Tag 4 – Auf der Via alpina durch Slowenien, Italien und Österreich: von der Aljažev dom Vratih zur Poštarski dom na Vršiču

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Dienstag, 10. August 2021

Jetzt rächt es sich doch, dass wir gestern den Abzweig zu unserer Hütte nicht gefunden haben: so können wir heute nicht direkt zum Vršič Pass wandern, sondern müssen einen Ruhetag mit Bustransfer einlegen. Peter besorgt also einen Kleinbus ins Tal, und dann haben wir Zeit, schlendern durch den  Ski- und Urlaubsort Kranjska Gora und fahren nach Eisbecher und Einkäufen mit dem Linienbus zum vielbesuchten Vršič-Pass hoch. Die serpentinenreiche Straße  wurde im 1. Wk von russischen Kriegsgefangenen erbaut – nicht gerade eine Versicherung für eine langes Leben…. Am Pass erreichen wir nach einem kleinem Spaziergang die Poštarski dom na Vršiču („Dom“ heißt Hütte : also die Poststation/ Grenzstation nahe des Vršič – Passes).

ungewöhnliche Felsformation an einer Felswand östlich der Hütte: Ajdovska Deklica, das Heidenmädchen. Die Sage erzählt, dass die Seherin einem Neugeborenen voraussagte, es werde dereinst den Gamsbock mit den goldenen Hörnern töten. Dafür wurde das Heidenmädchen von den übrigen Seherinnen versteinert und in die Felswand des Berges Prisank verbannt, von wo sie noch heute traurig herunter schaut.


Da ich mich mit einem kompletten Ruhetag nicht wirklich anfreunden kann, spaziere ich noch auf den Vršič und mache Fotos vom Weg , den wir eigentlich von der letzten Hütte her hätten nehmen sollen: etwas wehmütig beobachte ich die Wanderer, die von dieser  Etappe in unserer Hütte ankommen.
Die Hütte selbst ist klasse – leckeres Essen und wieder ein schönes Zimmer. Vielleicht ist das der Vorteil der Corona Regeln: wir haben als 6er Gruppe immer einen Raum für uns alleine. Die Maskenregeln werden hier in Slowenien in den Hütten eher frei ausgelegt und einen Impfausweis  hat bislang auch noch niemand sehen wollen.