Auf dem Lykischen Weg – Tag 7: Göynük Yailasi – Göynük

Ostern 2024: Wanderungen in der türkischen Ägais

Samstag, 30.März 2024:17 km, 570m+, 1240m-


Heute bin ich schon um 7.30 los- dank Lunchpaket vom Campingplatz, denn das Frühstück sollte erst um 08:30 Uhr serviert werden. Es ist sehr angenehm, schon so früh unterwegs zu sein: die Luft ist klar, es ist noch nicht zu warm.
Der Weg geht abwärts zum Canyon – leider ist die Trasse an einigen Stellen durch Erdrutsche in den Fluss gespült, so dass es zwar nur kurz, aber ziemlich ausgesetzt weiter ging.

Im Canyon erwartete mich dann die nächste Überraschung. Um diese Jahreszeit ist noch ziemlich viel Wasser im Fluss. Und infolgedessen war mal wieder Furten angesagt. Aber dann wurde es richtig schwierig: zu tief zum Furten, die Hänge zu steil, so dass ich da auch nicht entlang klettern konnte – und Schwimmen mit Rucksack ist auch keine Alternative. Erst nach ziemlich langer Suche habe ich festgestellt, dass der Weg weit oben am Hang weiterläuft.
Noch ein 400 m Anstieg auf eine Passhöhe und dann geht es 700 Höhenmeter bergab. Der Canyon ist im unterern Teil mit einem hohen Zaun umgeben – Entritt ! Er wurde nämlich (mittem im Nationalpark!) an einen privaten Investor verpachtet, der hier einen ‚Adventure- Park‘ betreibt.

Nach schneller Passage bin ich dann weiter in den nichtssagenden Ort Göynük. Von dort mit dem Dolmuş nach Antalya und zu Fuß zu meiner kleinen Pension mitten in der Altstadt.

Meine Pension ist nicht weit von der deutschsprachigen Nikolauskirche entfernt, in der ich heute Abend die Osternacht mitgefeiert habe. Eine interessante Mischung: Deutsche, die hier ihren Alterssitz haben oder arbeiten, Feriengäste, katholische Türken und sogar ein türkisches Pärchen , das sich auf die Taufe vorbereitet.
Wir waren etwa 25 Teilnehmer bei der Messe. Nachher bin ich bei einem Glas Wein noch mit dem Pastor ins Gespräch gekommen: die deutsche katholische Gemeinde gibt es seit 22 Jahren. Anfang der 20er Jahre des 20. Jhs waren im Rahmen des Bevölkerungsaustauschs mit Griechenland alle Christen aus der Türkei ausgewiesen worden. Insgesamt mussten bei einer Bevölkerung von damals ca 40000 Einwohnern 25000 Orthodoxe Griechen und 5000 Armenische Christen die Stadt verlassen … Der Priester ist übrigens auch noch für Ankara und Alanya zuständig – mehr katholische Kirchen gibt es nicht …

Morgen werde ich ein wenig Sightseeing in Antalya machen und mir ganz kulturbeflissene auch das berühmte Archäologische Museum angucken.

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