Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 11– von Kirkby Stephen nach Keld

Von den 9 Standard Riggs waren nur vier da – sah zumindest so aus ….

Dienstag, 9. Juli 2024, 22km 670m+, 520m

Ich habe jetzt seit 2 Tagen das Wetter außen vor gelassen und es im Blog nicht thematisiert – es war ja auch alles ganz ok …
Aber heute ist es DAS Thema : es gießt in Strömen und es gibt gute Chancen, dass es den Tag über so bleibt! (Es blieb so …). Und heute soll es doch eigentlich zu den 9 Standard Riggs gehen – die sind so was wie das Wahrzeichen des C2C Trails.
Bei steifem Gegenwind (wieso eigentlich ? ich dachte, der Regen käme in England aus dem Westen) und waagerecht einfallendem Niederschlag stapfen wir bergauf. Die 9 Standards liegen auf 660 m Höhe – 400 m Anstieg: zunächst auf Asphalt, später auf einem Feldweg und zum Schluss durchs Moor. Im Nullkommanichts bin ich neben einen Stein getreten und habe nasse Füße und Schuhe …

Oben angekommen ist zum einen die Sicht gleich Null, dann weht aber auch ein so starker Wind, dass ich ernsthaft Mühe habe, mich auf den Beinen zu halten. Ich versuche Fotos – vergebliche Liebesmüh.
Wir haben irgendwie keine Lust, uns bei Sturm, Starkregen und Nebel noch länger oben auf dem Grat aufzuhalten und treten den Rückzug an. Das verlängert den Weg zwar um 2 km, aber 100m tiefer ist alles ein kleines bisschen einfacher…
Der dauernde Wind und Regen setzen der Moral ganz schön zu – wir bleiben die letzten 10 km auf der Straße – keine Lust, jetzt noch mal übers Moor zu laufen …

Gegen 3 Uhr kommen wir in Keld in unserem Hotel an: Trockenraum, Dusche, Warmwerden ….
Das Abendessen ist eines Langasthofs würdig: große schmackhafte Portionen und nachher ein leckeres Bier in der Lounge zusammen mit anderen Coast2 Coastlern.

Morgen ist der Wetterbericht leider dem heutigen sehr ähnlich – und wir haben doch Juli!

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Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 10 – in Kirkby Stephen

Montag, 8. Juli 2024, RuhetaG, 6 km

Beim Frühstück

Ruhetag. Ich dachte, eine Pause sei nach dem Lake District nötig: wahrscheinlich werden wir aber eher am Ende der Tour über die zu happigen Etappen fluchen ….

Heute gab es wieder englisches Frühstück: Ganz klassisch besteht das immer aus den gleichen Zutaten: baked Beans, gegrillte Tomate, Champignons, ein Spiegelei, ein bis zwei Scheiben geräucherter Speck und ein meist undefinierbares Würstchen. Trotzdem lecker.
In unserem Zimmer haben wir gestern Abend die beiden Geologie- Studentinnen vom Anfang der Wanderung wiedergetroffen: die eine von beiden hat ihren Fuß total überlastet, der Mittelfuß ist dick geschwollen, Gehen geht kaum – die Tour ist zu Ende … die beiden sind mega enttäuscht – richtig mies!

Danach – bei richtig gutem Wetter mit Sonne (das ist diese gelbe, helle Scheibe am Himmel, durch die es nach einiger Zeit warm wird …) sind wir durch die Straße des Ortes geschlendert, haben uns die geschichtsträchtige Kirche mit den Überresten von Kapitellen aus dem 8.-10. Jahrhundert angesehen.

Auch die Figur eines gefesselten Gottes (oder des Teufels?) aus der Wikingerzeit gibt es. Es soll sich bei der Darstellung um Loki, den Gott aus der Nordischen Sagenwelt handelt.

Früher muss Kirkby Stephen ein regional bedeutender Ort gewesen sein: seit Mitte des 12.Jhs sind die Marktrechte verbrieft !

