Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 4

Torfinnsbu -Gjendebu: 15km, 550m↗, 690m ↘

Sonntag,23. Juli 2023

Die Tour heute soll 6 Stunden dauern. Aber das wird sicher nicht stimmen – das sind Norwegerzeiten. Die Norweger scheinen viel mehr an die für uns so schwierigen Wege gewöhnt zu sein – wir brauchen meist ein Dittel länger bei dem Geröll, dem Matsch, den Kletterpartien und Flussquerungen.


Zunächst steigt der Weg aber sanft in einem weiten Trogtal an. Immer wieder gibt es tolle Blicke auf den Bygdiner See und die Berge ringsum. Es ist warm und nur ab und zu regnet es ein wenig- schönes Wanderwetter.


Unser Problem ist eher, dass wir auf diesem ewigen Geröll nicht so schnell vorankommen wie gewünscht. Dann kommen noch Flussquerungen hinzu, so dass wir über gefühlt 100 m von einem Stein zum andern hopsen (oder eher: balancieren). Das dauert alles ewig und dann gibt es noch einen richtig fies steilen Abstieg, bei dem ich mehr als einmal die Hände zu Hilfe nehmen musste. Glücklicherweise regnet es nicht… .Einmal hatte ich mich bei den nicht wirklich exakten Markierungen so verstiegen, dass ich echt Mühe hatte zurück zu klettern, um einige Meter weiter einen neuen Anlauf nehmen zu können. Aber irgendwann waren wir dann doch im Tal und von dort war es dann auch nicht mehr weit nach Gjendebu, unserer heutigen bewirtschafteten Hütt
Der Begriff „Hütte“ist allerdings völlig irreführend- wir hatten zwar ein Bett im Schlafsaal gewählt, aber die Aufenthaltsräume und das Essen entsprechen eher dem Standard eines ziemlich guten Hotels. Mega Kontrast dazu die Sanitäranlagen: Gemeinschaftsduschen und Plumpsklos!

Gjendebu

Mal sehen, wohin wir morgen gehen: wir brauchen ziemlich lange (und länger als vorgesehen) für die Geröllstrecken. Und davon gibt es auf den geplanten Etappen mehr als genug, so dass ich erhebliche Sorge habe, dass das unsere Tourplanung massiv durcheinander wirbelt. Mal nachdenken, welche Alternativen machbar sind – gut das wir (fast) nirgendwo gebucht haben …


Karte und Track


… mehr Infos zu Wegbeschaffenheit und Höhenprofil?

Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 3

von Oslo mit dem Bus nach Bygdin – Wanderung nach Torfinnsbu: 16 km, 380m↗, 350m↘

Samstag, 22. Juli 2023

Schon gestern haben wir in Oslo den Busbahnhof gesucht und gefunden, so dass wir da heute Morgen problemlos mit dem Rad hinfahren konnten (24 Std – Ticket – gestern morgen gekauft). Dann ging’s mit dem Valdresexpressen nach Norden. Zunächst durch die alte Kulturlandschaft im Valdres, dann wurde die Landschaft aber rauer und die schneebedeckten Berge Jotunheimens kamen in den Blick.

Bygdin Høyfjellshotell

Kurz vor 13.00 sind wir in Bygdin angekommen und dann ging’s los – und zwar nicht nur mit der Wanderung sondern auch mit dem Regen. Immer wieder gab’s kräftige Schauer, die die Wege mächtig unter Wasser setzten. Mehr als einmal bin ich bis zu den Knien in Schlamm und Morast versunken und quasi bei jedem Schritt musste man die Steine suchen, um nicht durchs Wasser zu waten … kein Wunder, dass wir so einen Schnitt von 2.5-2.8 km/h gelaufen sind und erst um 20.00 in der Hütte waren. Torfinnsbu – kleine Hütte des DNT mit Proviantdepot: wir machen uns heute nur unser Chicken Teriyaki warm, schneiden etwas Paprika und Zwiebeln rein und trinken dazu Tee (das Depot enthält kein Bier- selbst nicht alkoholfrei!). Zu Gesprächen mit den anderen in der Hütte kommt es heute leider nicht mehr – mit Essen, Spülen und Gang zum Plumpsklo ist es um 23.00 Schlafenszeit (Waschen fällt heute aus: Wasserhahn und Waschschüssel befinden sich nämlich neben der Hütte draußen im Freien …).
Das ich auch morgen wahrscheinlich kein Netz habe, wird das Posten von Bildern und Blog noch etwas warten müssen.

