Dienstag, 28. Juni 2022
Nein, wir wandern nicht den Olavsweg. Aber in der Jugendherberge im Bahnhof, in der wir in Lillehammer übernachtet haben, waren alle anderen Frühstücksgäste auf dem Pilgerweg nach Trondheim. Übrigens zu 90% Deutsche..
Wir selbst haben den Bus genommen und sind bei kräftigem Regen durchs Gulbrandstal zur Stabkirche nach Ringebu gefahren. Dieser Kirche sieht man die vielen Umbauten im Laufe der Jahrhunderte an: der Glockenturm passt überhaupt nicht zu der Art von Kirche, auch die Fenster wurden nachträglich eingesetzt, ebenso wie Decke und Altar erst aus der Barockzeit stammen. Trotzdem hat sich der Besuch gelohnt : Vor allem auch, weil diese Kirche eben noch Pfarrkirche und kein Museumsstück ist.
Nach Ende der Besichtigung ging dann kurz nach 10.00 die Wanderung los. Bei immer stärker werdendem Regen sind wir langsam im Tal aufgestiegen. Mit GPS war der Weg auch ohne Wegzeichen ziemlich gut zu finden – ohne Navi hätte ich mich allerdings nicht getraut, so schmale Ziegenpfade zu wählen. Bei dem Regen war an Pause nicht zu denken. Inzwischen sind wir trotz Regenponcho klatschnass, die Feuchtigkeit zieht von überall in die Kleidung unter dem Poncho und von oben in die Schuhe hinein. Nach zwei Stunden stand ich in den Schuhen mit den Füßen im Wasser. Da machte es auch nichts mehr aus, dass sich die Wege in tiefe Bäche verwandelt haben und die Bäche selbst kaum zu queren waren. Nur noch 400m bis zu einem Camping mit kleinem Restaurant. Aber das Geräusch von strömendem Wasser wird immer lauter – und dann stehen wir vor einem Wildbach, der quer über die Straße fließt – mit einer solchen Strömung, dass wir es nicht wagen, hindurch zu waten.
Also etwas zurück und Picknick auf der Veranda eines unbewohnten Ferienhauses. Gut gestärkt und mit etwas weniger Regen traue ich mich an das Wasser ran: ich ziehe Sandalen an und furte mit Trekkingstöcken den Wildbach. Ok, geht. Am Camping angekommen, können wir glücklicherweise unsere Sachen trocknen und eine Hütte (eher: Ferienhaus) für die Nacht mieten. Wir kochen selbst – es gibt Spare-ribs mit geschmorten Karotten und warmen Brot. Alles gut, und dann schaffen wir bei hoffentlich gutem Wetter morgen auch die etwas längere Etappe – wir haben bei Regen und Kälte ja heute 6 km zu früh Schluss gemacht.
PS: meinem Knie geht’s ziemlich gut. Hoffentlich bleibt’s so !
Gerade sagte Herr Ploeger im TV, dass Norwegen gerade unter einer Hitzewelle (32 Grad) leidet.
Irgendwie sehen deine Fotos anders aus…..
P. S. : In den 80ern, ich bei einer Gastfamilie in Oxford. Die Ladlady ist begeistert vo n mir, denn meine beiden Vorgänger kamen aus Norwegen und waren – ob des günstigen Biers – jeden Abend betrunken.
Hallo Bärbel, Seit dem 29. ist es wirklich sonnig und heiß. Herr Ploeger hat recht .. Und das mit dem Bier hat sich mächtig geändert: die Steuern darauf sind so hoch, dass ein Bier umgerechnet knapp 11€ kostet. Ich such gerade Alternativen ..