🚶Oktober 2025: auf dem Mullerthaltrail – Tag 3

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3 Tage zum Wandern durch die Luxemburger Schweiz: von Op de Kengert nach Echternach

Samstag, 18.Oktober 2025, 27 km, 715↗, 890m↘

Keine Ahnung, warum ich heute schlecht geschlafen habe: ich war müde genug, es war nicht kalt, wenig Licht und außer leisem Gemurmel gab es nur Käuzchenrufe und zwischendurch Schreie anderer Tiere, die ich nicht zuordnen konnte .

Frühstück dann im Zelt mit Tee und Petit Pain au Chocolat, die ich gestern Abend noch gekauft habe: endlich weiß ich, warum ich den Gaskocher mitgeschleppt habe.

Heute scheint die Sonne, windstill – goldener Oktober, und alle einschlägigen Gedichte fallen mir ein …. Der Weg verläuft zunächst langsam abwärts durch einen Buchenwald, dann über viele Kilometer auf der Hochebene an Feldrainen entlang und durch Heckenwege … einfach schön!

Beaufort

Nach den Ruinen des Schlosses von Beaufort folgt der Trail verschiedenen Bächen, die sich teilweise sehr spektakulär in die Sandsteinfelsen gefressen haben. Zuletzt geht es noch durch die Wollefsschlucht mit gefühlt einer unendlichen Anzahl an Stufen. Das wäre alles erträglich, wenn diese Schlucht nicht nach mehr als 20 km mit (zu) schwerem Gepäck läge und ich nicht vorhin auf einer Asphaltstraße umgeknickt wäre. So werden die letzten 5 km zu einer Herausforderung (so gibt es nicht so viele Fotos).

Ich könnte gleich noch 2 Stunden nach Hause fahren, bin aber ziemlich platt, so dass ich es vorziehe, noch einmal auf einem Campingplatz zu übernachten. Hier in Echternach ist auf dem kommunalen Platz- im Gegensatz zu den privaten Plätzen der Umgebung – die Rezeption geschlossen und schon alles winterfest gemacht. Jemand empfiehlt mir, einfach mein Zelt irgendwo aufzubauen, die Duschen seien geöffnet. Danach gehe ich den steilen Hang hinab in den Ort, besichtrige noch die Willibrod Basilika und esse recht ordentlich zu Abend in einer Pizzeria .

die romanische Basilika in Echternach

Am Sonntagmorgen bin ich dann gut ausgeschlafen nach Zeltabbau bei immer noch geschlossener Rezeption ohne zu bezahlen (wo denn auch!) nach Echternach gegangen, habe gegen 8.30 in einer Bäckerei gefrühstückt und bin dan in aller Ruhe nach Hause gefahren.

Fazit: total schöne Gegend- aber definitiv besser mit viel weniger Gepäck.  Sonst hat man nämlich kaum Lust, die über unzählige Zusatztreppen zu erreichenden Aussichtspunkte auf den Felsen zu erklimmen…

🚶Oktober 2025: auf dem Mullerthaltrail – Tag 2

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3 Tage zum Wandern durch die Luxemburger Schweiz: Consdorf- Op Kengert bei La Rochette

Freitag, 17.Oktober 2025, 23 km670m, 600m

Ohne Wecker bin ich um 8.00 aufgewacht (Schlafenszeit: 21.00), habe alles eingepackt und war um 9.00 im Dorf in der Bäckerei zum Frühstück.  So langsam kommen die Erinnerungen hoch – hier war ich schon mal: vor knapp zehn Jahren habe ich mit Mira, meinem Hund, eine Tour weit in der Vorsaison, Anfang März gemacht. Alles war geschlossen, die Besitzerin des (eigentlich auch geschlossenen Campings) hat mir aus Mitleid einen Teller Nudeln spendiert. Es war saukalt im Zelt (und meine Ausrüstung noch suboptimal), so dass ich Miras Wärme im Zelt sehr genossen habe. Die Bäckerei in Consdorf, 5 km weiter, sollte am nächsten Morgen geöffnet sein – ausnahmsweise allerdings Fehlanzeige …

Heute ist alles anders: es ist ziemlich warm und es gibt leckeres Gebäck, Weckmänner (Stutenkerle auf norddeutsch) und Milchkaffee. Der Morgen ist gerettet.