Karte und Track

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Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 2

Aufenthalt in Oslo

Freitag, 21. Juli 2023

Im Schlosspark

Heute war unser fauler Tag zum Ankommen: morgens in aller Ruhe Frühstück im Hostel, dann die Tageskarte fürs Stadtrad gebucht und auf zum Vigelandspark. Gustav Vigeland (1869-1943) – das ist hier in Norwegen einer der berühmtesten Bildhauer, so eine Art nationales Heiligtum. Ein ganzer Park – der Vigeland – Park – ist ihm und seinen Skulpturen gewidmet.
Fazit vorweg- ich fand das ziemlich strange: unglaublich schöne heroische Männer, die mit ernstem Gesicht Kinder in die Luft werfen, mütterliche Frauen, die ihre Kinder um sich versammeln und eigenartige Skelettdarstellungen. Ohne den Kontext zu kennen, hätte ich die Skulpturen als faschistische Kunst eingeordnet….

Im Vigelandspark


Danach ging es zum Rathaus, das auch im Rahmen der Staatsgründung gebaut wurde – mit interessanten Reliefplastiken im Innenhof . Diese Reliefs, die etwas zur gleichen Zeit wie die Plastiken im Vigelandspark entstanden, zeigen die nordische Saga, sind aber deutlich weniger martialisch.


Zum Abschluss noch mal ins Nationalmuseum – diesmal ohne Munch, aber mit Besichtigung der Abteilungen, zu denen wir im letzten Jahr nicht gekommen sind.


Heute Abend haben wir selbst im Hostel gekocht (Spare- Ribs mit Süßkartoffeln und Paprika) und dann gab’s gemeinsames Palaver mit den übrigen Mitbewohnern: die meisten sind Studenten und mit Interrail unterwegs, so dass sich die Gespräche um Züge, zu besuchende Länder, aber auch um Verkehrspolitik drehten. Jetzt ist es fast Mitternacht, es ist noch hell draußen und ich habe bei all den interessanten Diskussionen große Mühe, den Blog zu Ende zu schreiben…..

20.8.23 NB: Bei der Sichtung der Bilder und Zusammenstellung der Powerpoint bin ich auf den Blog“ Through history-coloured glasses“ gestoßen, der meine Irritationen bei der Besichtigung des Vigeland- Parkes aus unverfänglicher (weil nicht deutscher) Sicht bestätigt- sehr lesenswert !. Fazit : Vigeland hat sich nicht gegen die Besatzer gestellt, war aber selbst kein Nazi – eher ausgesprochener Misanthrop ….

Norwegen 2023: Wanderung zwischen Almhütten und Riesen – Tag 1

Anreise nach Oslo

Donnerstag, 20.Juli 2023

Es gibt ja Leser meines Blogs, die meine Posts vor allem wegen der Schilderung der Anreise lesen.
Ich möchte diese Leserschaft auch bei der jetzigen Reise nicht enttäuschen: An sich wollte ich heute Morgen um 7.15 mit dem Zug nach Köln fahren und von da aus den ICE nach Hamburg nehmen ….aaaaber … : die Geleise zwischen Köln und Aachen werden erneuert und so ist die Strecke gesperrt. Die Alternative sollte um 6.08 losgehen, um mit Umstieg in Rheydt und 10 min Umsteigezeit nach Köln zu führen. Das fand ich unsympathisch und zu knapp und habe also Andrea gebeten, mich schon am Mittwoch direkt nach der Arbeit zu fahren. Ich hatte vorher noch viel zu tun und war erst um 20.30 in Aachen am Bahnhof. Wir verabschieden uns, Andrea fährt weg – und dann kann ich so laut schreien, pfeifen und gestikulieren wie ich will – sie bemerkt mich nicht mehr und mein Smartphone fährt mit ihr nach Kelmis zurück. Da ich ihre Nummer nicht auswendig kenne, muss ich zähneknirschend die 2 km zur Praxis zurücklaufen, um von dort auf dem Festnetz zu Hause anrufen zu können. Sie hat mich dann freundlicherweise ein zweites Mal gefahren- jetzt mit Handy- und ich bin mit dem Zug (über Neuss) um 23.30 bei Sophie in Köln angekommen. Einen kurzen Moment hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, doch in Aachen zu bleiben und den Zug heute Morgen in aller Frühe nach Köln zu nehmen ….

