Rheinsteig Tag 8: Vallendar – Lahnstein auf der Höhe (ca. 21 km)

Blick auf Koblenz: Hochwasser am Deutschen Eck

27. Januar 2018

Gegen 12 Uhr war ich in Vallendar (die Anfahrt wird leider immer länger), um nach mehr als sechsmonatiger Pause heute mal wieder eine Rheinsteig- Etappe unter die  Hufe zu nehmen. Schon ziemlich ungewohnt, keine Mira neben mir zu haben. Kein Hund, der mich daran hindert, ins Museum zu gehen ….aber eben auch keine Gesellschaft bei etwas langweiligeren Wegabschnitten…

Der Innenraum der Pilgerkriche

Wenn ich schon in Vallendar bin, gehe ich natürlich auch den kleinen Umweg zu den Pilgerstätten der Schönstattbewegung. Ich bin kein großer Fan von Marienwallfahrtsstätten, aber angucken wollte ich mir das schon. Vielleicht lerne ich ja verstehen, was die Anziehungskraft dieser Bewegung ausmacht. Um es vorweg zu nehmen: ich habe gar nichts gespürt. Ich war fast alleine in dem riesigen Gelände, die Pilgerkirchen waren groß, kalt und leer und die kleine Kapelle, von der aus die Bewegung ihren Anfang nahm fand ich vor allem kitschig.

Festung Ehrenbreitstein

Also weiter Richtung Ehrenbreitstein: Diese riesige Festung ist einfach nur erschreckend und imposant. Auch nichts zum Wohlfühlen… Und um 14.00 viel zu früh, um in der JH auf der Festung zu übernachten. In Ehrenbreitstein war dann eine Stunde Irrgarten (wie finde ich bloß den Weg Richtung Lahnstein ??)  angesagt. Zum einen gab es eine unglaublich schlecht beschilderte Umleitung aufgrund einer Straßensperrung. Aber dazu kam noch eine nicht markierte Sperrung des Weges wegen des aktuellen Hochwassers. Und die Sperrtore an den Bahnunterführungen waren so perfekt in die Wände eingepasst, dass ich vor dem Wanderzeichen an dieser Mauer stand, und überhaupt nicht gecheckt habe, wieso sich der Weg auf einmal in Luft aufgelöst hat.

Durch das Tor führt eigentlich der Weg – ich habe nur erst seht spät gecheckt, dass hier keine Wand sonder eben ein Hochwassertor ist…..

Da der Weg am Rheinufer also nur schwimmend zu bewältigen gewesen wäre, habe ich den Verlauf des Rheinsteigs etwas freier interpretiert und für ca. 2 km den Radweg oberhalb der Bundesstraße gewählt. Auf diese Weise wurde es leider ziemlich spät und ich habe es zwar gerade noch geschafft, vor der Dunkelheit den Wald zu verlassen, aber es war doch schon halb sieben, als ich feststellen musste, dass fast alle Hotels im Ort geschlossen waren oder keine Lust hatten, einzelne Wanderer aufzunehmen. Glücklicherweise gibt es Internet mit Booking.com, und so habe ich oben auf den Lahn-Höhen ein tolles Wellness Hotel zu einem Super-Schnäppchen- Preis ergattert: der Preis war so gut, dass die Dame an der Rezeption sich meine Buchung erst mal selbst im Internet aufgerufen hat…. Und ich musste nur 30 min auf den Bus zum Hotel warten!
Jetzt bin ich in der 12. Etage – heute ist es zu dunkel, aber wenn es hell ist, werde ich sehen, ob ich Blick aufs Rheintal habe! Morgen werde ich in einem großen Bogen nach Lahnstein zurückgehen, da ich einen ziemlich schönen Abschnitt durch die abendliche Busfahrt verpasst habe. Also morgen: auf zur Ruppertsklamm !