Nach dem Mittags- picknick machen wir uns auf zu einem Spaziergang in der Nähe des Ortes: der Weg führt über eine alte Bahntrasse und dann am Flüsschen Eden zurück. Die Bahntrasse gehörte zu einer Querverbindung, die das Kohlerevier im Westen Nordenglands mit dem Erzabbau im Osten des Landes verband – und natürlich längst stillgelegt ist.


Abendessen gibt es bei einem richtig guten Inder (Mango Tree), und das Ale wieder im ‚Black Bull‘. Den Abend beschließe ich mit dem Smartphone in der Hand in der Hostel -Kirche, auf einer Couch liegend und damit beschäftigt, meinen Blog zu schreiben. Dagmar zieht das Bett vor – der riesige Kirchenraum des Hostels trotzt nämlich allen Heizversuchen.
Morgen soll das Wetter wieder schlechter sein – und der Weg ist bekannt für den unglaublichen Matsch …. wait and see….

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Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 9 – von Great Asby nach Kirkby Stephen

Sonntag, 7. Juli 2024, 21 km, 510m+510 m-


Ich habe mir heute Morgen noch einmal die Karte angeguckt und gesehen, dass wir doch am besten 4 km auf gleichem Weg zurückgehen, um dann auf dem C2C Way übers Tarn – Moor zu wandern. Uns kommen Sportler mit Nummern entgegen, meist im schnellen Wanderschritt, teils auch joggend. Einen der Läufer fragen wir: es sind Teilnehmer des Ultramarathons „High Dale Way“ über 90- 120 Meilen. Beginn am Vortag um 6.00 ….


Heute treffen wir einige der uns schon bekannten C2C Wanderer wieder: ein Paar aus Australien, zwei Dänen mit ihrer englischen Freundin, die in Laos lebt und dem dort unerträglich heißen Sommer entflieht.


Wir sehen, wie die Schafe auf den Weiden mit Quads und dem Gejohle von Cowboys zusammengetrieben werden, wie sie in einem Pferch eins nach dem anderen geschoren werden. Wir sehen Kiebitze, Lerchen und Schwalben in der Luft – und ich versuche (meist erfolglos) diese zu fotografieren. Da habe ich es einfacher bei den Kälbern und Lämmern ….


Heute gelingt es uns gerade noch rechtzeitig vor dem großen Regen in unserem Hostel anzukommen. Dieses nutzt eine alte Kirche: tolle Atmosphäre, die eigentlich nur noch zu toppen wäre, wenn der Kirchenraum, der als Aufenthaltsraum, Küche und Bar gleichzeitig dient, wenigstens andeutungsweise geheizt wäre …
Abendessen beim Chinesen und ein leckeres Bier im Pub. An sich könnten wir morgen problemlos weiterwandern. Aber da ich vorgebucht habe, ist morgen, am Bergfest, unser Ruhetag vorgesehen- mit der Aussicht, in der nächsten Woche ziemlich lange Etappen zu haben ….

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Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 8 – von Shap nach Great Asby

Samstag, 6. Juli 2024, 22km, 415m+, 490m-

So, das war’s dann mit den Bergen. Wir haben den Lake District verlassen und sind jetzt im Nationalpark ‚Yorkshire Dales‘, geprägt von weiten Wiesen mit unzähligen Steinmauern entlang der Felder – wieviel Arbeit unzähliger Generationen von Bauern steckt da drin!
Die Wege, als „public footpath“ bezeichnet, verlaufen quer über die Wiesen, die Mauern übersteigt man an „Stiles“, extra dafür vorgesehenen Trittstufen.

Im Lake District habe ich überhaupt keine Wegzeichen gesehen, hier sind sie sehr spärlich. Ohne Track (oder Wanderkarte) geht gar nichts. Aber mit der Route des Navis haben wir uns bisher noch nicht verlaufen!

