Auf dem Lykischen Weg – Tag 9: mit dem Bus über Myra nach Kaş

Ostern 2024 Wanderung in der türkischen Ägais

Montag, 1. April 2024

Antalya- auf dem Weg zur richtigen Bushaltestelle

Heute bin ich nicht gewandert. Stattdessen bin ich heute Morgen (gefühlt: heute Nacht) mit dem Frühstück als Picknick im Rucksack zur Bushaltestelle aufgebrochen. Um 7.40 kam der Bus: dann aber – déjà vu der letzten Woche- scheint die Haltestelle beim Umsteigen in der App nicht richtig notiert zu sein, so dass ich wieder bis zur nächsten Haltestelle weitergehen musste, und damit erst den nächsten Kleinbus (Dolmuş) 60 min später erreichte, der mich nach Delmre gebracht hat.

Demre – das ist ein total öder Ort, dessen ganze Umgebung mit Plastikfolie abgedeckt zu sein scheint (Tomaten etc. wachsen darunter ). Aber offensichtlich ist Demre das Zentrum der ganzen Gegend, so dass ich überhaupt kein Problem hatte, das Ladegerät und Ladekabel für mein Smartphone nachzukaufen, das ich gestern irgendwo verloren habe.

Der alte Ort Myra liegt 3 km nördlich des modernen Zentrums, so dass ich mir zunächst mal einen Spaziergang zwischen unendlichen Gewächshäusern antun durfte. Die Besichtigung der Ausgrabungen lohnt sich wirklich – sowohl für mich als geneigter Tourist (schön ausgedrückt, oder ?) – als auch für den Türkischen Staat: 13€ hier bei den Lykischen Gräbern und dem Amphitheater und noch mal 17€ für die (ehemalige) Bischofskirche des Heiligen Nikolaus! In der Türkei lebende Türken bezahlen übrigens ein Zehntel …. soviel zum Thema täglicher Rassismus ….

Die Ausgrabungen selbst sind es schon wert, dafür Eintritt zu bezahlen (ob der Preis gerechtfertigt ist, sei dahin gestellt): übereinander in die Felswand gehauene lykische Gräber, daneben ein sehr gut erhaltenes Römisches Theater. Aber wo ist die Nikolauskirche ? denn unser Heiliger Nikolaus stammt ja aus Myra ! Die Kirche liegt leider ganz woanders in der Stadt – also Gelegenheit, die Kirche als neues Museum zu deklarieren und …. 17€ zu verlangen (nur für Ausländer, versteht sich). Vor allem delikat, da die Restauration der Kirche in erster Linie von der russischen Kirche bezahlt wurde, für die Nikolaus einen der zentralen Heiligen darstellt.


In der Kirche (pardon: Museum) ist der Geist des Hlg. Nikolaus zu spüren: es gibt eben Orte, die eine gewisse spirituelle, schwer zu definierende Ausstrahlung haben: das hier ist so einer..
Im Innern finden sich noch Reste der byzantinischen Malerei: mit dem Audioguide konnte ich sogar die Symbolik nachvollziehen. Sehr nice !
Danach zum Busbahnhof in den Bus nach Kaş, dort in eine kleine Pension , eine Runde schwimmen . Und jetzt sitze ich in einem Hafenrestaurant und habe mir gerade eine leckere Dorade (?) einverleibt. Ganz ausgezeichnet!

Hier ist übrigens – neben Antalya – der einzige Ort, in dem es ein gewisses „Flair“ gibt, der bisher einzige Ort, der zum Verweilen und Bummeln einlädt. Auch deswegen (das war aus den Internet- Beschreibungen schon so herauszulesen) wollte ich hier übernachten und habe so die Fortsetzung der Wanderung auf morgen verschoben.

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