strecke um ein Drittel kürzen konnten .

Wainstones

Engländer, denen wir begegnen und mit denen wir einige Worte wechseln, wünschen uns beim Weitergehen häufig „Enjoy!“ An Tagen wie heute frage ich mich, wieviel Ironie in diesem Ausdruck stecken mag …
Irgendwann kommen wir an einem Campingplatz vorbei: nein, nicht ‚Camping‘ – , hier gibt es ‚Glamping‘. Ich musste erst lernen, dass das ‚Luxus – Camping‘ heißen soll: also voll ausgestattete Regentonnen zum Preis eines gehobenen Doppelzimmers. Aber wir kriegen in dem angeschlossenen Restaurant auch Tee und Kuchen. Zunächst ist es verlockend, dem Regen zu entfliehen. Da wir aber insgesamt nass geworden sind, ist mir nach der Rast kälter als vorher.

Buck Inn in Chop Gate

Noch 3 km Schlammschlacht, dann gelangen wir an eine Straße – Clear Bank Top-, wo uns der deutsche Inhaber eines Inns abholt. Als Alt68er und Weltenbummler hat er viele Jahre in Australien gelebt, unterschiedliche Jobs gemacht, viele Geschäfte betrieben, dann mehrere Jahre durch Europa gereist –„man sieht nur die immer gleiche Architektur der Herrschenden“, und führt jetzt seit 15 Jahren diesen Inn.

Was machen wir nur, wenn es morgen weiter schüttet ? Keine Ahnung…

Ich freue mich wirklich über eure Kommentare, die mir immer wieder zeigen, dass ihr den Blog mögt und Spaß an meinen Reiseimpressionen habt:
zur besseren Lesbarkeit bitte auf der Übersichtsseite oder auf Seite 1 posten !