die interaktive Karte meiner Touren:
Zur Tourenbeschreibung: gewünschten Track anklicken, den Namen der Tour unten im Suchfeld eingeben oder die entsprechende Tour im Menü ,,MEINE REISEN“ oben rechts auf der Seite auswählen
… und was ist hinterm Horizont?
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Norwegen ist ein in hohem Maße digitalisiertes Land: Bargeld ist unnötig – ich habe nur einmal wenige Kronen als Wechselgeld erhalten- und norwegisches Bargeld eigentlich nicht kennengelernt.
Interessant ist, dass man bei Einkäufen ab ca. 300NOK in Geschäften mit dem „Taxfree- Logo“ einen Scheck bekommen kann, mit dem man mit geringem Aufwand bei der Ausreise am Tax-Refund-Schalter die norwegische Mehrwertsteuer von 25% teilweise zurückerstattet bekommt. Die gekauften Waren müssen dabei in unbenutztem Zustand sein und innerhalb von 30 Tagen ab dem Kaufdatum ausgeführt werden
allgemeine Praxistipps : unabhängig von Norwegen – gilt immer …
Im letzten Jahr war ich im Rondane – Nationalpark – auch weil Ende Juni noch zu viel Schnee bei den hohen Bergen im „Reich der Riesen“ lag. Aber so hohe Berge finde ich einfach besonders reizvoll, so dass der Urlaub 2023 noch einmal nach Norwegen gegangen ist. Im Juli war das mit dem Schnee auch kein Thema mehr.
Stølsheimen als Wanderregeion habe ich über die Seite von Ut.no gefunden. Es liegt zwischen Jotunheimen und Bergen in Fjordnorwegen, was ich wegen dieser Lage interessant fand – und weil es dort so viele selbstbewirtschaftete DNT Hütten mit Proviant-Depots gibt. Mir schien die Region technisch einfacher als das gerölllastige Jotunheimen zu sein, auf den Bildern der Hütten sind immer wieder Familien mit kleineren Kindern zu sehen. Nachdem ich vor Ort war, würde ich das nicht mehr so unterstreichen: zumindest der Weg, den wir gewählt haben , war ziemlich anspruchsvoll.
Wir waren mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs – deswegen liegt in Norwegen der Schwerpunkt auf Infos zu Bus und Bahn
Das war mein ursprünglicher Plan…. Aber: Die Fahrt von Aachen nach Hirtshals/DK dauert von Aachen 19 Stunden und 7 Umstiege – und dann darf dabei keine längere Verspätung auftreten , sonst wäre die Fähre weg. Darüber hinaus kostet die Fahrt von Aachen nach Bergen selbst 6 Monate vor Tourbeginn das Dreifache der Zug- Flugvariante. Das liegt vor allem an dem hohen Preis der Fähre nach Bergen, den man ohne Bett mit Deckspassage allerdings um ca. 70€ reduzieren könnte – nur käme ich dann gerädert und nicht ausgeschlafen morgens in Bergen an. Unpraktisch.
Also habe ich doch die miese Umweltvariante mit Flug nach Oslo gewählt. Vom Westen Deutschlands aus war das günstigste Angebot mit dem Zug nach Hamburg und Flug nach Oslo.
Die Zugsuche mache ich über die DB – App und suche auch nach Bussen / Zügen über Flixbus. Die Flüge suche ich mit Skyscanner.
Insgesamt sind Busse und Züge in Norwegen sehr pünktlich, die Suche per App komfortabel und korrekt, die Bezahlung per App üblich
Entur: die zentrale Seite zur Planung der Bus- und Zugtransfers: das geht super mit dieser Seite – für die Buchung wird man teilweise zu den regionalen Anbietern weitergleitet bzw. muss diese aufrufen
Vy : Züge in Noregen
Transport in Jotunheimen: VisitJotunheimen
Innlandstraffik weitere Seite mit lokalen Busverbindungen
Norwaysbest: für den Verkehr vor allem in der Region Flam, Aurlandsdalen – zwischen Jotunheimen und Bergen
Visit Norway – hochinteressante offizielle Seit zu Norwegen und seinen Reisezielen mit einem Haufen an Infos und Ideen, bei der man vom „ Höckschen aufs Stöckschen“ kommen kann – ich bin (u.a.) beim Thema „Stabkirchen“ hängengeblieben ….
die Seiten des Nationalparks Jotunheimen
Ut.no : leider nur auf norwegisch! Ganz exzellente Seite mit den Hütten des DNT (des norwegischen Wandervereins, der ca. 500 Hütten in Norwegen unterhält) und den vielen Tausend Kilometern markierter Wanderwege..
