28. Oktober 2017
Heute Morgen beim Frühstück spannende Diskussionen mit den zwei anderen Herbergsgästen (auf dem Jakobsweg) und den Besitzern den Herberge, einem deutschen Ehepaar, das seit vielen Jahren in Auvillar lebt und dieses alte Haus aus dem 15. Jhd. gekauft und instand gesetzt hat. Es ging um katholische Kirche in Deutschland und Frankreich – die ausgesprochen reaktionäre Entwicklung in Frankreich. Und es ging um die spannende Geschichte der ehemaligen Besitzer des Hauses ( die Tochter des großbürgerlichen Hauses, die es sich in den Kopf gesetzt hatte, Anfang des 20. Jhds nach Russland zu gehen, um in Sibirien zu missionieren…. )
So gegen 9.00 hab ich mich dann doch losgerissen und bin zunächst durch Nebelfelder nach Moissac gefahren: wieder eine ehemalige Abtei mit toll erhaltenen romanischen Kapitellen im Kreuzgang. Und da ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, war der Eintritt deutlich günstiger ….Gute Idee!
Nach Moissac stand dann das Bewundern der technischen Besonderheiten des Kanals an: eine Kanalbrücke über die Garonne und eine originelle „schiefe Ebene für Schiffe“, um 4 Schleusen auf ca 1000 m zu umgehen.
Am Nachmittag – ich schlafe in einem Hostel – Ankunft in Toulouse. Wieder eine äußerst lebendige Stadt: viele Studenten, deutlich billiger als Bordeaux aber genauso spannend. Um 18.30: Vorabendmesse: die einzige in ganz Bordeaux. Die Idee der Predigt, die Vielseitigkeit des so einfachen Satzes ‚ich glaube an Gott‘ bzw. ‚ ich glaube nicht‘ aufzuzeigen, war eigentlich gut – nur hatte ich bereits bei Reinhard Körner eine weitaus bessere Hinführung zu der Mehrdeutigkeit dieses Begriffes gehört und gelesen. Schade, das es nicht üblich ist, die Predigt zu kommentieren…. Körner geht übrigens auf die Unterschiede von „ ich glaube an Gott ‚ – als verstandesmäßigem Statement, ‚ich glaube an dich, Gott- was eine persönliche Ansprache und damit einen personalen Gott impliziert und ‚ ich glaube dir, Gott‘ – was darüber hinaus ein Vertrauensverhältnis aufzeigt, ein…..
Na ja – kommen wir wieder auf den Boden der Realität zurück: abends habe ich Hunger und hier in Toulouse gibt es als Spezialität das sehr nahrhafte ‚Cassoulet“: weiße Bohnen mit Wurst, Bauchspeck und Geflügel… sehr lecker!