Heute wähle ich meist Wege außerhalb des C2C Tracks: unsere Übernachtung ist 5 km nördlich des offiziellen Weges (ich hatte keine Lust auf die vorgesehene 30 km Etappe), und ich wollte bei so viel Natur doch auch ein wenig die Dörfer entlang des Weges kennenlernen. Diese Wege sind weniger begangen – also etwas mehr zugewachsen – als der Hauptweg. In den letzten Jahren scheint es hier ungewöhnlich trocken gewesen zu sein – das Heidekraut ist großflächig vertrocknet. In Orton ist Zeit zum Mittagspicknick, und dann sind es noch 10 km bis Great Asby, wo wir als einzige Gäste ein Bunkhouse mit eigener Dusche bewohnen.

Zum Essen – und zum Viertelfinale England/Schweiz (England ist nach Elfmeterschießen weiter) in den Pub‘ The 3 Greyhounds‘: es gibt ein gutes Ale und Cider vom Fass, zum Essen dann leckere Burger bzw. Thai Curry. Schöner Tag, der mich gelehrt hat, dass England unzählige gangbare Wege auch außerhalb der großen Hauptrouten besitzt.

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Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 7 – von Patterdale nach Shap

Freitag,5. Juli 2024, 24 km, 950m+, 850m-


Heute ist unser letzter Tag im Lake District: und während die letzten Tage schon mit 15-17 km gut ausgefüllt waren, sollen es heute 25 km werden. Das beruhigt mich nicht wirklich … Unsere Gastgeberin bringt uns glücklicherweise die 1,5 km zurück ins Dorf, so dass wir sofort mit dem Anstieg Richtung Angletarn Pikes beginnen können.

Wir treffen heute viele Wanderer, nicht nur C2C-ler, sondern auch viele Tageswanderer. Zwei von denen geben uns den Rat, den überaus steilen Abstieg zum Stausee auszulassen, und stattdessen auf dem Plateau zu bleiben, um dann sanft am Ende des Sees zum Ufer zu gelangen. Super Idee – und so knacken wir auch noch die 800 hm – Marke und es sind 2 km weniger !

Das Wetter kommt heute sogar ohne Regen aus – nur auf den eisigen Wind kann Petrus offensichtlich leider immer noch nicht verzichten …



Gegen 17.00 gerate ich in Gewissenskonflikte: zum einen kommen wir an den malerischen Ruinen der Shap Abbey vorbei – zum anderen beginnt aber auch das Viertelfinale Deutschland/ Spanien um die gleiche Zeit… Wir besichtigen die Ruinen …. und auf den letzten 2 km bis Shap läuft der Liveticker.

Shap Abbey

In Shap angekommen essen wir Fish and Ships (sehr lecker !) kaufen Bier, Cider und Ginger Kekse und ich kriege gerade noch das Drama der Niederlage in der Nachspielzeit mit …
Übernachtung in einem Airbnb im Ort – ganz akzeptabel, aber gestern auf der Farm war es definitiv besser …
Morgen werden wir den C2C -Walk zeitweise verlassen, da ich uns die vorgesehenen 30 km nicht zumuten wollte ….

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Auf dem Coast to Coast Way durch England: Tag 6 – von Grasmere nach Patterdale

Nach einem Regentag ein Lichtblick!

Donnerstag 4. Juli 2024, 15 km, 650m+, 550m-


Ich hatte heute morgen überhaupt keine Lust aufzustehen ! Das Bett in der Regentonne ist super gemütlich und der seit Stunden prasselnde Regen sowie der Blick nach draußen (Bindfäden) inspirieren mich überhaupt nicht. Aber Liegenbleiben ist eben auch keine Alternative …

Im Regen: Blick zurück – der Thirlmere – Stausee


Also machen wir uns nach wiederum typisch englischen Cooked Breakfast auf den Weg: schon bald geht es steil bergan. Der Wind wird immer kälter und kräftiger – ich ziehe noch das Fleece unter die Regenjacke, muss aber den Poncho ausziehen, da ich bei dem Sturm sonst als Fallschirm fungiere… Der Wind ist so stark, und die Böen kommen so plötzlich, dass ich zeitweise Mühe habe das Gleichgewicht zu halten. Damit ist die Frage nach unserem weiteren Weg auch beantwortet: so leid es mir tut, die Bergvariante scheint mir heute zu gefährlich, so dass nur der – ‚low level Weg‘ durchs Tal bleibt. Heute vermisse ich zum ersten Mal – Stöcke ! Bei diesem rutschigen Untergrund und den glitschigen Steinen hätte ich etwas Stütze gut gebrauchen können.