Nach dem Aufwachen sah ich dann folgende Message aufblitzen:

Die Züge nach Rheydt und von da nach Köln fallen aus – puuuh, Schwein gehabt .. ich hätte sowas den ICE nach Hamburg verpasst – und wie Dominosteine wäre dann auch der Flug nach Oslo weg gewesen.
Die Zugfahrt verging wie im Flug: in Köln habe ich ein nettes Paar aus Lyon getroffen- sie Schwedin, er Franzose – und wir hatten bei tollen Gesprächen eine sehr kurzweilige Fahrt nach Hamburg .
Am Flughafen hat mich Dagmar schon erwartet, und wir haben nach einem etwas unschönen Intermezzo an der Sicherheitskontrolle (mein Joghurt war der Stein des Anstoßes) eine komplett untypische (weil ereignislose) Weiterreise nach Oslo genossen. Das Anker Hostel (unsere Unterkunft) kennen wir ja schon vom letzten Jahr: diesmal haben wir ein komplett deutsches Zimmer mit einer Frau auf Interrail Tour und einem Jungen auf Radtour durch Norwegen, der mit fast professioneller Ausstattung Youtube Filme über sein Fahrt dreht. Zum Abend noch ein (alkoholfreies) Bier in einer Bar- ein Prozent Alkohol kostet ca. 2€/ 300ml – und dann freuen wir uns schon auf den morgigen Tag hier in Oslo!



🚶Norwegen 2023 – Wanderung zwischen Almhütten und Riesen

Ins Reich der Riesen:
diesmal soll es von Oslo aus
zunächst nach Jotunheimen
zu den höchsten Bergen Norwegens gehen.
Im Anschluss als Kontrastprogramm steht Stølsheimen südlich des Sognefjords auf dem Programm:
hier befindet sich das Land der Almen und Seen
oberhalb des Fjords.
Last not least endet die Reise in Bergen…
Abwechslung garantiert!!

Den Blog schreibe ich meist während der Tour : abends, wenn ich aufs Essen warte, vor dem Einschlafen oder nachmittags auf der Hütte. Blogs gibt’s also meist dann, wenn ich solo unterwegs bin. Manchmal ist das Netz so schlecht, dass ich den Blogtext nur in Word schreiben kann und auf einen der nächsten Abende mit besserem Internet warte – manchmal schaffe ich es aber sogar, die Bilder auch schon zeitnah hochzuladen. Auf jeden Fall liefert der Blog die aktuellsten Impressionen- es ist eben das Reisetagebuch

Die Powerpoint erstelle ich später zu Hause: da suche ich die Hintergrundinfos zu den besuchten Orten heraus, erkläre Zusammenhänge und Details und stelle meine Fotos zusammen. Die Quelle zu den Texten bilden dabei Bücher, Wikipedia, Infos der Touristenbüros aber auch andere Internetseiten. Vor allem aber versuche ich mit etwas Animation die Bilderfolge interessanter zu gestalten

Die Diashow ist im Pinzip die abgespeckte Variante der Powerpoint. Vor allem gedacht für einen kurzen Überblick. Auch wenn ihr den Download der Powerpoint scheut oder keinen Viewer habt, kommt dieser Weg infrage

Infos zu Anreise und Unterkünften auf dem Weg sowie weiterführende Seiten und Literatur

Jotunheimen
Stølsheimen

Praxistipps Alpe Adria Trail zu Ostern: 

meine allgemeinen Praxistipps zu Outdoortouren findest du hier:

Stand April 2023

Jahreszeit:   

der Alpe Adria Trail im April? Das ist in jedem Fall absolute Nebensaison –  Busse fahren teilweise noch nicht, viele Unterkünfte sind noch geschlossen.  Auf der anderen Seite hatte ich traumhaftes Frühlingswetter bei angenehmen Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Das Wetter ist aber zu dieser Jahreszeit nicht garantiert: mit dem Tag meiner Abreise war für die folgenden Tage intensiver Regen mit Schneefallgrenze bei 800m gemeldet  …. 

