Freitag, 7.10., 75 km
Unser Zimmer war gut und ruhig – das Frühstück aber dann wie gestern befürchtet: jede einzelne Scheibe ist abgezählt, so wie wir es gestern angekreuzt haben .. aber auch nichts extra …irgendwie hätte ich gerne noch einen Kaffee gehabt und Dagmar eine kleine Scheibe Käse …
Danach geht der letzte Tag der Radtour los: Zunächst mit der Fähre ins Natur– und Vogelschutzgebiet de Biesbosch: das ist ein Sumpf- und Seengebiet im Mündungsdelta der Maas und des Waal. Zur Vogelbeobachtung ist eine Fahrradtour nicht wirklich geeignet – die Vögel (Silber- und Fischreiher, Wildgänse, Schwäne und Blessrallen) waren immer zu weit weg für meinen Fotoapparat. Den Eisvogel, der hier vorkommen soll, habe ich leider nicht gesehen.
Mittagspicknick in der Sonne mit Blick auf ein kleines pittoreskes Städtchen – Heusden. Die Cafés auf dem großen Platz waren gut besetzt – wieso haben jetzt so viele Leute Urlaub? Oder sind die alle in Rente?
Weiter geht’s über den Maasdeich nach s‘ Hertogenbosch. Jetzt um die Mittagszeit ist tolles T- Shirt -Wetter und meist Rückenwind, so dass wir vor der Rückfahrt nach Aachen noch etwas Zeit für die Stadt haben.
Die katholische Janskerk ist eine wohltuende Abwechslung zu den calvinistisch puritanischen kahlen Kirchen im Norden der Niederlande. Die Augen entdecken Kleinigkeiten: eine Ikone, ein Glasfenster, eine Heiligenstatue. Eigentlich mag ich die klaren schnörkellos rationalen Formen der protestantischen Kirchen – aber gehören zum Leben nicht auch die Sinne und die Lebensfreude?
Diese gab’s dann auch noch in einem Café kurz vor der Abfahrt: leckeres Trappisten Weißbier mit einer lokalen Spezialität: den Bossche Bolletje: eine Schokokugel mit Crèmefüllung.
Aus dem Zug wurden wir dann vom Schaffner in Eindhoven rausgekegelt: in der Rush-hour sind Fahrräder verboten. Okeeee – aber der Zug war fast leer. Hätte ich den Schaffner darauf hinweisen sollen, dass er gerade eine sehr preußische Reaktion gezeigt hat?
So kommen wir eine Stunde später als geplant in Aachen an, und sind gegen 20.00 zurück in Kelmis
Wir haben in der letzten Woche (fast) die ganzen Niederlande erradelt – und das ohne E-bike und ohne zwischendurch den Zug zu nehmen (auf Wunsch von Dagmar: ich hätte ja geschwächelt …).
Fazit: höchst abwechslungsreiche Tour zu den bekannt– unbekannten Nachbarn: das macht Lust, den Rest (den Süden und Südosten des Landes auch noch zu besuchen