Der Mullerthal- Trail führt dann auf halber Höhe zwischen den Sandsteinfelsen entlang: enge, dunkle Spalten,  die ich nur ohne Rucksack auf dem Rücken passieren konnte (Schlankheitstest). Es ist ein unablässliches Auf und Ab über schmale Pfade und unendliche Treppen. Genial (trotz der Treppen).

Glücklicherweise führen auch einige Kilometer über die Hochebene und über eine Bahntrasse – sonst hätte ich die 23 km nie geschafft. Mein Rucksack ist nämlich viel zu schwer: ich war mir nach den Erfahrungen vor 10 Jahren nicht sicher, ob es genug zu essen gibt und habe entsprechend eingepackt.  Und das wiegt …. .

Camping op de Kengert

La Rochette ist ein netter Ort: die hell verputzten Fassaden unterscheiden das  Dorf von den ansonsten  sehr ähnlichen Ardennendörfern, die aus dunklen Bruchsteinen gebaut sind. Über allem thront die imposante Burgruine, an der vorbei der Weg zum weiter nordöstlich gelegenen Campingplatz „Op Kengert“ führt. Ich hoffe auf einen ruhigen, nicht zu hellen Platz (das kann ich erst morgen früh sicher beurteilen). Das Abendessen  mit gebratener Forelle und  Mandeln  ist auf jeden Fall schon mal um Klassen besser als die komischen Cannelloni von gestern Abend …

🚶Oktober 2025: auf dem Mullerthaltrail – Tag 1

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3 Tage zum Wandern durch die Luxemburger Schweiz: Echternach- Consdorf

Donnerstag, 16.Oktober 2025
17,5 km, 580m↗, 450m↘

Ich habe die ersten Tage des Herbsturlaubs mit Hausarbeiten aller Art verbracht und wusste deshalb gestern Abend noch gar nicht sicher ob, und vor allem wohin ich an meinen letzten freien Tagen fahren wollte. Rheinburgenweg?  Matthiasweg? An der Lesse entlang? Ich habe dann angefangen, über die Wanderschleifen des Mullerthal- Trails in der Luxemburger Schweiz zu lesen: Hotels unrealistisch teuer und sowieso meist ausgebucht, dafür aber super öffentlicher Nahverkehr und ein spannender Weg. Dann bleibt nur das Zelt und die Hoffnung auf geöffnete Campingplätze …

Heute ganz früh habe ich dann den Rucksack gepackt (die Nächte sollen glücklicherweise weit über Null bleiben), noch etwas Tennis gespielt und dann: auf nach Echternach! Ankunft kurz vor zwölf, ein viel zu kurzer Blick in die berühmte Basilika und dann geht’s los. Der Weg ist als „schwierig- schwarz“ markiert: ich vermute, wegen der vielen Höhenmeter!  Vor 14 Tagen war ich an den Klippen des Ith- Hilswegs: die Sandsteinfelsen hier stehen denen im Weserbergland in nichts nach.