Buchung und Unterkünfte: 

Ich habe (mit Ausnahme des ersten Tags und der Ostertage) nicht vorgebucht. Das Zelt, das ich mitgenommen habe, hat mich allerdings bei der Unterkunftssuche erheblich beruhigt. Die Unterkünfte selbst waren leer – wenn sie denn geöffnet waren. Vorbuchen um diese Jahreszeit unnötig. 

Übernachtet habe ich in den folgenden Unterkünften/ Campingplätzen. Die Restaurants habe ich nur im Einzelfall erwähnt.  

  • Triest: Hotello Hostel, gefunden über Booking.  Ordentliche Betten, zentrale Lage Nähe Bahnhof . Das Frühstück  ist wirklich nicht zu empfehlen  
  • Opicina : Camping Obelisk,   gefunden über Locus map und Google Maps . Sehr netter kleiner Platz mit Blick aufs Meer. Leckeres Essen im Restaurant des Campings  
  • Ceroglie/ Duino: Agriturismo Casa Klarceva, gefunden über die Karte von Agriturismo . Sehr nette Unterkunft mit großem  Gemeinschaftsraum und tollem Garten – im Stil eines Hostels . Einfaches, gutes Frühstück  
  • Cividale del Friuli: Agriturismo Luis Gianni gefunden über die Karte von Agriturismo. Nur um diese Jahreszeit  (?) lieblose Unterkunft  mit nur sehr einfachem Frühstück  
  • Grado : Camping al Bosco Vor allem  auf Strandurlaub ausgerichteter Platz direkt am Meer. Italienische Sprachkenntnisse völlig unnötig. Gefunden mit Google Suche (Camping, Grado) 
  • Podsabotin: Kamp Brda , gefunden auf Locus Map (Camping- Symbol) und Google Maps (Camping- Symbol) – sehr netter kleiner neuer Campingplatz mit sehr guten Sanitäranlagen und exzellentem Essen  
  • Castelmonte : Casa del Peregrino über Booking. Große Pilgerherberge am Wallfahrtsort. In Ordnung,  aber etwas lieblos 
  • Tribil superiore : Ostello di finestra . Gefunden im Rother Wanderführer. Nettes Hostel in alter Dorfschule. Um diese Jahreszeit war ich alleine da. Ordentliches Abendessen im Hostel. 
  • Tolmin : Kamp Siber . Einfacher, ordentlicher Campingplatz.  
  • Bovec: The thirsty river , gefunden über Booking.  Hostel mit sehr jugendlichem Publikum, viele Outdoorsportler. Gute Betten, Aufenthaltsraum mit Küche. Tolle Bierauswahl!. Sehr lecker in der Gostišče Sovdat zu Abend gegessen (Empfehlung  von ortskundigen Wanderern)  
  • Trenta:  um diese Jahreszeit  – nichts ! Supermarkt ab 15.00 geschlossen. Camping Trenta ( Trenta 60 A, 5232 Soča, Slowenien, +386 31 615 966), 2km nach Norden, Völlig ok. Einfacher Campingplatz. Gefunden auf Locus map und über die Google  Suche. Abends Pizza und morgens heißen Kaffee 
  • Mojstrana: Hostel Lukna , gefunden über Booking. Sehr schönes Hostel mit Küche, großem Gemeinschaftstisch, Spülmaschine (!), guten Betten und moderner Dusche 

Der Wetterbericht wie immer norwegisch:  

Hin- und Rückreise, ÖPNV 

Die Anreise war eigentlich mit Ryanair geplant  – preislich unschlagbar- wenn der Flug denn zum geplanten Zeitpunkt stattgefunden hätte. Aber seit Corona passiert es mir nicht zum ersten Mal, dass Flüge diverser Gesellschaften annulliert oder verschoben werden.  Sehr ärgerlich, vor allem , wenn An- und Abreise  knapp kalkuliert sind   … So bin ich mit dem Flixbus angereist (Köln – Venedig-Mestre), dann mit dem Zug weiter nach Triest gefahren. Es ist sinnvoll, die Apps von Flixbus und Trenitalia  (im Google PlayStore erhältlich) zur Buchung  und für  den Fahrtverlauf zu nutzen- das erspart die  Suche nach Kleingeld  und die Unruhe bei Verspätungen .. 

