inspiriert vom Alpe Adria Trail- im Frühling von Triest nach Norden ins Soča-Tal: Tag 6

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Die Soĉa/ Isonzo

Mit dem Rad von Grado nach Monfalcone, Zugfahrt nach Görz und zu Fuß nach Podsabotin (45 km/ 13 km)

Donnerstag, 6.April 2023


Schon gestern Abend im Restaurant hatte ich noch nicht einmal die Möglichkeit, meine drei Worte italienisch anzubringen, heute Morgen beim Frühstück in einer Bar war es genauso: Grado ist fest in deutscher Hand und die Dienstleister unterstützen das nach Kräften. Alle fühlen sich offensichtlich wohl dabei – nur ich bin lieber in Italien, auch wenn ich mich dort nur mit Händen und Füßen und auf denglisch unterhalten kann.

Die Radtour durch die Lagune zurück nach Monfalcone war ein Genuss- auch heute wieder entspanntes Radeln auf gut ausgeschilderten Strecken und im Innern von Monfalcone auf einem gut ausgebauten Radwegenetz.
Von da aus habe ich dann kurzfristig entschieden, den Zug nach Gorizia (Görz) zu nehmen und von da aus nach Norden weiter zu wandern.

Der Alpe- Adria- Trail liefe jetzt zwar noch einmal durch den Karst, quert aber dann die Isonzo – Ebene und schlängelt sich danach durch die Weinberge des Collio. Durch die Ebene bin ich aber bereits in den letzten zwei Tagen mit dem Rad gefahren und habe dabei auch Cormons im Collio eine Kurzvisite abgestattet. Görz direkt an der slowenischen Grenze mit seiner sehr internationalen Geschichte finde ich ziemlich spannend – es war immer wieder Spielball zwischen Venedig, Österreich und zuletzt Jugoslawien, Slowenien und Italien. Die unterschiedlichen Einflüsse lassen sich durchaus noch an der Architektur festmachen.

Görz mit Burg

Diese bewegte Geschichte hat sicher auch dazu geführt, dass Görz (Gorizia) zusammen mit dem bis zum Fall des Eisernen Vorhangs abgegrenzten Ostteil der Stadt – Nova Gorica in Slowenien – 2026 Kulturhauptstadt Europas wird.

Mein Weg führt mich dann nach dem Picknick auf der Plaza Transalpina aus dem Isonzo Tal hoch in die Wälder und in den Ostteil des Collio – auf slowenisch Brda genannt. Beides heißt „Hügel“: ich bin also im Hügelland der Weinberge.

Noch in Monfalcone habe ich telefoniert, ob Campingplatz und Restaurant in dem kleinen Dorf Podsabotin in Slowenien direkt an der Grenze geöffnet sind. JA! Schwein gehabt – seit gestern ist geöffnet! Camping und B&B sind ganz neu, die sanitären Anlagen hervorragend, mein Zelt steht mit Blick auf die Weinberge.

Der Mann der Vermieterin ist Winzer- den Wein trinke ich am Abend. Es gibt das bisher beste Essen der Tour: vor allem das Omelette mit wildem Spargel und die Bohnencremesuppe mit scharf gebratenen Speckscheiben sind mir im Gedächtnis geblieben. Ein Genuss!

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