Tag 1 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Reisetag mit der Bahn nach Lourdes

Samstag, 3. Juli 2021

Vor 2 Monaten haben meine Freundin Dagmar und ich gepokert, dass die Corona – Reisebeschränkungen sicher bis Anfang Juli aufgehoben sind und also einer Wandertour durch die Pyrenäen nichts im Wege steht: also habe ich Züge und Hütten gebucht. In Bezug auf die Reisebeschränkungen – Bingo, gewonnen. Das Wetter lässt sich natürlich nicht voraussehen…
Für manche Leser meines Blogs ist die Beschreibung der Anreise der amüsanteste Teil der Reise-Beschreibung – und ich will euch auch diesmal nicht enttäuschen…
Am Morgen sollte uns Andrea zum Bahnhof fahren: als sie 5 Minuten vor Abfahrt noch schlafend im Bett lag, sind wir selbst gefahren und haben den Wagen in Aachen am Bahnhof abgestellt. Da die Kids das Auto brauchen, wird es da wohl abgeholt werden…
In aller Ruhe dann mit ICE und Thalys über Brüssel nach Paris – Ruhe bis zu dem Zeitpunkt, als Dagmar bemerkte, dass die Zeit von der Ankunft an der Gare du Nord um 11.35 bis zur Abfahrt von Montparnasse um 12.20 nur 45 Minuten sind. Mir war das Intervall bei der Buchung viel länger vorgekommen.
Insofern ging es im Spurt durch Impfpasskontrolle, zum Metroticket- Automaten, zur Metro, über lange Gänge und Treppen zum Bahnhof und zur Fahrscheinkontrolle am Bahnsteig. Dort wurden wir durchgewunken und saßen gerade im TGV, als dieser schon abfuhr. Nassgeschwitzt, sportliche Betätigung für den Tag erledigt.
Übernachtung heute in Lourdes, da die Tour eigentlich dort starten sollte. Aufgrund der schlechten Verkehrsanbindung müssen wir morgen ein Stück wieder zurück, um von St Lary in den Nationalpark zu starten
Wir schlafen in einer netten Pilgerherberge (Linda Carillon), die ich über Booking gebucht habe: Booking ist für die Vermieter eine tolle Plattform, nimmt aber 17% der Einnahmen…. Die Preise für mich als Gast wären die gleichen bei Buchung über die Website des Vermieters…
Ich war (vor Corona) vor 3 Jahren auf dem Weg in die Pyrenäen schon mal in Lourdes – was für eine Diskrepanz! Während damals die Straßen schwarz von Pilgern waren, sich ein Andenkengeschäft und Restaurant ans nächste reihte, ist jetzt alles geschlossen und alle Rolläden sind runtergelassen. Lourdes macht den Eindruck einer verschlafenen Kleinstadt…

nettes Restaurant: L’ami toulusain

Auf Empfehlung der Herberge dann Abendessen in einem kleinen Restaurant mit landestypischem toulousaner (sagt man das so?) Menü. Und nach dem Essen interessante Gespräche mit dem Restaurantbesitzer über Gott und die Welt: er habe das Restaurant mit großem Haus Anfang 2020 gekauft und habe zurzeit viel zu tun mit dem Umbau . – Wie er das mit Lockdown finanziere ? – Mit den staatlichen und lokalen Hilfen sei das zur Zeit kein größeres Problem… Dann haben wir uns über katholische Kirche und ähnliches unterhalten und ich habe bei dem weltoffen wirkenden Mann wieder den Traditionalismus gespürt, der mich in Frankreich im katholischen Milieu immer schon irritiert: diese Deutschen mit ihrem Sonderweg, Frauen zu Priestern weihen zu wollen, seien doch völlig isoliert und auf dem Holzweg. Benedikt habe das doch alles ganz richtig gesehen…. und jetzt würde der Papst ja auch zu Recht die deutschen Katholiken zurückpfeifen. Puuh. Glücklicherweise nahm das Gespräch danach ein unverfänglicheres Ende….

Morgen geht’s bei unterirdisch schlechtem Wetterbericht nach Vielle Aure zur ersten Etappe. Bergwandern im Regen ???

Ein Gedanke zu „Tag 1 – Rund um den Cirque de Gavarnie im Nationalpark der Pyrenäen: Reisetag mit der Bahn nach Lourdes“

  1. Hallo Susanne, ich habe noch nie einen Block kommentiert. Kannst jetzt wirklich nur du das lesen? Jedenfalls wünschen wir euch viel Freude, gutes Schuhwerk und angenehmes Wetter beim Wandern. Wir sind im Karwendelgebirge und haben in den letzten Tagen in eine ähnliche Wolkennebelbrühe geschaut… aber dafür gibt’s ja Regenjacken. Bis bald Ursula und Co.

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