Tag 8: Kinlochmore – Fort William (26 km)

am Hafen von Fort Williams
am Hafen von Fort Williams

Dienstag, 23.April 2019

Angekommen! Ich bin in Fort William. Wobei ich nicht weiß, warum dieser Ort jetzt was Besonderes sein soll. Eine Hauptstraße, ein paar Boote am Wasser (Fort William liegt an einem Meeresarm, einer Art Fjord) und hinter dem großen Bahnhof mit Zügen und Bussen in alle Richtungen Schottlands ein ausgedehntes Industriegebiet. Und durch dieses sollten die letzten Kilometer des West Highland Way führen… Glücklicherweise ist hier die Karte exakt genug (und es gibt genug Wege) , dass ich einen ,,Privat- Highland-Way“ über die Hügel finden konnte. Auch auf dem ersten Teil des Weges bin ich heute nicht dem WHW gefolgt: es gab einen tollen Wasserfall, den man mit etwas Kletterei erreichen konnte, und von da aus führte ein schmaler Pfad nach oben auf den offiziellen Weg- endlich mal nicht Wanderer im 20 m Abstand vor und hinter mir…. .  Aber kurz vor der Passhöhe hat mich der Weg wiedergehabt: und dann ging es etwa 3 Stunden mitten durch ein Hochtal in den Highlands : beeindruckend. Auf dem Abstieg dann den Ben Nevis – den höchsten Berg Schottlands – zur Rechten: wie ein Appetithäppchen für morgen…. . Leider führten die letzten ca. 10-15 km dann über eine breite Forststraße durch gerade abgeholztes Gelände (ich dachte, Schottland bekäme Gelder von der EU für die Aufforstung ???).

Blick auf den Ben Nevis

Mein Privatweg führte mich direkt an meinem Hostel vorbei: wieder eine total internationale Atmosphäre: Kanadier aus Quebec, Engländer, Deutsche…… Ich denke, ich bleibe da auch noch morgen und mache mich von da aus auf den Weg auf den Ben Nevis.
Was ist nun das Fazit des WHW ? Abwechslungsreicher, interessanter Weg in für mich völlig neuer Landschaft – gut zu erreichen. Richtig viel Schwein mit dem Wetter. Aber: warum dieser Weg unter den Top 20 der weltweiten Wanderwege rangiert, erschließt sich mir überhaupt nicht:  die Wegführung über viel zu viele breite, harte Forstwege und alte Militärstraßen finde ich nicht optimal. Zumindest 3 Etappen sind in unmittelbarer Nähe der Autobahn und der Bahnlinie und damit einfach zu laut. Und: jetzt über Ostern habe ich eine  wahre Völkerwanderung erlebt….