von Bütgenbach nach Kyllburg, 90 km
Samstag, 21.Juni 2025
Es ist wieder ein strahlender Sommertag, die Vögel singen und so habe ich überhaupt keine Probleme, mich aus dem Zelt zu schälen und bin schon vor 8.00 auf der Bahntrasse nach Westen unterwegs. Zunächst ist Stopp in Büllingen zum Frühstück in einer kleinen Bäckerei.
Dann steigt die Bahntrasse bis zum höhstgelegenen belgischen Haltepunkt nahe Honsfeld an und überquert die Grenze bei Losheim. In Rekordzeit wurde die Bahn ab 1904 geplant und dann 1909-1912 gebaut: zweigleisig, mit nur geringen Steigungen und kilometerlangen Bahnsteigen. Perfekt zum Truppenaufmarsch geeignet. Bis in die 50er des 20. Jhs wurde die Strecke gut genutzt. Dann fielen die Fahrgastzahlen und der politische Wille ließ nach : zB gab es Personenzüge auf belgischer Seite Mo, Mi und Fr und in Deutschland bis Grenze Di und Do ….. . Auch die verbliebene Güterstrecke wurde 2003 endgültig stillgelegt – obwohl sie erst 15 Jahre zuvor auf Wunsch der NATO für Transporte zum Truppenübungsplatz Elsenborn aufwendig saniert worden war. Mich freut’s – so habe ich einen einfach zu fahrenden Weg durch die sonst arg hügelige Gegend…



Am Stausee Kronenburg gibt es eine öffentliche Badestelle: es ist schon heiß – also nichts wie ins Wasser! Dann kämpfe ich mich die 100 Höhenmeter zum kleinen pittoresken mittelalterlichen Dorf Kronenburg hoch und bin erst um 10.30 wieder zurück auf der Bahntrasse.
Immer bergab – ich komme auf mehr als 25 km/h ! In Jünkerath frische ich den Proviant im Lidl mit Erdbeeren, Brot und Käse auf und folgen ab jetzt dem Kyllradweg nach Gerolstein: d.h. dass es auf Wirtschaftswegen immer kurz kräftig bergauf und bergab geht.
Ich komme nach Bolsdorf. Das kenn ich doch! Ja, auf dem Eifelsteig bin ich an dem alten Backhaus vorbeigekommen. Heute werden dort „Bauernhofeis“ und andere Köstlichkeiten verkauft. Das Geld soll man einfach in die Kasse legen oder per Paypal zahlen. Das Eis schmeckt super zu meinen Erdbeeren … Dann geht’s weiter zunächst noch in stetem Auf und Ab – erst nach Gerolstein wird es flacher.
Kyllburg ist ein gutes Etappenziel: 90 km sind genug und es gibt einen netten kleinen familiären Campingplatz direkt an der Kyll. Er ist ausgebucht aber für Fahrradfahrer ist immer Platz. Ich bade in der Kyll, fotografiere höchst attraktive blaue Libellen- und muss feststellen, dass das Ladegerät für die Kamera zu Hause liegt. Mist! Nach Pizza im Dorf (und Eifeler Landbier beim Warten aufs Essen) bin ich danach schachmatt. Morgen geht’s nach Trier!











