26.Mai 2017
Wieder bin ich fürchterlich spät (viel zu spät) aus Kelmis abgefahren – ich denke immer, dass ich alles mögliche noch erledigen kann, und dann bin ich erst um 12.00 – Mittagshitze !! – in Neuwied. Fluch und Segen eines strahlend blauen Himmels ! Vor allem Mira mit ihrem dicken Pelz würde eindeutig Schnee und Kälte vorziehen … . Ich fahre zunächst mit dem Bus zu der Haltestelle, an der ich vor 3 Wochen bei strömendem Regen das Handtuch geworfen habe.
Von da geht der Weg zunächst vom Rhein weg die Wied entlang nach Altwied ( mit den Ruinen der Burg der Grafen von Wied) und dann in großem Bogen um Neuwied herum – teilweise am Limes entlang. Wenn nicht an einigen Stellen Rekonstruktionen der Türme und der Palisadenzäune zu sehen wären, hätte ich von dieser alten Grenze gar nichts mitgekriegt. Vom Rhein übrigens auch nicht – den habe ich den ganzen Tag nicht gesehen. Wieder ging der Weg vor allem durch Wald – heute bei der Hitze sehr angenehm.
Ich habe mich heute gefragt, warum so wenige Leute aus dem Ausland (Franzosen, Italiener, Spanier etc) in Deutschland wandern: wo ist der Unterschied? Für uns sind Landschaft und Architektur z.B. am Mittelmeer ungewohnt und deshalb interessant : aber müsste das in Deutschland nicht umgekehrt auch für Wanderer aus anderen Ländern gelten? Hier ist es nicht teurer, die Wege sind gut gekennzeichnet und – finde ich – nicht weniger interessant. Das Land ist dichter besiedelt ? Nur teilweise – und bei dem dichten Wanderwegenetz sieht man auch hier stundenlang keine anderen Wanderer. Bleibt nur das schlechte Image….. aber fair ist das nicht….
Mit solchen und ähnlichen Gedanken bin ich dann in Sayn, einem Ortsteil von Bendorf gelandet, wo ich mit ganz viel Schwein an diesem langen Wochenende eine Ferienwohnung für einen Tag ergattert habe (gestern Abend im Internet über die Seite des Ortes Sayn entdeckt und gebucht). Dann nach Pizza als Abendessen beende ich den Tag mit Blog – Schreiben: im T-Shirt auf dem Balkon der Ferienwohnung, Sonnenuntergang inklusive…
Morgen soll’s bis Ehrenbreitstein gehen- möglichst früh, um nicht wieder von der Hitze k.o. zu sein…