Nach 16 km um 17.00 nehme ich die Abkürzung direkt ins Dorf. Total k.o! Nette Übernachtung auf einem niederländisch geprägten Campingplatz mit leider entsprechendem Essen, aber sehr gutem Bier (Battin- luxemburgisches Blanche). Ich lade mein Smartphone auf, schreibe Blog, poste Bilder – typisches Leben „on tour“…

„de Roude Léiw“ Felsen bei Scheidgen mit Felsmalereien aus dem Jahre 1939 zum 100. Jubiläum der Unabhängigkeit Luxemburgs mit dem Luxemburgischen Wahlspruch: „Mir wölle bleiwe wat mir sin„. Ausgeführt wurden Die Gravierungen von drei Freunden aus dem Dorf, die kurz danach zur deutschen Wehrmacht zwangsrekrutiert wurden. Einer von ihnen starb 1944 in russischer Gefangenschaft, die beiden anderern kehrten ins Dof zurück, Die Malerei sollte auf Befehl der deutschen Besatzung entfernt werden- sie wurde dstattdessen von Dorfbewohnern zuzemetirt – der Zement ließ sich nach 1945 wieder entfernen …

Morgen geht’s dann weiter: ganz werde ich die beiden Mullerthal- Schleifen nicht schaffen. Aber ich hoffe, ich habe die spannendsten Abschnitte ausgewählt.in d

🚶Oktober 2025: auf dem Mullerthaltrail

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3 Tage zum Wandern durch die Luxemburger Schweiz

soooo viele Höhenmeter !
… und ich habe mit meinem Zelt auf dem Rücken noch viele Treppen und Aufstiege zu den spektakulären Aussichtspunkten
auf den Spitzen der Sandsteinfelsen ausgelassen.
Dazu führt der Trail
durch enge Felsspalten und über schmale Hangwege.
Zum Ausruhen geht es abwärts an wilden Bächen entlang und über die sanfte Hochebene

Powerpoint und Diashow ebenso wie den endgültigen Track kann es natürlich erst in einigem Abstand zu der Tour geben: aber die Wartezeit darauf ist ja fast so schön wie vor Weihnachten …. Einfach in einigen Wochen noch mal gucken oder sich per Mail benachrichtigen lassen …..

Den Blog schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch

Die Powerpoint erstelle ich zu Hause nach der Tour: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläreZusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Powerpoint ist noch nicht online? So kannst du dich benachrichtigen lassen!

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.

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Karte und Track der Wanderung

 

 

🚶Oktober 2025: auf dem Ith- Hils Weg

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von Coppenbrügge am Westrand des Ith entlang bis zur Weser nach Bodenwerder

so weit nördlich in Deutschland hatte ich keine so steilen Felsen erwartet!
Da sich das Wetter (zumindest zu Beginn)
von seiner besten Seite gezeigt hat, wurde es eine spannende und aussichtsreiche Tour über häufig schmale Pfade mit einigen Höhenmetern.

Die Powerpoint erstelle ich zu Hause nach der Tour: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläreZusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.

Karte und Track der Wanderung

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🚶Ende Mai 2025: Drei Tage in der Vulkaneifel

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Maria Laach

Wanderung über Christi Himmelfahrt von Remagen nach Monreal

eine Etappenwanderung über den Brückentag von Christi Himmelfahrt – ein Ding der Unmöglichkeit.
Niemand vermietet an einem solchen Wochenende
freiwillig für 1 einzelnen Tag.
Also habe ich irgendwo Quartiere gesucht und einen
(möglichst attraktiven) Weg zwischen den
einzelnen Übernachtungsplätzen gelegt:
das ergab den Weg vom Rhein in die Vulkaneifel .
Ergebnis: eine sehr abwechslungsreiche 3-tägige Wandertour!

Die Powerpoint erstelle ich zu Hause nach der Tour: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläreZusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage.

