Heute wandern wir nur noch bis zum Mittag, damit Dagmar und ich noch genügend Zeit haben, ohne Stress nach Hause zurück zu fahren.
Jüdischer Friedhof
Zunächst sind wir heute Morgen am jüdischen Friedhof vorbeigelaufen, der – wie üblich – außerhalb der Stadtmauern lag. Da jüdische Gräber nicht eingeebnet werden, sieht man auch noch Grabstellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Von da aus ging es an einem auf einer Anhöhe gelegenen Kalvarienberg vorbei – dessen Besichtigung wir uns bei Nieselregen mit entsprechender Fernsicht geschenkt haben. Auch die Barockkapelle (Kluskapelle) der Wüstung Upspringe war geschlossen und die Geostation an der Grube Reinhard so komplex, dass ich zwar Fotos der Tafeln gemacht habe, wir aber sicher bis weit in den Nachmittag für eine Besichtigung gebraucht hätten – leider zu spät für uns ….
Noch ein Kaffee mit Apfelkuchen und Berliner in einer Bäckerei in Bredelar (ziemlich hässlicher Straßenort an der B7) und bald schon Abfahrt mit dem gemeinsamen Zug nach Hagen, von wo aus Dagmar Richtung Hamburg und ich Richtung Köln weiterfahre.
Ankunft in Bredelar
Noch einmal zehn Minuten Stress im Zug, als Dagmars Portemonnaie incl. Bahncard verschwunden war. Ich hatte ihr inzwischen schon ein Ticket mithilfe meiner EC Karte gebucht, und die sehr freundliche Kontrolleurin half uns auch noch telefonisch in der Bäckereri (s.o) nachzufragen. Glücklicherweise tauchte das Portemonnaie dann schlussendlich nach minutiöser Recherche doch wieder in den Tiefen der Regenhose auf …. Puuuh …
durch Wetter, Waldsterben und relativ hohen Asphaltanteil der Wege leicht beeinträchtigte, insgesamt jedoch interessante und einfach zu gehende Tour. Die für uns kulturell attraktiven Orte lagen dabei etwas abseits des Hauptweges. Wenn auch die dunklen Fichtenwälder inzwischen fehlen, könnte dieser Verlust zu anderer Jahreszeit tolle Ausblicke erlauben (an Tagen ohne Regen …).
Zur Jahreszeit: die Temperatur war zum Wandern bei 5-12 Grad angenehm. Der stürmische Wind mit Regen oben auf dem Eggegebirgskamm machte den Weg hingegen zeitweise ziemlich ungemütlich. Um diese Jahreszeit war eine Vorbuchung der Unterkünfte nicht nötig. Da die alten Landgasthöfe von Wirtsleuten meist fortgeschrittenen Alters geführt werden, empfiehlt es sich allerdings, die Öffnungszeiten vorher abzuchecken…. .
Nach sehr reichhaltigem Frühstück (mit Butterbrotpapier auf dem Tisch zum Einpacken!) sind wir zunächst bewusst in die falsche Richtung gewandert, um das Ex-Kloster Hardehausen zu besuchen. Auch dieses Zisterzienserkloster war in der Säkularisation aufgehoben worden, wurde Staatsdomäne, preußische Erziehungsanstalt, Napola (nationalsozialistische politische Lehranstalt) und nach 1945 Jugendhaus und Landesvolkshochschule des Bistums Paderborn. Wir hatten riesiges Glück: obwohl heute eigentlich geschlossen, hat uns jemand die Möglichkeit gegeben, die moderne Kirche zu besichtigen. Echt sehenswert!
die neue Kirche in Hardehausen SakramentenhäuschenTaufbecken die neue Kirche in Hardehausen
Von da aus ging es langsam wieder hoch zum Eggekamm. Der Weg führte an einem Wisentgehege vorbei: mein Mega Zoom hat es erlaubt, diesen Riesenviechern besser als mit bloßem Auge beim Fressen zuzugucken: man stecke den ganzen Schädel in ein Fuder Heu … . Direkt daneben eine Zucht von weißem Rotwild – sehr scheu, so dass ich selbst mit einem 300er Zoom leider kaum Chancen auf gute Fotos hatte..
