Eifelsteig Tag 7: Blankenheim- Nohn (ca. 34 km)

DEr Kalvarienberg an der Wacholderheide bei Alendorf

29.Juni 2019

Der Wetterbericht hat 34 Grad angesagt- gefühlte 35… Und ich habe für den Samstag schon ein Zimmer gebucht, da ich mich hier in der Eifel im Sommer nicht traue, auf ,gut Glück‘ loszuwandern.
Da ich Samstag (heute) schon echt früh los wollte, hatte ich versucht, in der Burg-JH in Blankenheim schon Freitagabend anzukommen – aber die JH ist wie immer Jahrzehnte im Voraus belegt. Deswegen habe ich noch die Gästezimmer in Blankenheim durchgesurft und bin bei Airbnb fündig geworden. Gegen 18.00 war ich dann Freitagabend am Bahnhof Blankenheim- Wald, habe das Auto geparkt – … und der Bus fährt mir gerade vor der Nase weg. Daraufhin habe ich eine junge Frau angesprochen, die eine Freundin zum Bahnhof gebracht  hatte – mein Transport nach Blankenheim war geklärt. 

Römervilla?
… und hier sehen Sie: die Betonplatten über der Römervilla !!!

Das Zimmer ist super, die Vermieterin echt nett – da ich bei der Affenhitze schon um 6.00 los will, habe ich sie gebeten, mir etwas zum Frühstück rauszustellen: weil ihr Mann aber sowieso um 6.00 zur Arbeit muss, habe ich frischen Kaffee und warme Brötchen  bekommen! Genial !
Zum  Abendessen bin ich dann die paar hundert Meter ins Dorf nach Blankenheim gegangen und habe einen leckeren Burger mit einem großen Bier verspeist. Der Ort selbst ist vor allem was fürs Museum. Kleine Häuschen, die pittoreske Ahrquelle unter einem Haus, die Burg… – aber wahrscheinlich zu viel Museum… Viele Gaststätten und Geschäfte sind endgültig geschlossen,  viele Häuser stehen leer. Das war in Nettersheim ganz anders – aber Blankenheim ist wahrscheinlich zu weit von Köln weg, um für Pendler interessant zu sein…

Beim Dorfbummel bin ich auch an der römischen Villa vorbei – das soll eine der gößten in der ganzen Eifel gewesen sein. Vor der Villa: ein Busparkplatz mit mehreren Spuren. Ein Haufen Hinweisschilder und erklärende Tafeln. Zu sehen: NICHTS ! Alle Ausgrabungen (von 1984) sind mit Betonplatten geschützt, die ,archäologischen Fenster‘ klein und so dreckig, dass sich Mauerreste nur erahnen lassen… . Wenn es denen wirklich gelingt, damit Besucher anzulocken, dann haben die ’ne gute Marketingabteilung (wieso funktioniert das dann aber nicht im Dorf selbst? )

Heute Morgen dann also um 6.00 los – zunächst über den Brotpfad nach Ripsdorf: Blankenheim hatte keine eigene Bäckereri und so sind die Leute in den letzten Jarhunderten für ihr Brot  die 10 km ins Nachbardorf gelaufen. Danach  durch die größte zusammenhängende Wacholderheide Deutschlands –  über einen Kreuzweg hoch zu einem (ehemaligen) Kalvarienberg. Bis jetzt ist es angenehm zu wandern- warm, sonnig – aber nicht zu heiß: aber es ist ja auch erst 10.00. Dann nach Mirbach – man fragt sich, wieso ein Kaff mit maximal ein paar hundert Einwohnern eine so große neuromanische Kirche hat. Da muss einer super Connections nach Berlin gehabt haben: Die Architektur ist von einem  Berliner Architekten dem Berliner Dom nachempfunden. Kaiser Wilhelm II über dem Eingangsportal. Aber es ist eine katholische Kirche …. Verstehe es, wer kann…..

die Nohner Mühle
die Nohner Mühle – mit groooooßem Bier und Kuchen !

Und dann kam der zweite Teil der Wanderung…..
Eigentlich wollte ich nur bis Leudersdorf – das wären ca. 26 km gewesen. Da habe ich aber kein Bett mehr gekriegt und habe deswegen in einem Nachbarort, in Nohn, gebucht. Und dieser Weg von Leudersdorf bis Nohn, der hat mich echt fertiggemacht. Inzwischen war es 12.30 und es waren noch 8 km… Kein Wald, offene Felder, nur zwischendurch eine leichte (etwas) kühle Brise. Inzwischen tun mir sogar die Füße weh ! Glücklicherweise kam ich auf den letzten 3 km noch an einem Wasserfall vorbei – ganz was Besonderes: ein durch Kalkablagerungen in jedem Jahr um ca. 10 cm „wachsender“ Wasserrfall. Ich hab mich ganz prosaisch darunter gestellt und mir den mit Wasser gefüllten Sonnenhut aufgesetzt. Danach gings wieder etwas besser.

Und kurz drauf: die Nohner Mühle mit  (alkoholfreiem) Hefeweizen und Kuchen…. Da waren dann die letzen 800 m zu meinem Gästezimmer auch noch zu schaffen…
Heute Abend gibt’s Pizza vom Lieferservie – hier im Dorf ist nämlich sonst alles zu…
Morgen gehts dann (wieder um 6.00 !!!) nach Hillesheim  – auch diese Vermieterin hat ein Einsehen mit mir bei diesen Temperaturen !