inspiriert vom Alpe Adria Trail- im Frühling von Triest nach Norden ins Soča-Tal: Tag 12

von Trenta über Kranjska Gora nach Mojstrana (22 km 1200m bergauf, 1190m bergab)

Mittwoch, 12. April 2023

Ist das kalt – und durch den Tau auch noch ziemlich nass ! Glücklicherweise gibt es im Camping heißen Kaffee zum Wärmen und für die Lebensgeister. So wandere ich nach dieser Stärkung zunächst mit nur leichter Steigung bergauf zur Soĉa Quelle – den letzten Kilometer lasse ich den Rucksack am Weg zurück.

Im letzten Abschnitt wird der Weg zum Klettersteig: Als es dann nur noch mit wenigen Zentimetern Breite an der Wand entlang weiter gehen soll und ich die Altschneereste sehe, unter denen die Soĉa entspringt, geh ich nicht weiter. So viel Adrenalin scheint mir für die Quelle zu viel an Einsatz …..

Jetzt geht der Anstieg los. Heute sind es (auf der ersten und einzigen Bergetappe meiner Wanderung) 1000 Höhenmeter bergauf und bergab. Die Frage ist nur, ob ich nicht zu viel Schnee haben werde….
Bis 1400 Meter ist alles ok, dann geh ich lieber auf der Straße weiter – Bergwege und 20 cm Schnee scheint mir nicht so ganz ungefährlich…

Vrsiĉ Pass

Oben am Vrsiĉ- Pass auf 1614m ist Winter: ein eiskalter Wind, 30 cm Schnee an den Straßenrändern und nur wenige Touristen, die nach kurzen Fotos schnell wieder in ihren Autos verschwinden.
Bergab kann ich den Alpe Adria Trail ab 1400m wieder nehmen und bewundere die mit blühenden Christsternen bedeckten Hänge. Darüber hinaus Leberblünchen, Anemonen, Veilchen, Primeln – richtig Frühling. Am Nachmittag kann ich auf einer mit Krokussen übersäten Wiese sogar mein Zelt trocken.

Krokuswiesen mit Flussbett (Kalkstein – kein Schnee!)

Kleines Problem: Smartphone und Powerbank sind leer, so dass ich die letzten 5km nach grober Himmelsrichtung laufe (hat ganz gut geklappt) und leider auf dem Weg kein Bett für die Nacht buchen konnte. So habe ich mich in Kranjska Gora angekommen, erstmal zu dem obligatorischen „ End of the Tour -Kuchen“ (es gab keinen Eisbecher) in ein Kaffee gesetzt und mein Smartphone geladen. Uff. Die Hotelpreise sind an den Skiort angepasst Glücklicherweise finde ich aber auf dem Weg nach Jesenice ein Hostel – und einen Linienbus. Das Hostel ist toll. Ein großer Tisch, an dem alle sitzen können, mit

internationalen Gästen aus Bulgarien, Italien, Slowenien und Deutschland. Mit den beiden deutschen Studentinnen komme ich ins Gespräch und wir essen die gelieferte Pizza gemeinsam: sie studieren in Berlin und machen hier in Slowenien Ferien mit etwas Wandern und Sightseeing. Clara studiert Politikwissenschaft mit einem Schwerpunkt, wie man eine Gesellschaft organisieren kann, ohne klimaschädlich zu sein, Sonja Biochemie. Darüber hinaus wie immer Gespräche übers Wandern und über Touren – Clara will für 1 Jahr nach Chile – aber auch über Religion und Spirtualität. Echt interessanter Abend.
Morgen soll das Wetter umschlagen – eigentlich ein guter Zeitpunkt nach Hause zu fahren.

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