Montag, 4. Juli 2022, 17 km 800m bergauf/ 800m bergab
Es hat schon seine Vorteile, in einer kleinen familiären bewirtschafteten Hytta zu übernachten und nicht in den großen Quasi – Hotels des DNT. Geschlafen haben wir in einer kleinen separaten Hütte, die Duschen und der Trockenraum waren wiederum in extra Gebäuden. Beim Abendbrot waren wir gestern zu sechst und heute zu viert beim Frühstück, konnten uns dabei in aller Ruhe und normaler Lautstärke unterhalten.
Beim Aufbruch am Morgen habe ich den Hüttenwirt nach dem Weg gefragt und er hat mir etwas von einer „Geröllpassage“ erzählt. Ich habe mir zunächst nichts dabei gedacht, da der Rother Wander-Führer (der ist so in etwa die Bibel für deutsche Wanderer) den Weg nicht besonders kommentiert … Fakt ist, dass der markierte Weg über einen tief eingeschnittenen Pass führte, der mit mehr oder weniger großen Gesteinsbrocken ausgefüllt war. Und der Weg führte über mehr als 2km darüber hinweg. Puuh. Bei jedem Schritt vorsichtig balancieren zu müssen ist extrem anstrengend – und das war gerade ein Fünftel des Wegs !
Im weiteren führte der Weg durch ein Flusstal, dann wieder hoch aufs Fjell und nach mehr als 10 km über einen total versumpften Weg zur Grimsdalshytta. Schon nach der Passage über das Geröllfeld hat sich der Schleimbeutel am Knie wieder bemerkbar gemacht – zum ersten Mal nach 8 Tagen Wanderung ! Und zwar so stark, dass ich Mühe hatte, die Tour zu beenden. Bei Ankunft dann ins Bett, eiskalte Wasserflaschen (aus dem Wasserhahn) aufs Knie, Voltaren geschmiert, Diclo gefressen und das Bein hochgelegt. Zum ersten Mal auf dieser Tour bin ich direkt nach dem Essen eingeschlafen. Sieht nicht so aus, als ob es morgen zu Fuß weitergeht …