Der Stausee von Ullswater


Kurz vor Ankunft in Patterdale hört der Regen auf, der Himmel reißt auf. Sonne ! Wir trinken Tee im White Lion, einem Inn aus dem 19. Jh, und laufen dann noch einen guten Kilometer zur mehr als 300 Jahre alten Greenbank –Farm , unserem B&B.

Greenbank Farm B&B


Morgen haben wir eine fies lange (25km) Etappe vor, bei der ebenfalls mächtig An – und Abstiege zu bewältigen sind. Wir werden früh frühstücken müssen ….

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Auf dem Coast to Coast Way durch England : Tag 5 – von Borrowdale nach Grasmere

…übers Fell….

Mittwoch, 3. Juli 2024, 15km 600m+/600m-


Das Wetter ist immer noch ein Thema -wie könnte es anders sein, ich bin in England: es ist bedeckt mit häufigen Phasen von feinem Sprühregen („gut für den Teint“) – glücklicherweise warmem Sprühregen. So habe ich mein Regencape dauernd griffbereit und ziehe es sicher zehnmal an und aus…..


Der Weg führt zunächst an einem kleinen Fluss entlang bergan (Stonethwhaite Beck) bis auf den Lining Craig (542m). Das hört sich überhaupt nicht hoch an, aber hier im Lake District ist das schon richtig Gebirge und die letzten Meter des Anstiegs sind heftige Kraxelei. Belohnt wird das Ganze mit einem – trotz des Wetters – tollen Blick fast bis zur Küste.

Zusammen mit uns quält sich eine mit Karte und Kompass bewaffnete Gruppe von Schülern hoch („Discovery Days“), sowie zwei junge Frauen, die wir gestern beim Abendessen kennengelernt haben. Die haben gerade in Oxford ihren Abschluss in Geologie gemacht und entspannen beim Coast2Coast von ihren Prüfungen. Zu den wenigen Fernwanderern, die wir bisher getroffen haben, ist noch ein junger Schweizer zu zählen, der durch die große Nationalflagge am Rucksack unverkennbar ist sowie ein älterer Mann aus Arizona, der mir schon am ersten Tag aufgefallen ist, weil ich aufgrund seiner geringen Geschwindigkeit dachte, dass er schon den ersten Anstieg nicht überstehen würde. Er erzählte, dass das jetzt sein zweiter Versuch sei – im letzten Jahr musste er bei schlechter Planung abbrechen. Ziemlich mutig ….


Wir wandern weiter über einen mit großen Steinplatten angelegten Weg, über die wir trockenen Fußes durch den Sumpf kommen. Auch die An- und Abstiege sind meist mit angenehm flachen Stufen aus Steinplatten ordentlich gebaut. Nur sind diese bei dem Wetter mächtig glatt, so dass ich höllisch aufpassen muss…. Heute morgen habe ich bei einer der vielen Bachquerungen eben nicht ganz so gut aufgepasst, und mich mit meinem Rucksack in der Position „Maikäfer auf dem Rücken“ wiedergefunden. Nass.