so fressen Wisente …... und so sehen sie danach aus …Weißes RotwildWisentgehege bei Hardehausen
Das Wetter hat uns am Vormittag für die letzten Tage entschädigt: Sonne, tolle Fernsicht, wenig Wind. Und – heute ging es vor allem durch Buchenwälder, die dem Klimawandel etwas besser trotzen. Schon viele Kilometer vor unserem Etappenziel (ca. 15-30 km vorher) konnten wir die Silhouette von Obermarsberg ausmachen. Ab der Mittagszeit zog es sich zwar wieder zu, aber wir haben es doch ohne Regen geschafft, oben auf dem ehem. Erensberg anzukommen. Dieser geschichtsträchtige Ort war zunächst das sächsische Heiligtum Irminsul. Dieses hat Karl der Große zerstört und – weithin sichtbar – an dieser Stelle das erste christliche Kloster der Region mit dem Abt Sturmius aus Fulda errichtet.
Wir schlafen in einer kleinen Pension (Gasthof Steeger). Der Gastraum ist – wegen Rosenmontag? – gut besucht, einige Luftschlangen sind dekoriert: aber Karnevalsstimmung Fehlanzeige. Zu essen gibt es als Auswahl das übliche Jägerschnitzel und zur Feier des Tages Hering: das ist ganz mein Fall ….lecker ! – und auf jeden Fall besser als das Schnitzel mit Instant- Sauce (so hat es jedenfalls geschmeckt), das sich Dagmar ausgesucht hat.
Kloster HardehausenKarl der Großedie Grazien… sooooo groß!die Ästhetik von Leichen …Bleiabbau – sieht genaus so aus wie in Kelmis auch hier soll es „endemische Veilchen“ geben…Blick auf Obermarsbergan der Diemel in MarsbergBrunnen von B Stirnberg in Marsberg – wie in Aaachen…die Zerstörung von Irminsul auf dem Erensbergunser Gasthof Steegers in Obermarsberg
Nach reichhaltigem Frühstück in unserer Pilgerherberge hat uns der Mann der Wirtin zur Messe ins ehem. Kloster Dalheim gefahren. Bis zur Aufhebung des Kloster 1803 wurden die Gebäude als Staatsdomäne bis in die 70er Jahre landwirtschaftlich genutzt, seit 2003 ist hier das Museum für Klosterkultur des Landesverbands Westf.- Lippe .
Wir haben uns nach der Messe ein wenig in der Dauerausstellung des Museums umgesehen: echt spannend – ich hatte mir zB noch nie die Frage gestellt, was bei der Säkularisation aus all den Mönchen und Nonnen, den Patres, Brüdern und Lohnarbeitern geworden ist, die plötzlich ohne Arbeit, Wohnung und ohne Versorgung dastanden. Interessanterweise weiß man das oft nicht – es ist aber wohl wahrscheinlich so, dass es nur einer Minderheit gelungen ist, in irgendeiner Form wieder Boden unter die Füße zu bekommen und sich eine neue sichere Existenz aufzubauen -vor allem die Frauen hatten es da doppelt schwer. Aber zB die Gründerin von „Klosterfrau Melissengeist“ stammt aus einem dieser aufgehobenen Klöster ….
Kloster Dalheim im Laufe der Zeit
Nach kleiner Stärkung in der Klosterwirtschaft sind wir dann gegen 13.00 Richtung (ehem.) Kloster Hardehausen aufgebrochen. Zunächst führte ein schöner Forstweg durch Flussauen langsam bergan – später ging es auf einem Pfad – „alter Klosterweg“ – durch Wälder und Ex- Wälder zum Eggekamm hinauf.
Übernachtet haben wir dann in einem Langasthof bei Hardehausen. Das Essen (Sülze mit Bratkartoffeln) war wieder genau das Richtige für mich.