Die Seite Ut.no. enthält Tourvorschläge mit Suchfunktion nach Region, Dauer, Art der Aktivität und Schwierigkeitsgrad. Die Dauer und Länge der Toren wird auf der Karte teilwise angezeit (Vorsicht: wir mussten ca. 20-30% Gehzeit draufschlagen – die Norwege wandern einfach schneller!)
Zu den Hütten gibt es jeweils eine Beschreibung mit den relevanten Infos, incl. deren Webadresse.
Tipp: Chrome Broser benutzen und die ganze Seite übersetzen (auf die in Chrome geöffnete Seite mit der rechten Maustaste klicken und „übersetzen in deutsch“ auswählen
Bergfreunde: Tourenbericht Jotunheimen :
Silke in Europa – Solo durch den Jotunheimen Nationalpark:
Infos unter:
https://www.visitnorway.de/typisch-norwegisch/stabkirchen/ und
https://www.reiseberichte-und-meer.de/norwegische-stabkirchen.htm
Am DNT (Den Norske Turistvereiniging) – dem norwegischen Äquivalent des Alpenvereins geht bei Hüttenwanderungen kein Weg vorbei. Allgemein gilt: ab 3 Übernachtungen lohnt sich die Mitgliedschaft, die Mitgliedschaft im DAV wird nicht anerkannt
Alles über die DNT-Hütten: bzw. generell den DNT :
deutschsprachige Seite, die das Prinzip der DNT- Hütten erklärt:
In den Städten habe ich über Booking, Airbnb oder direkt bei den Anbietern (die ich auf Booking gefunden habe) gebucht
Auch für Norwegen sind die Karten auf Locus Map gut geeignet Allerdings macht es Sinn, im Netz nach der Schwierigkeit ( Geröll, Blockwerk etc.) der Etappen zu suchen
Für die Hütten habe ich auf den „Outdoorseiten“ (dort etwas nach untern scrollen) eine Datei mit allen DNT Hütten Norwegens zum Import in ein GPS-Programm gefunden – oder direkt hier: https://www.outdoorseiten.net/vb5/filedata/fetch?id=2647200
Ich habe mir eine Papierkarte der betreffenden Regionen auf Norgeskart im Masstab 1:25000 bzw 1:50000 selbst erstellt und im Copycenter ausdrucken lassen.
Erstellung der Karte: einen Ort auf Norgeskart suchen lassen -> Make Map auswählen: im Pop-up Fenster den Maßstab angeben, „highlight marked Trails“ anwählen ggf. auch die Legende und den Schnellkurs in Kompass- Gebrauch anklicken. Dann mit den +/-Tasten die Größe der Karte bestimmen (es wird immer A4 gedruckt) , die Karte erstellen lassen (Make Map – kann dauern!) und als PDF speichern (Download map).
hier der Link zur allgemeinen Packliste : aus dieser Risen- Auswahl habe ich mich dann für folgende Kleinigkeiten entschieden:
Rucksack
oberste Lage:
1. Lage
2. Lage
Sanitär und Verbandszeug
Verpflegung
Accessoires
Elektronik
meine allgemeinen Praxistipps zu Outdoortouren findest du hier:
Jahreszeit:
der Alpe Adria Trail im April? Das ist in jedem Fall absolute Nebensaison – Busse fahren teilweise noch nicht, viele Unterkünfte sind noch geschlossen. Auf der anderen Seite hatte ich traumhaftes Frühlingswetter bei angenehmen Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Das Wetter ist aber zu dieser Jahreszeit nicht garantiert: mit dem Tag meiner Abreise war für die folgenden Tage intensiver Regen mit Schneefallgrenze bei 800m gemeldet ….
Buchung und Unterkünfte:
Ich habe (mit Ausnahme des ersten Tags und der Ostertage) nicht vorgebucht. Das Zelt, das ich mitgenommen habe, hat mich allerdings bei der Unterkunftssuche erheblich beruhigt. Die Unterkünfte selbst waren leer – wenn sie denn geöffnet waren. Vorbuchen um diese Jahreszeit unnötig.