Da das Wetter am Nachmittag nicht mehr ganz so gut mitspielt, haben wir die Talvariante nach Grasmere gewählt, wo wir wieder in der JH übernachten – diesmal in einem „Landpod“ – das ist eine etws größere Tonne, die 4 Schlafplätze bieten soll (mir ist nur nicht so klar, wo ….).
Morgen haben wir wieder die Auswahl zwischen Berg – und Talweg: fragt sich nur, ob uns das Wetter die Wahl lässt …

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Auf dem Coast to Coast Way durch England : Tag 4 – von Ennerdale YH nach Borrowdale

Dienstag, 2. Juli 2024: Ennerdale YH nach Borrowdald YH 16 km, 1000hm ↗ und ↘

Man kann die Berge sehen ! Also spricht nichts dagegen, dass wir heute die ‚high-level- route‘ statt der Talvariante wählen.
Ich frage mich ständig, wie man diesen unmarkierten Coast to Coast Way ohne Track wandern kann. Der Weg verläuft häufig über kleine unscheinbare Pfade, die ich nie finden würde, wenn sie nicht so deutlich im Smartphone markiert wären. Auch den Einstieg zur Besteigung des ‚Red Pike‘, von dem aus wir dann über den Grat parallel zum Ennerdale Valley gewandert sind, hätte ich ohne GPS nie gefunden.

Vor allem, da der Blick ins Tal – einmal am Gipfel angekommen – zunächst nur jeweils für wenige Sekunden zwischen den Wolken möglich war. Die Sicht besserte sich allerdigns im Laufe des Tages und der Fotoapparat läuft heiß.

Die Lakelands sind zwar mit hier 800m nicht wirklich hoch – jedoch habe ich das Gefühl, mich in dieser baumlosen Landschaft mindestens 2000m über dem Meeresspiegel zu befinden.
Aber durch die steinigen Wege brauchen wir wieder ziemlich lange und sind froh, dass die letzten 4 km bis zur JH flach verlaufen.
Wir schlafen in einem ‚Camping Pod‘ (so einer Art Regenfass für Camper), da in der Herberge kein Platz für sie war. ..
Das Essen (Pizza für mich, Penne mit Pesto für Dagmar, dazu lokales Bier bzw. Cider) war wieder köstlich – insgesamt haben diese JH nichts mehr von dem verstaubten Ambiente, dass ich noch von früher kenne. Mal sehen wie es morgen weitergeht – auch da schlafen wir in einer JH !

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Auf dem Coast to Coast Way durch England : Tag 3 – von Cleator nach Ennerdale YH

Regen …. deswegen ist England so grün …

Montag, 1. Juli 2024, 19 km, 475m+, 400m-


Regen !
Der Park beim Blick aus unserem Zimmer kann noch so schön sein, wir müssen der Realität ins Auge sehen : es regnet, genauer: es regnet Bindfäden (oder junge Hunde – je nach Geschmack). Das englische Frühstück als Lebensgrundlage kam uns da wieder gut zustatten. Nach dem Frühstück haben wir uns notgedrungen in unsere Regenklamotten geschmissen und dann ging‘s raus ins feindliche (oder zumindest nasse) Leben. Demjenigen, der mir erzählt hat, dass es in England zwar immer wieder mal, aber nicht ausdauernd regnet, muss ich heftig widersprechen: heute hatten wir wirklich nur einmal Regen – von 8-15.00….

Blick Richtung Irische See


Beim Weg zum Aussichtspunkt des heutigen Tages, dem „Dent“, konnte ich die Küste beim Aufstieg zumindest noch erahnen- als wir dann allerdings auf der Kuppe ankamen, waren wir froh, das nächste Steinmännchen ausmachen zu können.

Wir trinken Tee im Pub – aber die armen Wanderer, die heute daneben im Zelt schlafen !


Ziemlich nass erreichten wir gegen Mittag in Ennerdale Bridge den „Fox and Hounds“ Inn. Leckerer Tee, gutes Internet- wir haben uns erst 1,5 Stunden später wieder in die unwirtliche Landschaft getraut.
Wanderer haben wir auch heute – mit Ausnahme der üblichen Hundebesitzer- kaum gesehen. Finde ich komisch. Der Weg ist mindestens so stark beworben wie der West Highland Way, auf dem sich ganze Menschenmassen bewegen.

Das Nannycatch Gate – vielleicht mit ‚Großmutterfang -Tor‘ zu übersetzen ?


