28.5.2023, Pfingstsonntag
Vor 3 Jahren bin ich über Pfingsten die letzten Etappen der Ardennendurchquerung gewandert und hatte zu der Zeit vor, den mittleren und nördlichen Teil Belgiens mit dem Rad zu entdecken. Die erste Etappe bis Lüttich bin ich auch gefahren – und dann ist das Projekt irgendwie eingeschlafen: in Europa gibt es eben sooooo viele schöne Ecken …
Jetzt soll’s aber endlich weitergehen. Andrea bringt mich bis Lüttich und dann radele ich auf dem Eurovelo 3 (der Verbindung der Pilgerwege von Trondheim nach Santiago) die Maas entlang. Auf den ersten Kilometer in Seraing sind die alten, seit Jahrzehnten verlassenen Anlagen von Bergbau und Schwerindustrie noch allgegenwärtig. Ich kann verstehen, dass meine Kinder ein Studium in Seraing nicht ganz so attraktiv fanden ….
Ca. 15 km hinter Lüttich wird das Maastal dann aber grün. Jedoch verlasse ich den schönen ebenen Treidelweg schon kurz nach Flemalle, um das Schloß in Jehay zu besuchen. Leichte Enttäuschung bei der Ankunft: total eingerüstet und im Innenhof eine Gartenmesse …
Also von der Hochebene wieder runter ins Tal und direkt am Atommeiler von Tihange vorbei. Fotografieren verboten: haben die Angst, dass man bei entsprechender Vergrößerung die Risse sieht? Huy ist ein nettes Städtchen – bei diesem Wetter perfekt für die Mittagsrast auf dem Marktplatz.
Im Anschluss noch eine Kurzvisite in Namur – ein ausführlicher Bummel durch die lebendige Innenstadt wäre sicher auch eine gute Idee gewesen, aber man kann ja nicht alles haben. Ich setze mich in ein Straßencafé, um die Übernachtung zu planen: Jugendherberge oder Camping? Bei dem tollen Wetter und einem Chouffe vom Fass entscheide ich mich fürs Zelten, muss dafür aber noch 8 km weiter und wieder aus dem Tal raus- jetzt ist es das der Sambre. Ich schwöre (zum wiederholen Mal): nie wieder irgendein alkoholisches Getränk vor dem Abend – ich bin total groggy und zu nichts mehr zu gebrauchen… .Bei einem irre steilen Anstieg zum Etappenziel ist Schieben angesagt- und das ist nicht nur dem Alkohol geschuldet. Oben baue ich mein Zelt auf dem netten Camping „Les Tris“ mit Blick auf das Sambretal auf. Die Pizza zum Abendessen war auch richtig lecker – allerdings lag die Pizzeria wieder unten im Ort ….
Hallo.
Einfach herrlich deinen Blog zu lesen. Man hat das Gefühl es mitzuerleben, so interessant sind deine Berichte. Aber nicht in jeder Abtei ein Bier 🍺. 🤪😂😂. Tolle Fotos, man erlebt deine Reisen hautnah mit. Könntest Reiseführer schreiben. 👍👍👍
Hallo Margot,vielen Dank. Es macht einfach Spaß,abends die kleinen Anekdötchen des Tages aufzuschreiben. Und eine Stimmung im Bild einzufangen oder eine Situation zu illustrieren, untermalt das alles.Vielleicht inspiriere ich ja auf diese Weise jemanden, eine der Touren nachzufahren oderzu wandern.