Sonntag, 15.3.2020
Was machen wir hier eigentlich?
Hier in Belgien haben die so gut wie alles dicht gemacht: Cafés, Restaurants und fast alle Geschäfte sind geschlossen und man darf sich nur noch mit einer Person (natürlich mit dem nötigen Sicherheitsabstand!) draußen aufhalten..
Aber – wer sagt, dass alleine wandern verboten ist? Sport zu treiben ist sogar explizit gestattet !
Also habe ich mir für diesen Sonntag die Tour von Verviers die Weser flussabwärts Richtung Lüttich vorgenommen. Der Weg folgt dem GR 573 , den ich auch schon im Januar auf einem Teil der Strecke zwischen Eupen und Verviers gewandert bin.
Ich stelle das Auto in Verviers am Bahnhof ab- ist schon ziemlich komisch, wie wenig hier los ist …
Auch auf dem Weg nach Süden aus der Stadt raus treffe ich kaum Menschen – und ich habe das Gefühl (– oder spinne ich einfach nur?) , dass die Leute komisch gucken und die Straßenseite wechseln… – wenn überhaupt jemand da ist. Und eine so leere Autobahn habe ich seit der Ölkrise 1973 auch nicht mehr gesehen…
Das kann doch nicht wahr sei, wegen eines Virus das Leben der ganzen Gesellschaft einzufrieren. Das kann sich doch kein Staat leisten. Und das soll verhältnismäßig sein? Ich bin völlig perplex – total komisch.
Weiter geht es an den Hängen der Weser entlang: vorbei an Ensival und Pepinster. Die ersten Fühlingsboten sind da, Schneeglöckchen, Anemonen und der Boden ist bedeckt mit Bärlauch! Dabei ist schön warmes Frühlingswetter – ideal zum Wandern : wieso komme (fast) nur ich auf den Gedanken – hier kann man sich doch wirklich nirgendwo anstecken ?!
Jetzt ist es nicht mehr weit nach Nessonvaux: hier werde ich den Zug zurück nach Verviers nehmen – denn sonst habe ich 2 Stunden Wartezeit am Bahnhof gebucht – und das ist ohne die Möglichkeit, ein Café aufzusuchen , nicht wirklich attraktiv….