Kapelle im ehem Klosterim KreuzgangDetail im Kreuzgangim Klostercafé – Stachelbeerkuchen mit Baiser …Annakapelle bei Dalheiman der KapelleVorfrühlingHindernis …… mit UmgehungLandgasthof Verlemann
Regen ! Wir verkleiden uns nach gutem Frühstück zu fast unkenntlichen Mülltüten und Gartenzwergen und stiefeln quer durch Bad Driburg zu den Ruinen der Iburg hoch. Nach Zerstörung einer sächsischen Burganlage hatte Karl der Große hier Kloster und Burg errichten lassen. Der Eggeweg hätte – nachdem sicher 90% des Waldes zerstört sind – tolle Ausblicke zu den Weserbergen und ins Paderborner Land – aber bei waagerecht peitschendem Regen war die Aussicht heute doch eher auf die unmittelbare Umgebung beschränkt. Der Weg selbst: zum großen Teil ein befestigter Wirtschaftsweg, der bei fast schnurgeradem Verlauf nicht zur Verbesserung meiner Laune beigetragen hat.
Pilgercafé in Kleinenberg
Meine Stimmung hob sich erheblich, als wir unser Etappenziel erreichten: eine sehr nette Pilgerherberge mit Café in einer liebevoll restaurierten Scheune. Kakao mit Quarkbällchen zum Empfang, leckeres Abendessen (Speckknödel) und die Übernachtung in einem geräumigen Schlafsaal, in dem wir uns zu zweit ausbreiten konnten mit super Duschen. Dafür nehme ich auch einen sch…. Wandertag in Kauf!
Hotel in Bad DriburgRuine der IburgBaum – MikadoMittagspause in einem der Unterstände des EGVunsere Mitbewohnerüber den Eggegebirgskammschöne Parasiten …die letzten Kilometer nach Kleinenbergder Schlafsaal der Herberge
Heute habe ich den Wecker auf 7 Uhr gestellt, damit wir nach dem Frühstück um 8.00 nicht zu spät los kommen.
Mein Smartphone klingelt, Dagmar geht ins Bad , dann dusche ich, packe den Rucksack, wundere mich einen kurzen Moment, dass es hier in Ostwestfalen noch so dunkel ist. Dann wollen wir um fünf vor zum Frühstück gehen – und stellen bei einem letzten Blick auf die Uhr fest, dass es fünf vor 7 ist. Grrrrr. Das war die tägliche Weckzeit – wenn ich arbeite ….
im Silberbachtal
So sind wir nach zusätzlicher Ruhepause dann ganz enstspannt nach dem Frühstück gegen 9.00 losgestiefelt in Richtung Silberbachtal, dessen landschaftliche Schönheit in den Reiseführern gerühmt wird: aktuell sieht es allerdings vor allem ziemlich gerupft aus. Borkenkäfer und Hitze haben ganze Arbeit geleistet und lassen schön grüßen.
auf dem Lippischen Velmerstot (441m) . Der EGV (Eggegebirgsverein) hat – vor allerdings langer Zeit -eine ganze Menge Steine mit etwas irritierenden Inschriften aufgestellt
Von da aus steigt der Eggeweg – übrigens eine schon in römischer Zeit und auch im Mittelalter bekannte Handels-und Heerstraße- auf den Lippischen und den preußischen Velmerstot an (442 und 465m). Hier verlief die Grenze zwischen dem Großherzogtum Lippe und dem Erzbistum Paderborn – später Preußen. Der Name hat übrigens nichts mit „Tod“ zu tun , sondern beschreibt einen steilen Abhang („stot“) in der Nähe des Ortes Veldrom.
Hier oben ist nahezu der gesamte Wald – meist Fichte – abgeholzt: Dürre, Borkenkäfer und Sturm haben fast nichts übrig gelassen. Auf diese Weise haben wir dann allerdings freie Sicht nach Westen bis ins Paderborner Land und nach Osten Richtung Wesertal bis zum Solling, sowie auf die Windräder von Lichtenau. Genug Sturm gibt es eindeutig – das ist auch für und heute spürbar! Es bläst derartig, dass wir immer wieder Ausfallschritte nach links (nach Osten) machen müssen….
