2. Etappe – Dutch Mountain Trail: Wanderungen im niederländischen Hochgebirge zu den „7 Summits“

Von Horbach- Forsterheide ins Vaalserquartier

Samstag, 12.2.2022

Vor einer Woche bin ich einen Teil der ersten Etappe des Dutch Mountain Trails gelaufen und eine Woche später lacht wieder die Sonne, so dass ich Lust auf die Fortsetzung habe.

Da ich mein Auto aber gestern Abend in einer komplett matschigen Wiese versenkt habe (es hat die ganze Woche über heftig geregnet, so dass ich mir den Zustand der Wiese eigentlich hätte denken können…), musste ich erstmal mit einem Freund und dessen Jeep meinen Bus wieder freibaggern.
So war es schon 11.30 als ich endlich an der niederländischen Grenze in Vaals ankam. Mit dem Rad dann bei phantastischem Vorfrühlingswetter über Seffent und Vetschau nach Horbach Forsterheide zum Endpunkt der letzten Tour. Die Bushaltestelle zum Parken des Fahrrads kenne ich ja schon, und dann ging es los zum zweiten der „Seven Summits“.

Halden – Relikte des Bergbaus

Der Tag heute lockt vor allem mit tollen Blicken und Weitsicht: zunächst zurück Richtung Wilhelminaberg und Bardenberg und im weiteren Verlauf Richtung Bocholtz. Der Weg wechselt dauernd über die Grenze – mal wandere ich in Deutschland, mal verläuft die Strecke in den Niederlanden. Ich kenne die Gegend gut – wir haben vor 30 Jahren mal in Bocholtzerheide gewohnt: und damals war die Grenze zu Orsbach noch ein undurchdringliches Gestrüpp bestehend aus einem Graben mit Brennnesseln und Stacheldrahtzaun. Glücklicherweise gab es seitdem Schengen und die Maastrichter Verträge – aber ich bin zzT. schon etwas beunruhigt, wenn ich sehe, dass wir in letzter Zeit nicht gerade behutsam mit dem zerbrechlichen Gebilde „Europa“ umgehen.

Grenze: links Deutschland- rechts Niederlande – vor 30 Jahren mit Graben, Zaun ud Brennnesseln …

Heute ist der Grenzübertritt nach Orsbach völlig unproblematisch. Und dann lerne ich direkt hinter dem Dorf in dieser mir so bekannten Gegend noch einen für mich wirklich neuen Weg kennen: einen Hohlweg, der knapp unterhalb des Höhenrückens des Schneebergs bis nach Vaals führt. An diesem warmen Vorfrühlingstag ergeben sich hier immer wieder neue Ausblicke über das Tal des Senserbachs hinweg: nach Südwesten Richtung Vijlen mit der höchstgelegenen Pfarrkirche der Niederlande und nach Südosten Richtung Dreiländereck mit den Landmarken der Aussichtstürme und des Fernsehturms. Leider ist der Hohlweg selbst so unglaublich matschig, dass ich wie auf Bergtouren üblich (Dutch Mountain Trail!), bei jedem Schritt auf den Weg achten und zum Gucken jeweils stehenbleiben muss.
Nach ca. 4 km noch ein unspektakulärer Anstieg zum Gipfel des Schneeberges (der Name hat nichts mit Kälte zu tun, sondern stammt vom Anblick des Berges aus der Ferne: der Mergelstein leuchtet nämlich weiß und erinnert an Schnee). Von hier aus gibt es leider keine wirkliche Aussicht, und so geht es zügig bergab über einen Golfplatz und dann am Uniklinikum vorbei zurück zum Auto.

Über die Schnellstraße brauche ich heute nicht so lange um mein Fahrrad wieder einzusammeln, so dass ich schon kurz vor 16.00 wieder zurück in Kelmis bin.

Bei dieser Tour macht es Sinn, auf gutes Wetter zu warten – ohne die Blicke ins Land wäre die Wanderung nur halb so schön!

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