Für die Busverbindungen auf dem Weg haben mir die auf Google Maps hinterlegten Infos gute Dienste erwiesen  – die Abfahrtszeiten der Busse in Kranjska Gora habe ich aus dieser Quelle.  

Die Rückfahrt dann mit dem Europa Spezial der DB: bei Buchung im Februar  hat mich die Fahrt  in der 1. Klasse ( Ljubljana  – Aachen )mit BC 25  58€ gekostet. Dass der Tauerntunnel gesperrt ist, war im Februar nicht absehbar. 

Reisevorbereitung: 

Auch Reiseberichte anderer Blogger waren hilfreich: 

kulturelle Infos

Und dann gibt es noch Seiten mit kulturellen Infos- da konsultiere ich meist Wikipedia oder die Tourismus – Seiten der Ort, die ich besichtige  

besonders informativ : https://www.cividale.com/de/turismo

Fahrpläne
  • Die Fahrpläne habe ich (neben Google Maps und der Suche mit der DB App) hier gefunden : 
Fahrradvermietung:
  • Mein Fahrrad  in Monfalcone habe ich bei GoTours  gemietet:

Packliste Alpe -Adria- Trail im Frühling:

Es gibt auch eine allgemeine Packliste , von der ich mir die jeweils sinnvollen Teile je nach Jahreszeit und Reiseziel heraussuche .

Inclusive der Kleidung, die ich angezogen habe betrug das Gewicht des Rucksacks bei Abreise (ohne Wasser und Lebensmittel): 8,5 kg 

Rucksack:
oberste Lage:
1.Lage
  • 2 Trekkinghosen mit Zip (Vaude) 
  • 1 Fleece – Jacke (Polartec 200) Eider
  • 1 Daunenjacke Patagonia ( war nachts im Zelt sehr angenehm)
2.Lage
  • 1 langärmeliges Merino- Shirt – zzt. Karrimor 
  • 2 kurzärmlige Merino Shirt Fjallraven und Icebreaker
  • 1 dünne kurzärmlige Bluse – mit Kragen zum Schutz bei Sonnebrand und für „ordentlich angezogen“ fürs Abendessen – diesmal total sinnlos, da es dafür viel zu kalt war
Unterwäsche
  • 4 Unterhosen
  • 2 Paar Wandersocken Falke 
  • 1 lange Unterhose  ( aktuell noch Baumwolle – soll auch mal Merino werden)
Sanitär
  • Waschzeug (Zahnbürste – nicht abgesägt, kl Nagelbürste, kl Haarbürste, kl Packung Zahnpasta, kl Tiegel mit Hautcrème, Shampoo in kl Fläschchen zum Nachfüllen) 
  • Verbandszeug  (Pflaster, Kompressen,Verbandsgaze, Desinfektionsmittel, Leukotape, Diclofenac Gel, Fenistil Gel, einzelne Tabletten ( max. 2x Tagesbedarf) von: Ibu, Amoxicillin, Prednison, Magaldrat, Loperamid)
  • Leukotape ( nicht das Physiotape!- das ist zu elastisch)
  • Handtuch ( 80×40)cm) – reiner Luxus 
  • 1 kleiner Waschlappen
  • 1/2 Rolle Klopapier 

Essen und Trinken

  • 1 kl Schweizer Taschenmesser 
  • Portemonnaie mit Bargeld, Karten und Ausweisen
  • 1 Plastiktasse 
  • 1 Tupperdose mit Apfel, Erdnüssen,Käse, Brötchen als Mittagessen 
  • 3x 0,5l Wasser in PET Flaschen  
  • verschließbare Plastiktüren mit Clip ( zB Aldi 1l- Beutel)