Karte und Track der Wanderung

auf dem GRP 563 durchs Herver- und Eupener Land- Tag 13

Raeren- Kelmis: 20 km

Die TGV- Brücke am Prester zwischen Hauset und Astenet

Sonntag, 9. Februar 2025

Heute schließt sich der Kreis: vor etwas über einem Jahr bin ich in Kelmis losgewandert, habe den GRP häppchenweise genossen und begebe mich heute auf die letzte Etappe..
Kein strahlender Sonnenschein – aber es ist nicht kalt und ich habe ein bisschen Hoffnung, dass sich die Wolken doch als Hochnebel entpuppen könnten.

asphaltierte Wiesenwege und links die Burg Raeren

Zunächst komme ich über die bekannten Wiesenwege zur Burg Raeren. Die Wiesenwege sind hier asphaltiert, da das Dorf doch so groß und infolgedessen die Wege so frequentiert sind, dass man sonst alsbald im Matsch versinken würde … .
In der Burg Raeren ist das Töpfereimuseum untergebracht. Raeren war vor allem in 16. und 17. Jahrhundert ein Zentrum der Töpferei von überregionaler Bedeutung. Ich werde wohl in den nächsten Wochen noch einmal zurückkommen müssen, denn wandern und besichtigen gleichzeitig ist zeitlich kaum zu koordinieren. Und das Museum ist – letzter Besuch meinerseits vor 20 Jahren – doch sicher einen zweiten Blick wert ….

Weiter geht’s nach Eynatten, dann ein kurzes Stück Nationalstraße über die Autobahn und schon bald wieder die Göhl entlang nach Hauset. Von dort führt der mir inzwischen gut bekannte Weg – ich wohne immerhin schon mehr als 20 Jahre in dieser Gegend – an Fischteichen entlang, über Wiesen zum Katharinenstift in Astenet und dann weiter am Ortsrand von Lontzen den Lontzener Bach entlang zum Oskarstollen.

Die Narzissen blühen zwar noch nicht, aber ganz vorwitzig strecken die ersten Schneeglöckchen die Nase heraus und die Erlenkätzchen stehen auch schon kurz vor der Blüte – der Frühling ist nicht mehr so furchtbar weit weg ! Aber bislang ist die Landschaft noch Grau in Grau – und so sehen die Galmeiwiesen am Oskarstollen gar nicht so karg aus, wie im Hochsommer, wenn die dort dann fehlende Vegetation krass mit der blühenden Umgebung kontrastiert. Galmeiwiesen: das sind – wie auch in Plombières (Bleyberg) am Beginn der Wanderung beschrieben – Abraumhalden des Zink- und Bleibergbaus, auf denen aufgrund der Schwermetallbelastung nur die Flora überlebt (Galmeiflora), die sich aktiv der schädlichen Stoffe entledigen kann (zB durch Abwerfen der Blätter) bzw. die Schwermetalle anstelle von Natrium, Kalium und Calcium im Stoffwechsel nutzen kann.

Rochuskapelle

Auf den letzten Kilometern komme ich noch an der Rochuskapelle in Kelmis vorbei und dann ist schon bald der Viadukt von Moresnet zu sehen, an dem ich vor mehr als einem Jahr die Wanderung begonnen habe: ca. 200 km über Pfade und über kleine Straßen durch die Wiesenlandschaft des Herver und Eupener Landes – keine spektakuläre Tour aber eine dafür umso geruhsamere und meditative Wanderung !

der Kreis schließt sich: der Viadukt von Moresnet

auf dem GRP 563 durchs Herver- und Eupener Land- Tag 12

Eupen- Raeren – 15 km

St.Nikolaus und Ev Friedenskirche in Eupen

Sonntag, 2. Februar 2025

am Werthplatz

Endlich geht’s weiter mit meiner Tour auf dem GRP 563 durchs Eupener und Herver Land! Um 11.00 bin ich in Eupen, stelle das Auto in der Nähe des Bushofs ab und schlendere zunächst etwas durch die Hauptstadt Ostbelgiens. Der Weg führt mich am Parlament an der Gospert vorbei, an den Bürgerhäusern der alten Tuchmacherstadt aus dem 17. und 18. Jh und zum Werthplatz.

