1. Etappe – Dutch Mountain Trail: Wanderungen im niederländischen Hochgebirge zu den „7 Summits“

Von Eygelshoven nach Horbach-Forsterheide

Samstag, 5.2.2022 (9km Rad/ 16km zu Fuß)

„Dutch Mountain Trail“ – darauf muss man erst mal kommen ! Die Idee dazu und die Ausführung als Track hatten die Organisatoren des „Dutch – Mountain- Filmfestivals“. Das ist ein jährlich stattfindendes Filmfestival, bei dem richtig gute Bergfilme – Dokus, Kurzfilme, Spielfilme und ein interessantes Rahmenprogramm in der Euregio zu erleben sind. Insofern ist der Titel auch sicher mit einem gewissen Augenzwinkern zu sehen. Jetzt gibt es dazu einen kleinen Wanderführer, den ich mir gekauft habe (Meyer und Meyer Verlag).

Da les ich jetzt: „… ist auch für geübte Wandernde eine Herausforderung“… „Die Gipfel erreicht man oft nur über richtige ‚Wadenbeißer‘“… „durch dunkle Wälder oder einen gefährlichen Abgrund entlang“… „Nehmen Sie die Wanderung nicht auf die leichte Schulter – bleiben Sie zu Hause, wenn Sie Höhenangst haben…“.   What’s that? .. wir sind in Südlimburg !

Uff. Ich probiere den Weg jetzt mal aus – aber ich kenne den größten Teil dieser „Summits“, die übrigens zwischen 250 und 350m hoch liegen, schon von meinen Wochenendspaziergängen und bin ziemlich sicher, dass die schriftstellerische Phantasie oder das Marketing- Konzept mit den Autoren mächtig durchgegangen ist…

Heute also zur ersten Etappe – darauf warte ich schon seit Mitte November – aber seitdem gab es eigentlich nur Schmuddelwetter und Regen – keinen Tag mit Weitsicht und offenem Himmel, die ich für diese Tour sicher brauchen werde.

Aber heute Morgen scheint die Sonne! Ich werfe Fahrrad und Wanderschuhe ins Auto und fahre um 9.30 los nach Norden. Ich stelle das Auto in der Nähe von Horbach in Forsterheide ab und fahre mit dem Rad 9 km zum Ausgangspunkt der Wanderung am Bahnhof in Eygelshoven.

Blick vom Wilhelminaberg nach Süden

Die Tour meidet die Straßen – aber wir befinden uns in einem doch ziemlich dicht besiedelten ehemaligen Industriegelände, und so führe ich mich bei den Pfaden doch eher ans Ruhrgebiet erinnert: auch dort kann man Straßen vermeiden, wenn man durch die unbebauten (und nur schwer bebaubaren) Bruchlandschaften wandert. Dann geht’s aber schon steil hoch auf den Wilhelminaberg, den ersten der „7 Summits“ – eine Abraumhalde des früheren Kohlebergbaus. Der Track nimmt nicht die vielen Serpentinen, sondern den direkten Weg zum Gipfel: ja – von der Steilheit ähnlich wie in den Bergen und bei extrem matschigem Gelände auch schwierig zu gehen – aber nach max. 500 Metern war schon der Gipfel erreicht – von dem aus es einen phantastischen Blick übers Land gibt: Das Dreiländereck konnte ich ausmachen, die Landmarken der übrigen Himmelsrichtungen kenne ich leider nicht. Nur nach Westen ist der Blick versperrt: Dort ist die Gipfelstation der „Snowworld- Ski- Halle“ in Landgraaf … .

Haus Erenstein

Im Verlauf der Wanderung komme ich an mehreren Herrenhäusern – Haus Strihthagen (noch vor dem Wilhelminaberg) mit Skulpturenausstellung, Haus Erenstein und Haus Heyden – vorbei. Ich sehe auf dem Weg (ich bin eindeutig im Ex – katholischen Südlimburg) eine Vielzahl kleiner Kapellen und Wegkreuze und immer wieder weite Felder und pittoreske Bäche. Der Weg ist wirklich abwechslungsreich und interessant – wenn auch die vielen Hundebesitzer und Spaziergänger zeigen, dass die Stadt nie weit entfernt ist. Trotzdem macht diese Etappe Spaß und Lust auf die Fortsetzung, die über den Schneeberg bei Orsbach nach Vaals führen wird.

Um 14.30 dann noch das Fahrrad in Eygelshoven abgeholt – und ich bin um 16.00 zu Hause: guter Tag.

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