Elektro

  • 1 Smartphone  (zzT Samsung Galaxy A52S)
  • 1 Powerbank  ( Anker Power Core – 10000 mAh )
  • 1 Fotoapparat (um auch Fotos machen zu können, wenn das Smartphone gerade mal leer ist…) : zzt  Panasonic Lumix DM- TZ 61( hat einen 300er Zoom – echt nice für Vögel etc.), ca 240g) oder
  • Ladekabel  

Übernachtung

  • 1 Zelt ( Nigor – Pio Pio Solo)
  • mit Zeltunterlage: ein an den Längsseiten aufgeschnittener Müllsack
  • Schlafsack (Mountain Equipment Helium 400)
  • IsoMatte (Neo Air- X-lite)
  • 1 Seidentuch ( ca 200cm x100cm) als Bettuch und Bettlaken (ersetzt ein Seideninlay: ich mag es nicht so, wie eine Wurst im Schlafsack zu liegen und ziehe eine Bettdecke vor: deswegen die Seidentücher statt des Inlays. Den Seidenstoff habe ich bei Naturstoff.de gekauft

inspiriert vom Alpe Adria Trail- im Frühling von Triest nach Norden ins Soča-Tal: Tag 13

Rückfahrt von Moistrana über Jesenice nach Aachen

Donnerstag, 13. April 2023

Heute Morgen bei meinem kleinem Frühstück im Hostel mit Blick aus dem Fenster – dabei ein Dank an Clara und Sonja für Kaffee, Brot und Honig – stelle ich fest, dass ich schon zum zweiten Mal richtig Schwein mit meinem Osterurlaub habe: auch im letzten Jahr auf Korsika setzte der Regen pünktlich nach der letzten Etappe ein …
Ein Punkt nervt mich schon seit Tagen, oder besser gesagt, ich habe ihn weitgehend ad acta gelegt, da ich das Problem auf der Wanderung sowieso nicht lösen konnte. Ich hatte die Rückfahrt so schön geplant: ich fahre Donnerstagmittag mit dem EC von Jesenice nach München und nehme dort den einzigen durchgehenden Nachtzug nach Köln. Aber – wie habe ich das so schön auf Dagmars Geburtstag gelernt: „Planung ersetzt Zufall durch Irrtum“. Oder nach meinem persönlichen Wahlspruch: „ Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt“.


Die so schön gebuchte Verbindung existiert nicht mehr. Bei Abfahrt Donnerstagmittag wird mir ein 3- stündiger nächtlicher Aufenthalt auf dem Salzburger Bahnhof angeboten… keine gute Idee. Also habe ich mir schon vor einigen Tagen eine Verbindung mit Abfahrt vormittags in Jesenice rausgesucht. So habe ich zwar die Wanderung etwas verkürzt, aber die nächtliche Wartezeit zwischen 1 Uhr und 4 Uhr nachts wäre zu ätzend. Umbuchen konnte ich das auf der Tour natürlich nicht – mal sehen, was die Kontrolleure sagen.. .
Die Fahrt ist problemlos verlaufen. Ich war wirklich- wie vorgesehen – kurz nach Mitternacht in Aachen, bin zu Fuß zur Praxis und da stand schon der VW Bus. Perfekt – und eigentlich viel besser, als die Nacht im ICE zu verbringen.
Harmonischer Abschluss einer gelungenen Tour!

so, alles gewaschen und gelüftet – bis zum nächsten Mal!

inspiriert vom Alpe Adria Trail- im Frühling von Triest nach Norden ins Soča-Tal: Tag 12

von Trenta über Kranjska Gora nach Mojstrana (22 km 1200m bergauf, 1190m bergab)

Mittwoch, 12. April 2023

Ist das kalt – und durch den Tau auch noch ziemlich nass ! Glücklicherweise gibt es im Camping heißen Kaffee zum Wärmen und für die Lebensgeister. So wandere ich nach dieser Stärkung zunächst mit nur leichter Steigung bergauf zur Soĉa Quelle – den letzten Kilometer lasse ich den Rucksack am Weg zurück.

