2. November 2017
Heute Morgen nach gutem Frühstück und einer kurzen Runde durch Sète mit kleinem Einkauf in der Markthalle dann zum Zug nach Bordeaux. Die SNCF verfolgt offensichtlich die gleiche Politik wie die Bundesbahn: lasst uns die Buchung der Fahrradplätze so kompliziert wie möglich, das Ein- und Aussteigen so unpraktisch wie möglich und die Sitzplätze so unbequem wie möglich machen- vielleicht nimmt dann keiner sein Fahrrad mehr mit ???!!
Im Zug dann ein nettes Paar aus Flandern die auch gerade die Tour (von Toulouse nach Sète ) gefahren sind.
Heute hatte ich – nachdem die JH schon mal wieder besetzt war- ein Zimmer mit Airbnb gebucht. Etwas außerhalb, aber ganz schnuckeilig (,cosy‘ steht in der Beschreibung). Zum Abend dann japanisch – auch lecker. Aber das Beste war der Nachmittag !
Im T- Shirt, bei gut 20° habe ich mich mit dem Rad durch die Altstadt treiben lassen : ich habe die fast vollständig erhaltenene Bausubstanz aus dem 18. Jhd bewundert, bin noch einmal an der Skaterbahn vorbei gefahren, um dann zu bemerken, dass auf der anderen Seite der Garonne ein riesiges alternatives Zentrum in einer verlassenen Kaserne entstanden ist, zu der eine weitere große Skatehalle gehört… El Dorado !
Bei dem schönen Wetter habe ich mir den Museumsbesuch, den ich eigentlich noch geplant hatte, geschenkt –ich wollte zur Abrundung der Tour noch ins Museé Aquitaine – viele Kunstwerke aus den Kirchen an meinem Weg sind aus Angst vor Diebstahl dort im Museum gelandet. Verständlich, aber schade: für mich ist es nicht gleich, einen Altar o.ä. im Museum oder in der Kirche zu sehen: im Museum betrachte ich ihn nur als Kunstwerk- in der Kirche schwingt noch Anderes mit und ich empfinde eine spirituelle Ebene, die ja eigentlich wesensmäßig zu dieser Kunst dazugehört und die (für mich) beim Transport ins Museum verloren geht.
Morgen früh gebe ich noch das Fahrrad ab und dann geht’s zum Flughafen – zurück in die Kälte (aber wenigstens nach Wetterbericht auch sonnig in Belgien).