Lippische RosePreußischer AdlerPaderborner Kreuz
Auf dem Weg finden wir wieder – wie schon im letzten Jahr auf dem Kamm des Weserberglands – die alten Grenzsteine: die lippische Rose, das Paderborner Kreuz und den preußischen Adler. Kommentar Dagmar. „Der sieht ja aus wie ein Brathähnchen – oder -hühnchen… das kann ich hier nicht unterscheiden….“
Optische Telegrafenstation
Vorbei ging es auch noch an den Resten einer alten preußischen optischen Telegrafenstation, die mit der Ausdehnung Preußens nach Westen notwendig wurde. Echt interessant: 40 Relaisstationen zwischen Berlin und Koblenz, Dauer der Übertragung bei gutem Wetter 7,5 Minuten – natürlich(?) nur zu militärischen Zwecken ….
Von dort aus dann bei Nieselregen den Bäderweg ins Tal nach Bad Driburg und Übernachtung in einem Hotel/ Evangelischen Tagungshaus „b- vier“ nicht weit vom Kurpark. Zum Abschluss des Tages leckeres chinesisches Essen nur einige Meter entfernt – was will man mehr ?
Hornam Lippischen Velmerstotauf dem preußischen Velmerstot (464m)der Kammweg
Meine Flucht vor dem Karneval begann heute gegen 8.00 mit dem Partyexpress des RE1 nach Köln, um von da aus dann weiter nach Detmold zu fahren. Schon im Zug war einiges los- von einer Gruppe von jungen Leuten aus Nörvenich hab ich sogar Bier und Feiglinge angeboten bekommen. Zitat aus einem Gespräch von denen: mach ma kein Video, ich bin krankgeschrieben bis Mittwoch, hab’s an den Mandeln. …. Ja, mein Arzt, der sollte auch ma Pause machen: Der fragt dich nich mehr: ‚wat haste? ‚- der fragt nur noch: ‚wie lange ?‘
Der IC in Köln hatte dann die DB-übliche Verspätung von 25 Minuten, so dass Dagmar auf mich in Detmold schon etwas länger gewartet hatte.
Resi hatte kurzfristig absagen müssen, um ihre fiebrige Bronchitis zu pflegen, und auch Nadya und Elisabeth hatten schon einige Zeit vorher passen müssen. So sind Dagmar und ich dann wieder zu zweit unterwegs…
Zunächst stiefeln wir zum Hermann hoch, ziemlich anstrengend, so ganz ohne Training. Wir bewundern diese monumentale nationalistische Statue, die zwischen 1838 und 1875 erbaut wurde und deren Inschriften so gar nicht in unsere Zeit passen, die aber trotzdem eine nicht zu leugnende Ausstrahlung besitzt.
Der Text in den Nischen des Sockels (1870/71 eingefügt) lautet:
„Nur weil deutsches Volk verwelscht und durch Uneinigkeit machtlos geworden, konnte Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, mit Hilfe Deutscher Deutschland unterjochen“
und über Kaiser Wilhelm I heißt es:
„der lang getrennte Stämme vereint mit starker Hand, Der welsche Macht und Tücke siegreich überwand, Der längst verlorne Söhne heimführt zum Deutschen Reich, Armin, dem Retter ist er gleich.“
Was macht man mit solchen Texten, die nur trennen wollen und keine Verbindung zum Anderen suchen? Ich meine, Denkmal und Text sind Kinder ihrer Zeit, historisches Statement und Teil unserer kollektiven Vergangenheit- sie gehören zu uns- auch mit diesen hässlichen Seiten. Ich halte es nicht für redlich- wie zzt üblich- alle diese dunklen Flecken auszumerzen, um sich möglichst „political correct“ darzustellen . Aber das ist ein weites Feld ….
Europäisches Wanderkreuz
Wir kommen am Europäischen Wanderkreuz vorbei, an dem sich die Fernwege in Ost- West und Nord- Süd Richtung treffen. 2230 km nach Salerno in Sizilien, 4520 km zum Nordkap und 2930 nach St Petersburg – da haben wir noch einiges vor uns – wenn auch St. Petersburg zur Zeit am weitesten entfernt scheint….