Im letzten Abschnitt wird der Weg zum Klettersteig: Als es dann nur noch mit wenigen Zentimetern Breite an der Wand entlang weiter gehen soll und ich die Altschneereste sehe, unter denen die Soĉa entspringt, geh ich nicht weiter. So viel Adrenalin scheint mir für die Quelle zu viel an Einsatz …..

Jetzt geht der Anstieg los. Heute sind es (auf der ersten und einzigen Bergetappe meiner Wanderung) 1000 Höhenmeter bergauf und bergab. Die Frage ist nur, ob ich nicht zu viel Schnee haben werde….
Bis 1400 Meter ist alles ok, dann geh ich lieber auf der Straße weiter – Bergwege und 20 cm Schnee scheint mir nicht so ganz ungefährlich…

Vrsiĉ Pass

Oben am Vrsiĉ- Pass auf 1614m ist Winter: ein eiskalter Wind, 30 cm Schnee an den Straßenrändern und nur wenige Touristen, die nach kurzen Fotos schnell wieder in ihren Autos verschwinden.
Bergab kann ich den Alpe Adria Trail ab 1400m wieder nehmen und bewundere die mit blühenden Christsternen bedeckten Hänge. Darüber hinaus Leberblünchen, Anemonen, Veilchen, Primeln – richtig Frühling. Am Nachmittag kann ich auf einer mit Krokussen übersäten Wiese sogar mein Zelt trocken.

Krokuswiesen mit Flussbett (Kalkstein – kein Schnee!)

Kleines Problem: Smartphone und Powerbank sind leer, so dass ich die letzten 5km nach grober Himmelsrichtung laufe (hat ganz gut geklappt) und leider auf dem Weg kein Bett für die Nacht buchen konnte. So habe ich mich in Kranjska Gora angekommen, erstmal zu dem obligatorischen „ End of the Tour -Kuchen“ (es gab keinen Eisbecher) in ein Kaffee gesetzt und mein Smartphone geladen. Uff. Die Hotelpreise sind an den Skiort angepasst Glücklicherweise finde ich aber auf dem Weg nach Jesenice ein Hostel – und einen Linienbus. Das Hostel ist toll. Ein großer Tisch, an dem alle sitzen können, mit

internationalen Gästen aus Bulgarien, Italien, Slowenien und Deutschland. Mit den beiden deutschen Studentinnen komme ich ins Gespräch und wir essen die gelieferte Pizza gemeinsam: sie studieren in Berlin und machen hier in Slowenien Ferien mit etwas Wandern und Sightseeing. Clara studiert Politikwissenschaft mit einem Schwerpunkt, wie man eine Gesellschaft organisieren kann, ohne klimaschädlich zu sein, Sonja Biochemie. Darüber hinaus wie immer Gespräche übers Wandern und über Touren – Clara will für 1 Jahr nach Chile – aber auch über Religion und Spirtualität. Echt interessanter Abend.
Morgen soll das Wetter umschlagen – eigentlich ein guter Zeitpunkt nach Hause zu fahren.

inspiriert vom Alpe Adria Trail- im Frühling von Triest nach Norden ins Soča-Tal: Tag 11

von Bovec nach Trenta (24 km, 570m bergauf, 380m bergab)

Dienstag, 11. April 2023

Auch heute sind mit Ausnahme von wenigen Tages-ausflüglern keine Wanderer unterwegs. Das kommt mir heute entgegen: Der Soĉa Trail ist ohne große Höhenunterschiede einfach zu laufen – aber es sind viele Wurzeln und Steine auf dem Weg, so dass ich froh bin, auf meine Füße achten zu können ohne gleichzeitig den Gegenverkehr im Auge haben zu müssen. Bei so einem Weg komme ich nicht in „Mittelgebirgsgeschwindigkeit“ vorwärts: 4.5 km pro Stunde klappen hier einfach nicht. Da muss ich mich eher an die Gehzeiten im Rother Wanderführer halten, der 7 Stunden ansetzt, was in etwa stimmt – wenn man die vielen Pausen dazu rechnet, die ich für die Fotos benötige.