Übernachtet habe ich in den folgenden Unterkünften/ Campingplätzen. Die Restaurants habe ich nur im Einzelfall erwähnt.
Der Wetterbericht wie immer norwegisch:
Hin- und Rückreise, ÖPNV
Die Anreise war eigentlich mit Ryanair geplant – preislich unschlagbar- wenn der Flug denn zum geplanten Zeitpunkt stattgefunden hätte. Aber seit Corona passiert es mir nicht zum ersten Mal, dass Flüge diverser Gesellschaften annulliert oder verschoben werden. Sehr ärgerlich, vor allem , wenn An- und Abreise knapp kalkuliert sind … So bin ich mit dem Flixbus angereist (Köln – Venedig-Mestre), dann mit dem Zug weiter nach Triest gefahren. Es ist sinnvoll, die Apps von Flixbus und Trenitalia (im Google PlayStore erhältlich) zur Buchung und für den Fahrtverlauf zu nutzen- das erspart die Suche nach Kleingeld und die Unruhe bei Verspätungen ..
Für die Busverbindungen auf dem Weg haben mir die auf Google Maps hinterlegten Infos gute Dienste erwiesen – die Abfahrtszeiten der Busse in Kranjska Gora habe ich aus dieser Quelle.
Die Rückfahrt dann mit dem Europa Spezial der DB: bei Buchung im Februar hat mich die Fahrt in der 1. Klasse ( Ljubljana – Aachen )mit BC 25 58€ gekostet. Dass der Tauerntunnel gesperrt ist, war im Februar nicht absehbar.
Auch Reiseberichte anderer Blogger waren hilfreich:
Und dann gibt es noch Seiten mit kulturellen Infos- da konsultiere ich meist Wikipedia oder die Tourismus – Seiten der Ort, die ich besichtige
besonders informativ : https://www.cividale.com/de/turismo
Es gibt auch eine allgemeine Packliste , von der ich mir die jeweils sinnvollen Teile je nach Jahreszeit und Reiseziel heraussuche .
Inclusive der Kleidung, die ich angezogen habe betrug das Gewicht des Rucksacks bei Abreise (ohne Wasser und Lebensmittel): 8,5 kg
Essen und Trinken
Elektro
Übernachtung
Ich habe immer polemisiert gegen diesen Pilger-Camino-Hype: seit Harpe Kerpeling (spätestens) muss jeder, der nicht als absoluter spiritueller Banause gelten will, den Jakobsweg (für Insider: den „Camino“) gepilgert sein. Dabei ist auf die Wortwahl zu achten; es muss unbedingt „pilgern“ heißen – man darf auf keinen Fall „wandern“ sagen!
Ich habe mich nur immer gefragt: Wieso soll da eigentlich ein Unterschied sei?
Klar, eine Marienwallfahrt mit Vorbeter und Gesang – das ist was Anderes (ich kann in einem solchen Ereignis allerdings für mich persönlich überhaupt keinen spirituellen Zugang finden) – aber bei einer individuellen Pilgertour? Wo soll denn da der fundamentale Unterschied zu einem Fernwanderweg sein? Spiritualität ist doch nicht abhängig von einem bestimmten Weg, sie passiert doch im Kopf – alleine oder mit Hilfe von irgendwas oder irgendwem, das (der?) größer ist als wir. Spirituelle Erfahrung kann ich suchen, indem ich mit offenem Geist wandere – indem ich mir Zeit nehme zu sehen, Kleinigkeiten zu beobachten, an besonderen Orten Ruhe und Inspiration zu empfinden – und zu diesen Orten können natürlich auch Kirchen und Kapellen am Weg gehören. Dabei ist dann das Besondere beim Wandern (oder Pilgern), dass diese Empfindungen durch die Monotonie des Tages und vielleicht auch die körperliche Anstrengung getriggert und verstärkt werden.