Zunächst sind aber das nächste Ziel die Externsteine, die bald plötzlich vor uns auftauchen. Kein Wunder, dass diese bizarren Sandsteinformationen die Phantasie beflügeln: Frühchristliches Heiligtum aus dem 12. Jahrhundert mit einem archaisch anmutenden Kreuzabnahmerelief und – wenn auch archäologisch nicht gesichert- sakrale Stätte in vorchristlicher Zeit. Der Ort hat eine so starke Ausstrahlung, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ihn nicht auch schon Kelten und Germanen rituell genutzt haben. Wir haben Glück – nur wenig Besucher sind gleichzeitig mit uns da – viel Ruhe an diesem mystischen Ort.
Dann ist es nicht mehr weit zur Sportsbar in Horn: kleines Hotel mit ausgesprochen netter Wirtin und sehr ordentlichem Essen. Empfehlenswert!
Detmoldam HermannExternsteineKreuzabnahme , 12. Jh – unser Hotel in Horn
Wandern statt Karneval – diesmal ging es über den Eggegebirgskamm von Detmold aus zu den Ausläufern des Sauerlands nach Bredelar bei Marsberg: Waldsterben und Energiewende liegen dort dicht beieinander – und im Februar kann man ja auch nicht jedes Jahr Glück mit dem Wetter haben …
Den Blog schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch
Die Powerpoint erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten
Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage
Praxistipps, Adressen und Links für die Planung : Hermannshöhenweg- Eggeweg:
Vielleicht habe ich ja jemanden neugierig gemacht der (oder die) Lust hat, den Weg auch zu wandern. Es ist schwierig, allgemeingültige Infos zu geben, die auch noch nach einigen Jahren aktuell sein sollen. Also – Stand der Recherche ist Februar 2023
meine allgemeinen Praxistipps zu Outdoortouren findest du hier:
mit dem Zug nach Detmold – die DB- App ( PC oder Smartphone) funktioniert gut zur Planung der Anreise. Für den öffentlichen Nahverkehr nutze ich die App „Öffi“ aus dem Google Play Store (auch IOS)
Unterkunftssuche:
zur Suche gerne über Booking , zum Buchen empfiehlt es sich aber, auch die Websites der Hotels/ Pensionen zu konsultierern – die Preise können durchaus mal niedriger sein – und private Anbieter freuen sich oft, da sie dann die hohen Kommissionen für Booking sparen ….
eine alternative Seite für diese Gegend ist auch Pension.de Auf dem Weg gibt es auch Jugendherbergen – die auf unserer Tour allerdings als belegt angezeigt wurden – ggf lohnt sich ein Telefonanruf (ob die immer alle freien Betten online setzen ???)
für die Lokalisation möglicher Quartiere lohnt es sich auch, auf der Karte von Google Maps nach „Übernachtung“ zu suchen. Auch meine Wander– App (Locus map- nur für Android, in der Version Locus map classic oder Locus 4 pro) hat entsprechende Kartensymbole, bei denen oft der Name und manchmal die Telefonnummer / Mailadresse hinterlegt ist.
in Bad Driburg: B4 – Hotel – direkt über die Homepage
in Kleinenberg:Pilgercafé – direkt über die Homepage . Gefunden habe ich das über Google Maps
in Hardehausen: Gasthof Varlemann -über pension.de, gefunden auf Locus Map
in Obermarsberg:Gasthof bei Steggers – über die Homepage, gefunden auf Google Maps
Buchung
Ich rufe außerhalb der Ferien im Allgemeinen am Vortag an, um für den nächsten Tag zu buchen, in der Urlaubszeit und bei wenig Auswahl habe ich auch schon mal alle Quartiere vorgebucht – nur kann es dann natürlich passieren, dass die ganze Buchung wie Dominosteine kippt, wenn mal eine Etappe nicht klappt….
Informationsquellen:
diese Seiten haben mir bei der Planung und Routenauswahl geholfen:
Packliste Eggegebirgstour im Februar mit ÜN in Hotels und Pensionen
was packe ich ein? oder besser: was packe ich nicht ein und lasse es zu Hause… Hier ist meine Auswahl (es gibt auch eine allgemeine Packliste, aus der ich jeweils auswähle) – aber das macht jeder andes …..nur zur Orientierung…..
