Mittwoch 31. März 2021
Heute Morgen hab ich mir Zeit gelassen. Die Etappe ist mit ca. 25 km nicht sehr lang geplant, so dass nach dem Frühstück noch Zeit für ein Quätschchen mit den Flamen von gestern bleibt. Um 9.45 geht’s dann ganz gemütlich über kleine Wege los. Wieder ein herrlicher Tag und ich nehme mir Zeit, kleine Blömekes am Weg zu fotografieren und die Einstellungen auszuprobieren, um die Blüten trotz meiner Mini – Pocketkamera scharf zu kriegen.
Mirwart soll eins der schönsten Dörfer Belgiens sein (???) Geschmacksverirrung? Kein Dorfplatz, kein Blumenschmuck -selbst schöne Häuser sind Mangelware. Das Schloss ist allerdings imposant und die ausgedehnt angelegten Fischweiher interessant. Aber das war’s.
Kurz hinter den Ruinen eines mittelalterlichen Hochofens habe ich den falschen Abzweig erwischt und mich etwas ausßerhalb der Richtung wiedergefunden.
Da es schon nach 13.00 war (ich war bis dahin 15 km gelaufen), habe ich zur exakten Planung noch mal den Routenplaner befragt – und hab das Ergebnis erst mal nicht geglaubt: noch 20km bis zum B&B ! Ich hab das nachgerechnet, nachgemessen, die Karte gedreht – es hilft alles nichts. Die Berechnung stimmt. Uff. Ich kann nur auf mich selbst sauer sein. Irgendwie habe ich bei meiner Messung vor der Buchung des B&B 10 km unterschlagen ….
Noch 20 km Wegstrecke……Und es ist 13.15…. Tief durchatmen, es hilft ja nichts, da muss ich jetzt durch. Also zügig ohne zu hetzen weiter und vor allem nicht an den Endpunkt sondern nur an die Zwischenziele denken. Möglichst bewusst alle Kleinigkeiten am Weg wahrnehmen. Möglichst wenig Fuß -Autobahnen sondern kleine spannende Wege aussuchen – hat alles geklappt.. . Die Moral war dann erst 4 km vor dem Ziel am Nullpunkt, als die geplante Abkürzung durch ein dickes Verbotsschild versperrt war und ich die letzten 4 km Straße treten durfte. Dann aber 300 m vor dem Ziel – wie eine Fata Morgana : ein italienischer Eiswagen ! Selten haben 2 Kugeln so gut geschmeckt… Der Rest ist schnell erzählt: schönes B&B mit netten Vermietern, geräumiges Appartement mit super Dusche, leckeres Abendessen – alles prima. Und die Füße tun weniger weh als die Schultern…