Ist dieses Gefühl abhängig von einem spezifischen Weg? So, als ob es Orte gäbe, die per se „heiliger“ wären als andere? Den Gedanken kann ich nicht nachvollziehen – für mich ist es nicht der Ort, nicht die Moleküle eines bestimmten Platzes, die außergewöhnlich sind – es ist immer nur die Frage, wie ich auf und in einer Situation reagiere: Ich kann vor einem Gänseblümchen in Anbetracht der Komplexität und Größe der Schöpfung still werden und gehe an Sacre-Coeur in Paris unbeeindruckt vorbei…
Wobei Wander- und Pilgerwege von der Wegführung her häufig doch sehr unterschiedlich angelegt sind: während die „Macher“ der Wanderwege sich bemühen, Wege zu markieren, die in möglichst schöner Landschaft über möglichst schmale Pfade mit so wenig Asphalt wie möglich verlaufen, scheint es mir bei den Pilgerwegen oft so, dass durch lange Asphaltstrecken ein gut Maß an Masochismus (oder das Erproben der Leidensfähigkeit) eingeplant und vorausgesetzt ist. Ich erinnere mich, genau in diesem Sinne einen Blog gelesen zu haben, in welchem dem Autor, der sich über das lange Pflastertreten auf dem Camino Frances ausließ, erwidert wurde, dass es ja gerade der Geist des Weges sei, dass – wie im wirklichen Leben – lange Durststrecken auszuhalten und Schwierigkeiten zu überwinden seien… . Nun ja … die Erde als Jammertal – das kommt mir wie aus dem letzten Jahrtausend vor … Dass man mich nicht missverstehe: Natürlich geht es auch darum, nicht bei jeder Schwierigkeit die Flinte ins Korn zu werden und aufzugeben – aber ich finde es attraktiver, die Schönheit (zB mithilfe der auf der Karte selbstgefundenen Wegvariante) zu suchen, als ohne Not und nur, um einem Wegzeichen zu folgen, den vorgegebenen hässlichen Weg unter die Füße zu nehmen. Für mein Teil fühle ich mich mit dem „Großen Ganzen“ deutlich weniger entlang einer Straße verbunden, an der die Autos vorbeirasen, und ich mich gerade noch zurückhalten kann, mich mit einem Sprung in den Graben in Sicherheit zu bringen, als auf einem Wanderweg mit der weiten Aussicht ins Land, auf dem ich schauen und träumen kann. Wobei mir natürlich durchaus bewusst ist, dass die Anlage eines Wanderwegs, der nicht der Straße folgt, viel Geld kostet, das nicht in allen Ländern zur Verfügung steht..
Aber es geht doch auch um die Tradition, die Erfahrung, einen alten Weg zu gehen, den schon unzählige Menschen im Laufe der Geschichte vor mir gegangen sind? In den Fußstapfen der früheren Generationen zu pilgern? Nun ja – soweit ich weiß, dient z.B. die alte Via Regia oder die Salzstraße, über die auch die Jakobspilger gelaufen sind, heute im Allgemeinen als Bundesstraße oder Autobahn: die Jakobswege sind in den seltensten Fällen original und häufig auch nach wirtschaftlichen Interessen angelegt: um Cafés und Restaurants an den in dieser Hinsicht sehr reizvollen Jakobsweg anzubinden, wird auch der Wegverlauf durch ein an Hässlichkeit kaum zu überbietendes Industriegebiet in Kauf genommen (so habe ich das zumindest auf dem Camino Portugues erlebt).
Hatte Luther also recht mit seiner vehementen Polemik gegen das Pilgern?????
Ich denke, dass heute wohl kaum noch jemand zum Heiligen Jakobus pilgert, um von ihm persönlich ein Wunder zu erwarten – die meisten Menschen, die den Camino wandern, erhoffen sich eher eine Form der Selbsterkenntnis auf und durch diesen Weg. Und in einem solchen Sinne verstehen die meisten Protestanten das Pilgern heute auch als eine durchaus interessante Form der persönlichen Sinnfindung und unterstützen (zB in Norddeutschland und Norwegen) die Pilger durch eigens angelegte und markierte Wege sowie eine ausgezeichnete Infrastruktur.
Aber zurück zum Anfang: gibt es vielleicht doch – über die Wegführung hinaus – Unterschiede zwischen Pilger- und Fernwanderwegen? Sind vielleicht auf den Wegen unterschiedliche Menschen unterwegs?
Irgendwann wollte ich meine Meinung zu diesem Thema nicht mehr nur auf Vorurteile aufbauen, sondern habe die persönliche Erfahrung gesucht und bin den portugiesischen Jakobsweg gewandert (sic !) – oder gepilgert ?
