30.12.2019
Ich habe im Herbst 2019 den Eifelsteig beendet und suche eine neue Herausforderung.
So bin ich zunächst auf die vage Idee einer Belgienwanderung gekommen. Und heute ist das Wetter so phantastisch, dass es eine Schande wäre zu Hause zu sitzen: also mit dem Auto nach Eupen und dann die Weser entlang über den Heckenweg.
Ich habe diese Tour schon mal im Sommer versucht und bin da an die Grenzen des Weges gestoßen: geplant ist der Heckenweg als weitgehend verkehrsfreie Variante über die alten Pfade von Dorf zu Dorf quer über Kuhwiesen und -weiden. Aber was tun, wenn sich Kühe auf der Weide nicht mehr rechnen und Mais besser bezahlt wird? Dann stehe ich auf einmal vor einem Maisfeld (und Maispflanzen sind ziemlich hoch und dicht) …. Keine Ahnung, wo’s da weitergeht!
Insofern ist es Ende Dezember definitiv besser. Zunächst geht der Weg parallel zum GR 573 Richtung Membach quer über die Wiese: Ein- und Ausstiege sind durch weiße Tore gut zu erkennen und mein Fotoapparat ist ununterbrochen in Aktion – dadurch komm ich nicht unbedingt schneller vorwärts. Nach Membach wähle ich dann den besser markierten GR, wandere nach Goé und kann bald schon Limbourg mit der imposanten Kirche auf der Höhe ausmachen. An Limbourg gehe ich diesmal vorbei – die Bilder davon, die für mich definitiv zu einer Belgienwanderung dazugehören, stammen von einem der letzten Besuche. Südlich von Limbourg habe ich mich schon einige Male verlaufen: ich fand es immer ziemlich ungewöhnlich, dass der Weg Richtung Verviers nach Süden umschwankt und bin mit meinem Dickkopf auf dem Weg nach Westen immer an der Nationalstraße gelandet. Diesmal benutze ich intensiv meine Wanderapp, (Locus Map mit verbesserten OSM – Karten als Download), so dass ich den Schlenker nach Süden akzeptiere und über Hèvremont weiterwandere. Jetzt stimmt der Weg. Langsam wird es kühl und die Sonne sinkt, so dass mir die letzten Kilometer über kleine kaum befahrene Asphaltsträßchen nicht ungelegen kommen. Von Stembert aus – dass doch noch einige Kilometer vom Zentrum von Verviers entfernt ist, könnte ich den Bus nehmen – aber glücklicherweise will Andrea aus Lüttich kommend gerade nach Hause fahren und nimmt den Umweg über Stembert und zurück zu meinem Auto in Eupen in Kauf.
NB: Diesen Text und auch den nächsten Eintrag habe ich erst im Herbst 2020 geschrieben und nach dem ereignisreichen Jahr i2020 st das so ein Problem mit den Erinnerungen – sie gehen immer durch den Filter des gerade Erlebten. Insofern habe ich zwar versucht, mich bei dieser und der nächsten Etappe in meine Gefühlswelt vom Frühjahr diesen Jahres hineinzuversetzen – aber ob das geklappt hat ???