Eggegebirgstour: Rucksack: Exped – 1.0 kg 1 große feste Mülltüte als Rucksackinlay 4 leichte Taschen (Zellulose o.ä.) zum Sortieren des Rucksackinhalts 1 Paar Wanderschuhe Meindl Isola (Bergschuhe – eigentlich too much – aber meine Füße mögen die einfach…) 1 langärmeliges Merino- Shirt – Karrimor 1 Fleece – Jacke (Polartec 200) Eider 1 Regenjacke- Marmot 1 Fleecemütze Wolfskin 1 Paar Handschuhe – Fleece – Wolfskin 1 HAD 1 Unterhose, 1 BH 1 Paar Wandersocken Falke
zum Wechseln:
2 Unterhosen 1 dünnes Fleece (Skipulli) 1 Daunenjacke Patagonia 1 normale Hose (leichte Jeans) 1 Paar leichte Sneaker 1 Schlafanzug (purer Luxus ….) Waschzeug (Zahnbürste – nicht abgesägt, kl Nagelbürste, kl Haarbürste, kl Packung Zahnpasta, kl Tiegel mit Hautcrème, Shampoo in kl Fläschchen zum Nachfüllen) nur Minimalausstattung Verbandszeug (wenige Pflaser und Leukotape), da wir eigentlich täglich durh Ortschaften kamen 1 kl Handtuch wegen der ÜN in der Pilgerherberge: dünner Daunenschlafsack als Decke und Seidenlaken als Bettuch (ich fühle mich im nicht seitlich zu öffnenden Hüttenschlafsack immer so wie eine Sardine in der Dose …) 1 Paar Socken 1 Paar dünne Filzschlappen ( gabs mal als Wegwerfartikel in einem Hotel …) 1 Regenponcho 1/2 Rolle Klopapier 1 kl Schweizer Taschenmesser Portemonnaie mit Bargeld, Karten und Ausweisen 1 Armbanduhr 1 Plastiktasse (meine Freundin hatte die Thermoskanne mit heißem Tee ….) 1 Tupperdose mit Apfel, Erdnüssen,Käse, Brötchen als Mittagessen 2x 0,5l Wasser in PET Flaschen 1 Smartphone 1 Powerbank 1 Fotoapparat (um auch Fotos machen zu können, wenn das Smartphone gerade mal leer ist…) Ladekabel verschließbare Plastiktüren mit Clip ( zB Aldi 1l- Beutel)
also: warum nicht den Rucksack packen und einfach loswandern ?
Heute ist der ideale Tag um, den Dutch Mountain Trail zu beenden: strahlender Sonnenschein – ein Tag, wie geschaffen für den 1.Mai – der allerdings erst morgen ist … und ich habe keine Lust, mich den ganzen Tag an den Schreibtisch zu setzen. So fahre ich mit dem Auto zum Bahnhof in Eijsden zur letzten Etappe der niederländischen Bergwanderung.
Die Maasfähre bei Eijsden
Die Tour beginnt auf einer kleinen Fähre über die Maas- eigentlich ist erst morgen der erste Betriebstag nach der Winterpause – aber bei dem Wetter…. . Am anderen Ufer auf einer Art Insel zwischen Albertkanal und Maas – ich bin jetzt in Belgien- wandere ich zusammen mit vielen E-Bikern (normale Fahrräder scheinen ausgestorben zu sein) in Richtung auf die große Schleuse zu. Am Westufer der Maas bin ich jetzt wieder in den Niederlanden. Von hier aus steigt der Weg zum letzten der „Seven Summits“ dem ‚d’Osservant‘ ziemlich steil hoch. Eine ausgeschilderte Umleitung ignoriere ich, habe dann aber das massive Problem, mich auf Lehmboden in einem extrem steilen Anstieg wiederzufinden, an dem ich echt Mühe hatte, weiter rauf oder auch nur wieder runter zu kommen ohne die Bauchvariante zu wählen ….
