Den Blog schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch
Die Powerpoint erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten
Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage
Karte und Track der Radtour
Der Track ist mit Ausnahme kurzer Abschnitte, auf denen das Smartphone mal wieder leer war direkt aufgezeichnet – beim Nachfahren also inclusive aller Umwege …
Es wird um 7.30 hell: Die heutige Etappe wird lang – von Teruel bis Sagunt sind es 140 km – also ist frühes Aufstehen angesagt. In Spanien frühstückt man morgens in der Bar- und um 7.30 sind diese schon gut besucht. Auf den Fernsehbildschirmen flimmern die Nachrichten: Dieser komische Donald Trump ist Präsident in den USA geworden. Nach allem was ich in den letzten Woche über den gehört habe bin ich total schockiert – ich versuch das mit meinen paar spanischen Brocken anderen Leuten in der Bar mitzuteilen – aber niemand hier scheint diese Nachricht so wichtig zu finden. Vielleicht spinne ja auch ich, vielleicht ist das gar kein Problem ? (obwohl: wenn ich die Cartoons in den amerikanischen News auf dem Smartphone ansehe – die sind mindestens so skeptisch wie ich, mal abwarten…)
In der Bar nehme ich wie immer Milchkaffee und Croissants und dann gehts los: zunächst mal leicht ansteigend 30 km bergauf zur Passhöhe bei Puerto Escadón auf 1200 m (Teruel liegt auf 900 m im Tal). Da trage ich dann wieder T- Shirt, Pulli, Anorak und Warnweste übereinander – nicht weil hier irgendwelche Autos fahren, sondern weil es einfach wärmer ist… . Aber dann gehts den Rest des Tages sukzessive abwärts zum Meer – und so steigen langsam die Temperaturen und ich kann mich meiner Zwiebelschalen entledigen…. . Es ist spannend, die unterschiedlichen Vegetationsstufen auf dem Weg zu beobachten: auf der Passhöhe wenige krüpplige Kiefern , etwas Ackerbau. Weiter unten dann Olivenhaine und noch weiter zum Meer hin zuletzt Orangengärten.
Weit sichtbar der Turm von Jerico – und der Radweg führt fast direkt daran vorbei: Der Turm stammt aus dem XII Jh. aus arabischer Zeit- wie ganz viele Bauten hier in der Gegend.
Die ganze Zeit läuft parallel zu dem Bahntrassenradweg die – Bahn. Was für ein Wahnsinn: da wurde eine Zechenbahn auf eigenen Schienen mit eigenen Tunneln, eigenen Viadukten und eigenen Bahnhöfen in nur wenigen Metern Abstand zur staatlichen Eisenbahn gebaut… . Und außerdem noch die Landstraße und neuerdings die Autobahn. Lärm ? Fehlanzeige. Die Straßen – einschließlich der Autobahn – sind wahnsinnig leer: mir sind auf dem ganzen Weg vier Radfahrer begegnet (und die auch nur auf den letzten 30 km ), und auch auf den kurzen Strecken, die über Straßen führten, gab es kaum mal ein Auto. Und von den drei Zügen pro Tag hatte ich ja schon erzählt…
Da ich immer wieder zum Fotografieren angehalten habe, bin ich erst um 17.30 in Sagunt angekommen: etwas spät, so dass ich , um nicht im Dunkeln fahren zu müssen, dann für die letzten 30 km nach Valencia die Bahn genommen habe. Ansonsten hätte ich den Rest gut noch radeln können: 110 km bergab sind nicht wirklich anstrengend… . Fazit: tolle Tour – Empfehlung zum Nachfahren – vielleicht im Rahmen eines Kurztrips nach Valencia?
Die Nationalstraße Richtung Madrid bei Sonnenaufgang auf dem Weg nach Ojos Negros
8. November 2016
Heute Morgen: Die Wasserpfützen sind überfroren, ein eisiger kräftiger Nordwestwind. Und los gehts nach Ojos Negros mit Gegenwind bergauf. Stunden später…. . Keine Lust, die Relikte des alten Bergbaus zu suchen. Nur nach Süden Richtung Meer – mit Rückenwind. Eine phantastische Landschaft mit unheimlicher Weite und völlig menschenleer – ich fühle mich in einem amerikanischen Roadmovie….Ab Santa Eulalia dann der offizielle Weg – noch nie bin ich so schnell 100 km gefahren… bergab mit Rückenwind ( und bei der Kälte keine Lust auf längere Pausen…). Aber trotz allem ein wahnsinniges Erlebnis mit unbeschreiblichen Farben in dieser unglaublichen Weite !
Teruel
In Teruel dann mein Hostal- wiederum gut und günstig. Im Ort sind die Türme der Stadtmauer und die Kathedrale in einem ganz eigenen Stil aus Backstein und farbiger Keramik – und die neueren Bauten des Modernismus (Anfang 20. Jh) ahmen das nach. Sieht toll aus…. Hoffentlich ist es morgen nicht ganz so kalt…
Im November nach Valencia:- das mach ich vor allem deswegen, weil Sophie da zur Zeit ein Praktikum in einer Silberschmiedewerkstatt macht. Aber einmal angekommen staune ich nur: tolle Altstadt, hochinteressante Kathedrale in einem unvergleichlichen Stilmix zwischen maurisch – romanisch – gotisch – barock bis klassizistisch. Valencia : total jung, lebendig und – warm ! Trotzdem breche ich Montagabend ins Hinterland auf: Ziel ist der Ausgangspunkt eines mehr als 160 km langen Bahntrassenradwegs von Ojos Negros (1200 m) nach Segunt am Meer. Das ist ein Weg, der – ich denke – mit Hilfen der EU gebaut wurde, indem die nicht mehr genutzte Bahnlinie der Zechenbahn aus dem Eisenabbau von Ojos Negros zu einen Radweg umgestaltet wurde.
Valencia estacion del norte, Modernismus – Jugendstil
Aber – Schildbürger gibt es nicht nur in Deutschland: Wofür baut man einen Radweg ? Damit er genutzt wird ? Fehlanzeige! Denn wie soll man an den Ausgangspunkt einer mehrtägigen Tour kommen, wenn nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln. ? Hier fahren 3 (in Worten drei) Züge pro Tag, die jeweils drei (!) Fahrräder mitnehmen. …… . Ach, online Reservierung geht übrigens nicht… Im November habe ich mit viel Mühe einen der Plätze ergattert. Ankunft am Vorabend der Radtour in Monreal del Campo, einem unsäglich öden Kaff mit einer riesigen Kreuzung mehrerer Fernstraßen. In einem Hotel, Treffpunkt der Fernfahrer, war dann meine (ziemlich gute ) Unterkunft.
Plaza del ayuntiamente
Ciudad del las artes y las ciencias
Kathedrale
Blick von der Kathedrale
Jardí del Túria – im Flussbett des Rio Túria
Bahnhof
… im Jugendstil!
Gute Reise !
Das Hotel an der Straßenkreuzung am Ende der Welt – in Monreal delCampo
Mit dem Rad nach Taizé – eine ruhige Flussradtour zunächst neben dem Rhein-Rhône Kanal über die Burgundische Pforte, dann den Doubs entlang und schließlich über einen Banhtrassenradweg nach Taizé. Vorbei an interessanten Städten auf einem meist gut ausgebauter Radweg in beruhigender Landschaft – eine exzellente Einstimmung auf den Aufenthalt in Taizé !
Die Powerpoint erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten
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Karte und Track der Radtour
Das ist nicht der Originaltrack: ich habe den Wegverlauf im Nachhinein rekonstruiert.
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