Samstag, 14 August 2021
15 km, 1180 m bergauf, 525m bergab
Heute morgen geht die Wanderung zunächst im Tal über einen Wanderweg und dann wieder über den Radweg bis Camporosso weiter. Die Geschichte der kleinen Kirche St Egidio aus dem 14. Jahrhundert ähnelt vielem, was ich aus dem deutsch -belgischen Grenzgebiet kenne: auch hier bestanden in den letzten Jahrhunderten komplizierte und sich überschneidende Zuständigkeiten und Besitzverhältnisse zwischen Österreich, Slowenien und Italien, zwischen weltlicher und geistlicher Macht mit ebenso unklaren Sprachgrenzen, wie ich sie in Ostbelgien kennengelernt habe. Spannend!
Kurz hinter Camporosso führt uns der Weg wieder in die Berge : wir steigen zunächst einen heftig steilen Weg fast ohne Serpentinen bergan (auf diese Weise kommen wir auf 650 Höhenmeter in 1 Stunde) – sind ganz stolz und werden trotzdem dauernd von Trailrunnern beim Wettkampf überholt – ok, die haben auch kein Gepäck, aber trotzdem … Bald haben wir die Almwiesen erreicht und können uns mit dem linken Bein nach Italien und mit dem rechten nach Österreich stellen.
Interessanterweise gibt es hier die Schilder mit der Aufschrift „Staatsgrenze“ noch, die bei uns im Dreiländereck schon lange demontiert (oder geklaut) sind. Beim Picknick passe ich nicht genug auf mein Brot auf – innerhalb kürzester Zeit haben die frei herumlaufenden Hühner das Brötchen in meiner Hand als willkommene Abwechslung im Speiseplan entdeckt. Der Almbauer erzählte uns dann noch von den Bären und Wölfen der Gegend : während der Bär – völlig unsichtbar – seit Jahren ab und zu ein Schaf für den Eigenbedarf frisst, reißt der Wolf (immer der gleiche, durch Genanalysen bestätigt) hier die Schafe weit über den Eigenbedarf und lässt die Kadaver ohne sie zu fressen liegen. Aber eine Abschusserlaubnis ist kaum zu bekommen..
Die Nacht verbringen wir noch einmal in Italien: heute in einer ganz neuen Hütte des italienischen Alpenvereins und freuen uns wieder über exzellentes italienisches Essen : u.a. Gnocchi mit Brennesselfüllung…
Immer wieder sehr interessant,besonders schön die fotographischen Illustrationen.Wir waren auch schon 2x in Slowenien und haben die Schönheiten des Landes sehr genossen…Hügelige ,aber auch karstreiche Zonen,aufgrund der Geschichte an Italien und Österreich erinnernde Dörfer und Städte.
.Ein Genuss