Maas und Albertkanal: Blick vom d’Osservant
Oben angekommen, ist bei strahlend blauen Himmel der Blick ins Maastal einfach umwerfend. Danach zum St Pietersberg: in dem alten Tagebau fühle ich mich wie in einer Mondlandschaft. Industriearchitektur kann wirklich unglaublich fotogen und dabei hässlich schön sein. Auf einmal, mitten im Tagebau, ein ohrenbetäubender Lärm aus einem vielstimmigen Chor um mich herum. Ich kann keinen einzigen Interpreten entdecken – aber es war bald eindeutig, dass es sich bei den schrägen Musikanten um Frösche handeln musste.
St. Pietersberg – Tagebau
Danach noch hoch zum Aussichtspunkt mit Blick aus der Vogelperspektive über die gesamte Gegend einschließlich des Tagebaus. Man sieht die vielen Höhlen im weichem Mergelgestein und dann führt der Trail langsam bergab nach Maastricht. Bei diesem Wetter sind die Parks voller Menschen und alle Rasenflächen belagert: das erste Frühlingswochenende …. .. Von der Maasbrücke aus noch der Blick auf die Liebfrauen- Basilika und zurück mit dem Zug zum Auto nach Eijsden.
Dutch Mountain Trail – der Name ist sicherlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. insgesamt jedoch ein aussichtsreicher Wanderweg über meist kleine Pfade ohne Autoverkehr – und das unmittelbar in meiner Nähe, also ohne lange Anfahrtswege. Ein tolles Heimspiel!
in B zwischen Maas und Alberkanalauf dem Weg zum d’Osservantdie Maasschleuseam TagebauAbstieg Richtung Maastricht… soooo weit ….im Park an der Stadtmauer von MaastrichrBlick auf die Liebe- Frauen BasilikaEnde der Tour: am Bahnhof
Von Fourons St Martin nach Eijsden -10 km mit dem Rad, 13,5 km zu Fuß
Samstag, 6.8.2022
Wie war das noch mal? Ich wollte nicht wieder so eine Halbtagesetappe laufen, damit es zumindest irgendwas Interessantes zu schreiben gibt? Pech, hat wieder nicht geklappt. Ich muss erst mal testen, ob mein Knie nach der dicken Schleimbeutelentzündung im letzten Monat wieder einsatzfähig ist – und das wollte ich nicht im Rahmen einer 30km – Etappe ausprobieren.
Also geht es bei Top-Hochsommerwetter mit dem Auto nach Eijsden ins Maastal, von da aus mit dem Rad auf die Hügel zurück nach Fouron-St Martin und dann kann ich nahtlos ans Ende der letzten Etappe anschließen.
Der Weg führt heute immer an der Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden entlang- mal für einige Kilometer auf belgischem Gebiet, dann wieder mit einem Schlenker durch die Niederlande. Man muss schon gut aufpassen, wenn man da den Überblick bewahren möchte (was allerdings völlig unwichtig ist , wenn es nicht gerade Corona- Regeln zu beachten gibt….). Zunächst geht es bergauf Richtung Kattenrothberg – einem der „7 Summits“ mit genialen 209m Meershöhe!! Das Schild mit der Ruhezone für ein Naturreservat am Hang des Hügels (Berggipfels) hat jemand sehr wörtlich genommen ….
Ruhezone ….
Weiter über Felder und einen Radweg (zu Fuß – über Asphalt immer etwas weniger angenehm als mit dem Fahrrad) auf belgischer Seite am Kasteel Altenbroek vorbei. Ja, der niederländische Name täuscht nicht – der Weg führt durch die Fourons, die Voerstreek: durch eine flämische Exklave in Belgien: südlich und westlich sind Gebiete der Provinz Lüttich. Inzwischen haben sich in diesem Gebiet die Streitereien zwischen Flamen und Wallonen aber gelegt – was auch daherkommt, dass inzwischen die Flamen den Hauptteil der Bevölkerung ausmachen…
Blick auf D’Osservant bei Maastricht
Zum Ende des Nachmittags kann ich bei dem Weg durch Obstplantagen dann schon das Maastal mit dem nächsten (und letzten) der niederländischen Gipfel entdecken: Es ist D’n Observant (171 m bei Maastricht), den es auf der nächsten Etappe zu besteigen gilt. Für heute wandere ich langsam im Tal zum Auto zurück und lasse die Etappe mit einem Spaziergang an der Maas ausklingen.