Dort sehe ich die kleine Werthkapelle aus dem Jahre 1619, die älteste Kirche Eupens, die ich bisher nur geschlossen kennengelernt habe. Jetzt gehen Menschen hinein. Ich bin neugierig und folge ihnen: Drinnen findet in der mit Ikonen geschmückten Kirche ein orthodoxer Gottesdienst statt, der in einem osteuropäisch geprägten deutschen Dialekt gehalten und in eine slawische Sprache übersetzt wird. Es ist ein Kommen und Gehen. Man bleibt einige Zeit, geht wieder und von draußen kommen neue Besucher – den von der Gemeinde abgewendeten Popen, der auf der anderen Seite des Lettners steht, scheint das alles nicht zu tangieren. Ich habe noch 15 km vor mir, und mache mich wieder auf den Weg ….

Rotkehlchen

Der GR führt mich über die Höhe zwischen Ober- und Unterstadt an der JH vorbei: der Unterschied der beiden Teile der Stadt ist bemerkenswert: die Oberstadt mit deutsch geprägter Architektur aus dem 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts – die Unterstadt eine eindeutig wallonische Stadt , die um den großen Arbeitgeber, das Kabelwerk herum gebaut zu sein scheint.
Der GR steigt zunächst ins Wesertal ab – nein, nicht das bei Höxter, Minden und Bremen: den Namen gibt es hier auch. Diese Weser führt aus dem Venn über Eupen und Verviers nach Lüttich und heißt dann in der Wallonie „la Vesdre“. Von der Weser aus zieht sich mein Wanderweg durch die Mischwälder am Rand des Venns immer in Nachbarschaft der Vennbäche bis Raeren. Der Weg ist zunächst breit und gut ausgebaut- nur leider heute stellenweise auch fies glatt.

So bin ich ausgerutscht, hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten und habe mir bei der Aktion den Fuß umgeknickt und die Leiste gezerrt. Mist. Ich konnte weitergehen, habe aber keine Geschwindigkeitsrekorde mehr aufgestellt. Der Bus in Raeren war damit weg, der nächste kam eine Stunde später, mein Handy war leer und der Folgebus hatte natürlich Verspätung (er kommt aus Aachen – das erklärt alles ….). Ergebnis war, dass sich mein Logierbesuch zu Hause (aus Eisenach und aus dem Ruhrgebiet) erstmal selbst beschäftigen musste … Der Abend war trotzdem noch gelungen …

auf dem GRP 563 durchs Herver- und Eupener Land- Tag 11

Wooz – Eupen: 15 km

28.Dezember 2024

Nachdem uns über Weihnachten das Wetter mit Nieselregen und tiefhängenden Wolken beglückt hatte, konnte ich es kaum erwarten, bei dem Wetterbericht mit strahlend blauem Himmel den heutigen Tag zum Wandern einzuplanen.
Inzwischen bewege ich mich auf dem GRP 563 wieder in Richtung Kelmis, so dass ich Andrea bitten konnte, mich bei Elsaute in Wooz am Endpunkt der letzten Etappe abzusetzen.

Ich habe meinen neuen Fotoapparat zum Testen mitgenommen, obwohl ich noch nicht mal die Bedienungsanleitung vollständig gelesen habe und mir so sicher viele Feinheiten noch fremd sind. Ich habe mir eine Panasonic Lumix DSC FZ300 gekauft: eine relativ leichte Bridgekamera mit 25fach Zoom. Meine kleine Kompakte (Lumix TZ 81 mit genialem 40fach Zoom) hat den englischen Regen im Sommer nicht überlebt.
Es ist sonnig und mit etwa minus 3 Grad so kalt, dass ich dachte, die Daunenjacke sei das richtige Outfit. Zunächst auch durchaus korrekt ….
Der Fotoapparat läuft derweil heiß: ich probiere Landschaftsaufnahmen, Vögel, Nah- und Makro und bin ziemlich zufrieden.