Eins vorweg – Ruhe habe ich auf dem offiziellen Weg kaum gefunden – dazu ist jede Wanderung in der Eifel besser geeignet. Dafür war der Weg einfach zu stark frequentiert. Aber ich musste feststellen: es herrscht ein ungewöhnlicher „Esprit“ auf dem Weg: die Menschen sind sehr offen und freundlich und jede Begegnung am Weg kann Ausgangspunkt eines Gesprächs sein – wenn es sich auch meist nur um das „woher“ und die nächste Etappe dreht. In den Herbergen trifft man sich immer wieder- es gibt eben nur einen Weg und eine Richtung, so dass eine ungewöhnliche Solidarität herrscht. Die Stimmung auf einer Berghütte ist ähnlich – aber mir erschien der Zusammenhalt auf dem Jakobsweg doch noch stärker zu sein als ich ihn auf Bergtouren erlebt habe. Dadurch ergibt sich eine eigenartige Atmosphäre, die an sich schon fast wieder „spirituell“ ist. Auf einem Camino ist es eben niedrigschwellig möglich, auch mit fremden Menschen gemeinsam zu Abend zu essen und es ist nicht wie in einer Jugendherberge oder einer Pension, dass zehn Alleinreisende an zehn verschiedenen Tischen vor sich hin mümmeln.
Sind nun unterschiedliche Menschen auf Fernwanderwegen und dem Jakobsweg unterwegs? Ich hatte nicht das Gefühl, dass es mir auf dem Camino leichter als auf anderen Wanderungen fiel, religiöse oder allgemein spirituelle Themen mit meinen Mitwanderern zu bereden – die Gesprächsthemen drehten sich auch beim gemeinsamen Abendessen vor allem um die Wegplanung der nächsten Tage und entsprechend allgemeine Themen. Wenn ich tiefschürfende Gespräche dringender suche, bin ich (für mich gesprochen) besser in Taizé aufgehoben.
Gibt es nun – über den spirituellen Anspruch hinaus, der (s.o.) bei den Mitwanderern zumindest nicht so eindeutig zutage tritt – weitere Unterschiede? Ein Fernwanderweg bedarf (zumindest, wenn man individuell und solo unterwegs ist) einer deutlich intensiveren Planung in Bezug auf Unterkunft, Verpflegung und Verkehrsanbindungen – auf dem Camino kann man sich mit dem Fluss der anderen Pilger (ich hätte fast gesagt: der Herde…) mittreiben lassen. Insofern ist der portugiesische Camino (und wahrscheinlich auch der Camino Frances in Spanien) auch für Menschen geeignet, die weniger Interesse an oder weniger Erfahrung mit der Planung einer Tour haben.
Fazit: Mein allzu negatives Urteil zum Pilgern habe ich revidiert – beide Arten des Wanderns stehen gleichberechtigt nebeneinander und überschneiden sich: ich sollte sie nicht gegeneinander ausspielen – die Wahl ist eher eine Frage der individuellen Vorlieben und der persönlichen Erfahrung …
Eine schöne Antwort habe ich auf dem schwarzen Brett der Kirchengemeinde von Dumholz in Südtirol gefunden – natürlich auf einer Reise (Sarntalrunde 2016):
,,Reisen meint weder das Verlassen der Heimat noch der Heimatstadt noch des sogenannten Vaterlandes sondern vor allem – der Gewohnheit.“
Günter Kunert
oder auch:
,,Zögere nie, weit fortzugehen, hinter alle Meere, alle Grenzen, alle Länder, allen Glauben“
Amin Maalouf
,,Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt. Sieh sie dir an.“
Kurt Tucholsky
es gibt bestimmte Motive, die mich ansprechen und die ich regelmäßig fotografiere: damit die Sammlung nicht überhand nimmt und überquillt , werde ich mich auf 1-2 Bilder pro Jahr beschränken (im Sinne von ,,best of…“)
Ich gebe es zu: mein Sohn Paul war immer an Drachen interessiert und das hat abgefärbt. Aber spannend fand ich eine Aussage seinerseits, als ich ihm Michael als Drachentöter zeigte: “ warum hat er ihn getötet? – er hätte ihn zähmen sollen…“. Ich war erstaunt und habe angefangen nachzudenken – ja, stimmt. Psychologisch betrachtet hat Paul recht….