Die Soĉa imponiert heute, zunächst ohne Sonne, eher smaragdgrün als türkisblau, ist aber auch so höchst fotogen. Und im Laufe des Nachmittags kommt dann doch noch die Sonne heraus.

Auf dem Weg – der Rother Führer weiß nichts davon – gibt es eine modern aufgemachte Kapelle mit Texten in slowenisch, italienisch und deutsch. Wirklich beeindruckend!

In Trenta – das sind sowieso nur eine Handvoll Häuser – dann die unangenehme Überraschung: das Touristenbüro, der Supermarkt, das Restaurant: geschlossen. Wo auch immer ich bei „Apartment“ klingele, macht entweder keiner auf oder will nicht vermieten. Eigentlich soll auch der Campingplatz geschlossen haben, aber ich versuche trotzdem zu telefonieren. Und – er hat geöffnet und es gibt sogar warme Duschen und Pizza zum Abendbrot. Genial !! Mein Zelt steht mit Blick auf die Berge – hoffentlich ist mein Schlafsack warm genug ….

inspiriert vom Alpe Adria Trail- im Frühling von Triest nach Norden ins Soča-Tal: Tag 10

von Tolmin über Kobarid nach Bovec (29 km, 890m bergauf, 680m bergab)

Montag, 10. April 2023


Wie komme ich nach Kobarid ? Den ganzen Weg zu Fuß zu gehen fällt aus – das wären fast 40 km. Aber der einzige Bus fährt erst am Abend um 21.00 – wie praktisch … .

Tolmin

Also gehe ich nach einem kleinen Frühstück mit 2 Croissants und 2 Latte Macchiato zum Kreisverkehr Richtung Korbarid und versuche auch schon auf dem Weg mit dem Daumen ein Auto anzuhalten. Fehlanzeige. Aber am Ausgang des Kreisverkehrs habe ich mehr Glück: ein Paar aus der Ukraine hält an und nimmt mich die Hälfte des Weges mit. Von da aus gehe ich maximal einen Kilometer, bis mich ein slowenisches Ehrpaar, die kein Wort englisch sprechen, bis nach Kobarid mitnehmen.
Und dann geht der Weg durchs Soĉa Tal los : eigentlich hat die Tagesetappe nur 19 km (plus die 5 km, die ich schon gelaufen bin) – nur habe ich dummerweise -wie im Mittelgebirge auch sinnvoll- die Etappe in Kilometern und nicht mit Wegstunden geplant.

Der Trail läuft aber wie an die Talwand geklebt in stetem auf und ab das Tal hinauf – und wenn er mal am Ufer entlangführt, ist er weggespült und die Tour klettert über Blockwerk. Ich komme auf 1,5 km/ Stunde …

Glücklicherweise hat dieser – zugegebenermaßen extrem schöne und aussichtsreiche Abschnitt irgendwann ein Ende und ich gehe zunächst weit oberhalb des Tales, dann auf einer kleinen Uferstraße und zuletzt in den Flussauen weiter. Aber es ist heiß, die Etappe ist lang und ich bin inzwischen ziemlich k.o.

Das Flussbett der Soĉa

Da kommt mir eine Familie, die ich beim Wandern überhole und von der ich annehme, dass sie österreichisches Deutsch spricht gerade recht: ich grüße und bekomme eine Antwort auf hochdeutsch – dann kommen wir für den Rest des Weges ins Gespräch. Sie ist als Tochter von Gastarbeitern, die aus einem kleinen Kaff hier in der Nähe kommen, in Wiesbaden aufgewachsen – heißt Elke! – und wir reden über die Diktatur des alten Jugoslawien, Sprachen, ob der Vrsic Pass zum Wandern offen ist – und wo man abends gut essen kann. Ihr Tipp war übrigens super– der Hamburger war hervorragend!
Auch in meinem Hostel gibt es interessante Gespräche: eine Holländerin, die professionell Skateboard fährt – Downhill ! – und von all diesen Funsportarten , die es hier im Dorf gibt, so angezogen ist, dass sie zzt im Hostel arbeitet, um Geld für ihr Hobby zu haben.
Ich leide definitiv nicht mehr unter Kommunikationsmangel!