Die Wegführung ist wieder angenehm – kaum befahrene Straßen, wenig Asphalt, viele kleine Pfade und wieder Wiesenwege – eine bunte Mischung! Sobald ich den Schatten verlasse, fange ich inzwischen mächtig an zu schwitzen – Daunenjacke aus, Rucksack auf, Daunenjacke rein, Rucksack zu. Im Schatten ist es dann wieder deutlich unter null …. Rucksack auf, Daunenjacke raus, Rucksack zu, Daunenjacke an…. Das kann man endlos spielen ….. Vielleicht ist ein Fleece doch praktischer?

alter Steinbruch bei Dolhain

Ich komme am alten Steinbruch in Dolhain vorbei, dann weiter nach Baelen, dem Ort mit dem schiefen Kirchturm. Von da aus führt der Weg nach dem Queren der N3 bei Overoth über eine kaum befahrene Fahrradstraße (leider asphaltiert) nach Eupen mit der imposanten Nikolauskirche. Wenn ich Lust habe, mache ich vor der nächsten Etappe einen kleinen Bummel zum Sightseeing durch Eupen: das ist immerhin die Hauptstadt Ostbelgiens mit Parlament und Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft!
Für heute allerdings reicht es mir – ich gehe nur noch zum Bushof und warte auf die 396, die mich in 25 Minuten zurück nach Kelmis bringt.

auf dem GRP 563 durchs Herver- und Eupener Land- Tag 10

Grand Rechain – Wooz: 12 km

3.November 2024

Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende in den Kellerwald nach Hessen fahren, um mir den Buchenurwald in allen Herbstfarben anzusehen. Aber Samstag war alles grau in grau und der Wetterbericht versprach nur, dass der Nebel sich gaaaanz langsam heben würde.
Also bleibe ich zu Hause. Heute Morgen scheint jedoch die Sonne und ich beschließe, dass es der ideale Tag ist, den GRP durchs Herver Land fortzusetzen.


Ich stelle das Rad in Wooz, südwestlich von Henri Chapelle und Richtung Elsaute ab und fahre mit dem Auto nach Grand Rechain.
In den Fenstern sehe ich Schilder „Grand Rechain- keine Schlafstadt“- also den Aufruf zu versuchen, die Dorfstruktur zu erhalten und der Entwicklung zur Trabantenstadt entgegenzutreten. Das hätte die ganze Gegend um Verviers herum bitter nötig! Zeitweise habe ich das Gefühl, dass der im Zick- zack verlaufende Weg zwischen all den Neubausiedlungen krampfhaft versucht, doch noch einen schönen Hohlweg oder aussichtsreichen Feldweg zu finden.

Das bessert sich erst kurz hinter der in N/S- Richtung verlaufenden Autobahn. Nachdem ich wieder das Plateau d‘Herve erklommen habe, erstrecken sich kilometerweit durch niedrige Wallhecken begrenzte Wiesen und Weiden, die aufgrund des Gewohnheitsrechts durchquert werden dürfen. Dazwischen kleine Sträßchen fast ohne Verkehr und besonnte Hohlwege. Es ist warm, ich wandere mit kurzärmliger Bluse und ich kann mich nicht sattsehen an all den Farben und Ausblicken. Die Wiesenwege haben hier eine extra Ausschilderung: sie heißen ‚chemins des échaliers‘ und es besteht die Möglichkeit, auf ihnen von Val Dieu bis Eupen oder Verviers zu wandern.

Mein Weg geht aber heute nur bis zu dem kleinen Weiler Wooz. Von da aus nehme ich das Fahrrad, wähle nicht den direkten Weg durch Andrimont und Dison, sondern überquere die Nationalstraße bei Elsaute, lasse das Rad nach Clermont rollen und fahre von dort über den Ravel auf der Bahntrasse bis Herve. Von dort ist es dann nur noch ein Katzensprung erneut abwärts bis nach Grand Rechain zu meinem Auto!

Grandioser Novembertag !