Gegen 15.00 hört der Regen auf (exakt nach Angaben des Wetterberichts), allerdings haben wir den Trockenraum der JH doch dringend benötigt- selbst mein Smartphone hat wegen Feuchtigkeit gestreikt
Die anderen Gäste in der JH sind in meinem Alter und sehr nett – nur leider spreche ich nicht besonders gut englisch und der hiesige nordenglische Dialekt erleichtert die Verständigung auch nicht unbedingt.


Ob wir morgen den Weg über die Berge nehmen können ist noch nicht klar – Der Wetterbericht für morgen lässt zumindest ein wenig Hoffnung…

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Auf dem Coast to Coast Way durch England : Tag 2 – von St. Bees nach Cleator

Sonntag, 30. Juni 2024, 17,5km +4 km zum Abendessen…

Von St Bees nach Cleator sind es nur 7,5 km – aber wir hätten einiges verpasst, hätten wir den direkten Weg gewählt ….

Full English Breakfast

Wir haben den Tag zunächst mit „English Breakfast“ begonnen: weiße Bohnen, Ei, Würstchen, Kartoffelpuffer, Toast und die Quotentomate für den Salat find ich zum Frühstück ziemlich irritierend – aber man muss sagen, es hält fast den ganzen Tag vor: also eine gute Wahl für einen Wandertag. Heute ist Sonntag- um 9.00 Gottesdienst bei den Anglikanern. Das war – grob gesprochen- wie eine katholische Messe nach altem Ritus (also wie vor dem Konzil), nur dass mehrfach Bitten für König und Königshaus hinzukamen. Mit dem Pastor sind wir nach der Messe ins Gespräch gekommen. Der war bis zu seiner Pensionierung Militärpfarrer der NATO– zuletzt bei uns in der Nähe in NL- Limburg – er sprach fließend deutsch, niederländisch und französisch. Und diese reaktionäre Art der Messe gäbe es nur um 9.00. Um 11.00 hätten wir die moderne Fassung erleben können …

Nachdem wir am Strand von St Bees die obligatorischen Rituale erfüllt haben – die Schuhe mit dem Wasser der Irischen See zu benetzen und das am Ende in der Nordsee zu wiederholen, sowie einen Kiesel mitzunehmen, durch den zum Schluss der Wasserstand der Nordsee erhöht wird. Die nächsten Kilometer führen oben am Klippenrand die Küste entlang: vorbei an Vogelkolonien und mit Blick auf die Isle of Man. Nice.
Ich hatte übrigens viel mehr Wanderer auf dem Weg erwartet: wir treffen nur wenige – darunter einen Australier, der nach dem Camino nun den Coast2Coest in Angriff nimmt und eine Deutsche auf einem Hundespaziergang, die seit 20 Jahren hier lebt und uns etwas zu der sozialen Situation in dieser Gegend erzählt, in der es außer dem Atomkraftwerk, das zur Zeit zurückgebaut wird, kaum noch andere Arbeitgeber gibt ….

gerettet! der Geldautomat

Nach 10km an der Steilküste wendet sich der Weg ins Landesinnere durch eine sanfte Hügellandschfaft, zum Schluss über einen Bahntrassenradweg, der zum C2C für Radfahrer gehört.

Wir finden unseren sehnlichst erwünschten Geldautomaten (das Bier ist gesichert) und checken in dem mächtig in die Jahre gekommenen Ennerdale Country Hotel ein. Die Zimmer sind top, aber das übrige Haus zeugt vor allem von dem verblichenen Glanz sehr lange vergangener besserer Zeiten.
Abendessen wollten wir in einem bei Google gut bewerteten Pub in der Nähe – auf Dauer geschlossen. Der nächste Pub hatte das Essen abgeschafft, auch den Chinesen gab es nicht mehr. Es blieb der Lieferservice ‚Kebab Haus‘ mit vorzüglichen Wraps, die wir vor Ort verzehren konnten – mit dem Fernseher (England- Slowakei) im Blick. Dann noch ein lokales Bier in der Bar des Hotels- sehr ansprechender erster Wandertag.

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