Pfingstmontag, 6.6.2022 – Mit dem Rad Von Fourons-St.Martin (Sint Martins Voeren) nach Gulpen ( 15km) und zu Fuß zurück(25km)
So. heute geht’s weiter auf der „Bergtour“. Dabei hatte ich eigentlich schon gestern einen Anlauf genommen und stand auch schon mit meinem Auto in St Martin, musste dann aber feststellen, dass ich meine Wandersocken zu Hause gelassen hatte – und ohne die geht es nicht. So habe ich gestern eine Radtour nach Tongeren gemacht und heute den zweiten Versuch gestartet.
Wie immer bin ich erst am späten Vormittag losgefahren, so dass ich nach 45 Minuten etwas anstrengender Radtour von St Martin durchs Hoevelland (das ist niederländisches Platt und heißt Hügelland – wie wahr!) erst nach 12 Uhr im Tal in Gulpen angekommen bin. Heute bin ich definitiv nicht allein unterwegs. Der Limburger Süden ist die bevorzugte Urlaubsregion für die Holländer und genau so sah es auch aus: Wanderer und Radfahrer en masse! Aber gestresst bin ich vor allem dadurch, dass es den Dutch MountainTrail nur als GPS Track und nicht als Wegmarkierung gibt, und mein Smartphone mal wieder zu Hause nicht geladen hat und auch mit Powerbank nur homöopathische Dosen an Strom aufnimmt. Das bedeutet, dass ich gelegentlich auch mal ein GPS Signal empfange…. . Von diesen Faxen hab ich inzwischen wirklich die Nase voll, so dass in 2 Tagen mein Smartphone und ich geschiedene Leute sind: – ich habe mir ein neues Gerät geleistet!
Trotzdem schaffe ich es abschnittsweise den Weg zu genießen: ich mache mich zwar dauernd über die holländische Bergtour lustig – aber eigentlich ist der Weg schon ziemlich genial: Über die Höhen zu wandern, bedeutet ja auch, immer tolle Ausblicke genießen zu können – und Asphalt wird wirklich weitestgehend gemieden. Über die Wegführung kann ich überhaupt nicht meckern!
Übrigens – ich habe heute zwei weitere der 7 Summits bestiegen: den Gulperberg (157 m) direkt zu Beginn der Wanderung und den Hakkenberg (252 m) im Bovenste Bos bei Eperheide, der die Grnze zwischen den Niederlanden, Wallonien und Flandern bildet – noch ein 3-Ländereck!
Ich habe ich mich zwischendurch irritiert gefragt, warum der Track auf einmal so einen komischen unsinnigen Schlenker zurück nach Norden macht – bis ich entdeckt habe, dass man auf diese Weise fast direkt an der wahrscheinlich besten Eisdiele der ganzen Gegend vorbeikommt: der Gelato Farm. Lecker !!!
Im weiteren Verlauf befindet sich der Track mal auf belgischer und mal auf niederländischer Seite – oft müsste man die Karte sehr genau studieren, um Antwort zu bekommen, wo man sich gerade aufhält. Aber wen interessiert das schon -wenn nicht gerade die Welt wegen Corona stillsteht? Dann sehe ich einen Grenzstein der anzeigt, dass ein Getreidefeld offensichtlich zur Hälfte in Belgien und zur anderen Hälfte in den Niederlanden liegt. Frage: wie macht man das mit Steuern und Subventionen?
Glücklicherweise sind im Juni die Tage sehr lang, so dass es um 18.30 noch schön warm und hell ist, als ich am Auto ankomme. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal doch etwas früher losgehen ???
GulpenBlick vom Gulpener Bergder linke Teil des Feldes liegt in NL – der rechte in B : wie hat der Bauer das im Corona -Lockdown gemacht?Leckeres Eis!!Nuropdie GulpBlick auf Fourons- St Martin
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