Montag, 11. Juli 2022
Sonnenschein !!! Heute geht’s auf die Vogelinsel Runde, da können wir gutes Wetter gebrauchen. Wir haben uns Zeit gelassen – der Bus fährt erst um 13.00. Also ausführliches Frühstück, ein wenig einkaufen, das Haus in Ordnung bringen, und dann beginnt die Busfahrt über viele kleine Inseln nach Runde.
Wir sehen eine tolle Landschaft: zu Beginn Fjorde, dann kleine Inseln mit oft direkt aus dem Meer aufsteigenden Bergen, dazwischen flachere Felsen im Meer- oder ist hier noch Süßwasser ? Der Bus ist wieder auf die Minute pünktlich, auch bei zweimal Umsteigen mit Umsteigezeiten von jeweils 5 Minuten klappt alles perfekt.
In Deutschland ist man doch immer so stolz auf die Effektivität des Systems – aber hier funktioniert der Öffentliche Nah – und Fernverkehr wirklich: eine exzellente Buchungs-App für alle Busse und Bahnen – Ankunftszeit in Echtzeit in der App. Fahrkartenkauf in der App. Und sogar zu abgelegenen Orten gibt es mindestens 3-4 Busse/ Tag. Die Inseln sind über unzählige Brücken und Tunnel miteinander verbundenen. Sonst gibt es Fähren, deren Abfahrtzeiten eng getaktet und an die Bussfahrzeiten angepasst sind. Und das beste: Der Nah- und Fernverkehr ist relativ preisgünstig.
Geld (Münzen oder Banknoten) habe ich hier in Norwegen übrigens eigentlich nicht gesehen: Alles wird mit Karte oder Smartphone bezahlt: der Proviant selbst in den abgelegensten Hütten, die Kollekte in der Kirche, jeder Einkauf – einfach alles. Nur als wir irgendwann mal eine Kleinigkeit zu viel bezahlt haben, wurde uns die Differenz in physischem Geld erstattet. So trage ich ein 5 Kronenstück mit mir herum – der ungeheure Reichtum besteht in 50ct ….
Gegen 14.30 sind wir auf der Insel Runde angekommen- ich hätte mir die Karte aber vorher lieber etwas genauer ansehen sollen – dann hätte ich bemerkt, dass der Weg über 1,5 km steil ansteigt und dann noch steiler zum Ziel wieder abfällt. Mein Knie bedankt sich ….
Vogelinsel Runde … davon habe ich noch nicht so viel gesehen – aber wahrscheinlich fehlt vor allem das Fernglas.
Wir übernachten am Ende der Welt: am äußersten Ende der Insel liegt der alte Leuchtturm Fyr mit seinen Nebengebäuden : in einem ist eine Selbstversorgerhütte des DNT eingerichtet: genial! Toller Blick, nur wenige Gäste, gemütliche Ausstattung innen und Plumpsklo draußen …
Am Abend dann noch große Aufregung: oben am Hang hat sich beim Abstieg jemand das Bein gebrochen. Hier am Steilhang hat der Pilot des Helikopters, der nach 15 min aus Ålesund vor Ort war, all sein Können gezeigt. Auf einem etwas flacheren, ca. Handtuch- großen Areal hat er 2 Sanitäter aussteigen lassen, die die 50m zu dem Verletzten hoch gestiegen sind. Währenddessen hat der Hubschrauber über dem Meer gewartet. Dann flog er bis zu dem Verletzten zurück, blieb knapp über dem Boden in der Luft stehen, so dass die Sanitäter die Trage hineinheben konnten, dreht ab und fliegt zurück. Dauer der Aktion: knapp 30 Minuten …