Camino Portugues 2018, Tag 6: Ponte de Lima – Fontoura (28 km)

bei Sonnenaufgang: Aufbruch in Ponte de Lima
bei Sonnenaufgang: Aufbruch in Ponte de Lima

27. September 2018

Portela Grande
435 m – am höchsten Punkt des des portugiesischen Weges

Nach kleinem Frühstück mit einem Franzosen, der ziemlich glücklich war, mal jemanden zu treffen, der nicht nur deutsch spricht, ging es dann – endlich !- über richtig schöne Wege Richtung Norden. Heute Morgen führte der Camino durch schattige Hohlwege, durch Weingärten, in denen der Wein wie in einer Laube über unseren Köpfen wuchs. Vorbei an Feigen- und Apfelbäumen… Hier gibt es noch ganz viel Landwirtschaft auf kleinen Obst- und Gemüsefeldern, die Dörfer scheinen bewohnt zu sein. Die Gegend ist wasserreich, ich sah trotz der Hitze keine vertrockneten Felder. Dann durch Pinien – und Eukalyptuswälder bis 435 m bergauf zum höchsten Punkt des (offiziellen ) portugiesischen Weges und zur Belohnung frisches Wasser und ein toller Blick. 

zwei Frauen aus Israel und ihre Begeisterung für die Mengen an Wasser !

Da ich die offizielle Herberge in Rubiaes schon um 12.30 erreicht hatte, bin ich trotz der Hitze noch weitergelaufen – über eine alte Römerstraße, an malerischen Fischteichen vorbei bis zu einer kleinen, von Deutschen geführten Herberge, in der außer mir nur ein Schweizer mit dem ungewöhnlichen Namen ‚Hermes‘ übernachtet.

Warum muss dieser Weg über so viel Asphalt laufen? Vielleicht ist die Antwort eines Freundes richtig, der mir das damit erklärte, dass die Anlage von speziellen Wanderwegen ein teurer Luxus sei – und Portugal ein armes Land. Zu dieser These würde passen, dass hier ganz im Norden eben so wenig Geld da ist, dass die kleinen Wege eben noch nicht einmal asphaltiert sind….
Heute war ich hier im Dorf in der Abendmesse – rekordverdächtig: 18 Minuten !!! Warum sollte man die Antworten der Gemeinde auch vor dem Weitersprechen abwarten? Das kostet nur Zeit…..
Morgen geht’s weiter nach Spanien !