Eifelsteig Tag 6: Nettersheim – Blankenheim (11 km)

Das römische Kastell an der Urft bei Nettersheim

1.Juni 2019

Ich weiß nicht, wie ich diese Planungen (Hotelzimmer? Pension? zu welchem Preis? Wo ist ein Campingplatz? Von wo und wann fahren Züge und Busse? Gibt’s irgendwo eine Bäckerei zum Frühstücken, Geschäfte? Abendessen?) ohne Smartphone hinkriegen sollte. – Ich höre schon – ja , aber früher ….. Ok, aber damals war eine so kurzfristige Planung einer Tour eben auch nicht möglich. Und: der Rheinsteig war in dieser Beziehung auch weitaus einfacher zu organisieren: der Zug fährt immer parallel zu den Etappen des Weges – an 7 Tagen der Woche. Hier in der Eifel lese ich meistens: Fahrtzeiten von Mo- Fr und wenn es gut kommt von Mo bis Sa…. Und die Ruftaxis? Mindestens einen Tag vorher buchen ….. Wenn ich so nah bei mir zu Hause wandere, möchte ich aber bei schlechtem Wetter zu Hause bleiben und habe null Lust auf Vorbuchen!!

frümorgens, östlich von Nettersheim
frümorgens, östlich von Nettersheim

Wie war also heute der Weg – ich meine, dieser kurze und verkürzte Teil …. ?
Zunächst führte der Weg durch das pittoreske Tal der Urft, vorbei am alten Römerkastell und an alten Kalköfen aus dem 19. Jahrhundert . Solche Bauwerke hatten wir auch am ersten Tag der Eifelsteig- Wanderung in Stolberg gesehen. Und da auch hier das Devonmeer dicke Kalkschichten hinterlassen hat, gibt es hier naturgemäß die gleichen Öfen.
Bald kam ich dann schon zum Bahnhof nach Blankenheim Wald – da Einruhr nicht in den Fahrtzielen des Fahrkartenautomaten zu finden war und ich auch niemanden fragen konnte, habe ich ein Ticket gekauft, dass sich im Endeffekt als viel zu teuer herausstellte. Servicewüste Deutschland – aber Digitalisierung um jeden Preis ist ja zurZeit absolut en vogue… .
Mal sehen, wann ich die nächsten Etappen wagen kann – nach meinen Recherchen brauche ich nämlich ein ganz komplettes Wochenende, um mit Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln den Weg organisiert zu bekommen ….Eigentlich war das heute gar kein richtiger Wandertag – schon nach knapp drei Stunden habe ich den Bahnhof von Blankenheim in Blankenheim–Wald erreicht. Den Blogeintrag schreibe ich nur, um die Chronik des Weges nicht durcheinanderzubringen – was soll in 3 Stunden schon Wesentliches passieren?
Da ich mich schon am Vorabend über die Rückreisemöglichkeiten (mit Bus, dann Bahn, dann wieder Bus und noch ein Bus) informiert hatte, um mich nicht erst zum Abend in den Einkaufswahnsinn für die nächste Woche stürzen zu müssen, wollte ich schon gegen Mittag die Rückfahrt antreten. Und ein Telefonanruf von Sophie, die für einen studienentscheidenden Besuch eines Baumarktes das Mamataxi benötigte, hat den Weg dann noch einmal um 2,5 km verkürzt.