Christi Geburt – neben den martialischen Szenen (warum hat das ganze Mittelalter nur vor allem Märtyrer und Kreuzestod ins Bild gesetzt?) eins der klassischen Motive christlicher Kunst. Immer wenn ich eine etwas ungewöhnlichere Darstellung finde, versuche ich auf den Auslöser zu drücken….
… auf jeden Fall freue ich mich schon auf eure Kommentare und Bemerkungen!
Ich halte mich gerne in der Natur auf – zu Fuß oder mit dem Rad. Und dabei liebe ich vor allem Fernwanderwege und Radtouren über mehrere Tage. Ich finde es faszinierend, morgens nicht sicher zu wissen, wie der Tag ablaufen wird, was ich sehen oder wo ich übernachten werde. Mich reizt dabei die körperliche Anstrengung und auch die Vielfalt der Entdeckungen…
Aber wie kommt es dazu? Gründe kenne ich nicht, aber neu ist diese meine Sehnsucht nun wirklich nicht …
Flashback 1:
Ich mag so 14 oder 15 gewesen sein – ich sehe vor meinem geistigen Auge ein kleines Hotel mit Restaurant im Gebirge auf Kreta, in dem ich mit meinen Eltern übernachte. Wir sitzen in der Nähe eines Kaminfeuers, als drei völlig durchfrorene Wanderer reinkommen und sich überglücklich am Feuer aufwärmen: sie waren auf Wandertour durch die Berge und hatten die Länge der Etappe völlig unterschätzt. Ich hätte einiges drum gegeben, mit ihnen weiterzulaufen – das war die Form von Abenteuer, die auch ich erleben wollte!
Flashback 2
Wir sind 16 und fahren zu fünft mit dem Rad auf gut Glück nach Norden – nichts gebucht, wenig geplant: noch Jahre später träume ich von dieser Tour…
Ich bin die Sehnsucht vom Wandern, Radfahren, Zelten nicht mehr losgeworden. Mit wenig Gepäck, Offenheit für Natur, Kultur und Menschen neue Landschaften zu entdecken – davon habe ich nie aufgehört zu träumen.
Ich habe geheiratet, gearbeitet– ich bin Ärztin und habe eine Praxis -, wir haben Kinder bekommen und großgezogen – und nicht jeder mag Urlaub auf meine Weise. Also waren immer Kompromisse angesagt. Ich habe also meinen Traum auf später verschoben – aber wann ist später? Und wann ist später zu spät?
Flashback 3
Wir hatten eine Radtour an der Mosel geplant – ich hatte alles minutiös organisiert: wenn die Mischpoke sich schon nicht mit dem gleichen Enthusiasmus wie ich in das Abenteuer einer individuell organisierten Radtour stürzt, sollten wenigstens nicht zu viele Pannen durch schlechte Organisation passieren. Aber das Wetter lässt sich nicht kommandieren – es regnet. Ich selbst wäre verrückt genug, trotzdem zu fahren – aber die Familie streikt .. . Ich habe heute noch den bitteren Geschmack der Enttäuschung im Mund …
Irgendwann wurde dann die Sehnsucht zu groß und ich habe begonnen, mit dem Rad und zu Fuß Europa zu entdecken: ich interessiere mich für Geschichte und Kultur, gehe gern in Museen, besichtige Burgen und Kirchen. Aber ich empfinde eine Tour auch häufig gleichzeitig als spirituellen Weg und bemühe mich, mir Zeit für die kleinen Wunder am Weg zu nehmen und zu träumen. Wenn mir das auch besonders gut auf Solotouren gelingt, freue ich mich jedoch immer auf die Abende in der Herberge, auf der Hütte oder dem Zeltplatz in der Hoffnung auf interessante Begegnungen, Gespräche….
Vielleicht auch deswegen dieser Blog – als Mittel mit euch Lesern ins Gespräch zu kommen….
Und in Zukunft? Klar – es gibt sie auch weiterhin, die unerfüllten Träume: ich würde gerne die Zeit finden, Europa von Nord nach Süd und von West nach Ost zu durchqueren – mit dem Rad und teilweise auch zu Fuß. Zurzeit ist da (noch) nicht dran zu denken –aber ich habe seit vielen Jahren so einen Spruch im Kopf:
„Ideale sind wie die Sterne – man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.“
Gilt das nicht auch für Träume?