Eifelsteig Tag 3: Monschau- Einruhr (ca. 21 km)

an der Rur
an der Rur

6.März 2019

Burgleben vor 500 Jahren war definitiv anstrengend: wir haben heute im Bergfried geschlafen- einem schnuckeligen 2- Bettzimmer mit Tonnengewölbe und meterdicken Mauern. Wir hatten eine Heizung – die Menschen im Mittelalter hatten die zumindest im Schlafraum eher nicht – und trotzdem kroch eine fiese Kälte aus den Mauern…. Romantik pur …. Mit freundlichen Tipps des Herbergsvaters zum weiteren Weg ausgestattet – er hat uns empfohlen, wegen ausgeprägter Wald- und Baumfällarbeiten im Perlenbachtal diesen Weg zu meiden –sind wir dann direkt an der Rur weitergelaufen und haben die Etappe so um 4 km verkürzt. Wiederum haben wir echtes Glück mit dem Wetter – kein Regen- milde Temperaturen so um die 10 Grad, hohe Wolken… Der Fernblick zeigt zwar noch braun- graue Wälder ohne Grün, aber im Nahen lassen sich doch schon große Büschel von Schneeglöckchen und vereinzelte vorwitzige Narzissen erkennen. Und die Meisen zwitschern! Zu zweit ist so ein Wanderweg eindeutig kurzweiliger – die Zeit vergeht mit Gesprächen über Gott und die Welt wie im Flug – vielleicht erlebe ich allerdings die Natur etwas weniger intensiv, als wenn ich allein wandere und dieses ziellose Schweifen der Gedanken gelingt mir mit einem Wanderpartner natürlich auch nicht. Ich denke, eine gute Mischung aus Etappen alleine und mit Freunden ist eine gute Lösung. In den letzten Tagen hat es mit jedenfalls mächtig Spaß gemacht, Resi die Gegend, die ich ja aus vielen Tagestouren gut kenne, nahezubringen. Gegen 15.00 sind wir dann in Einruhr angekommen –noch ein ausgesprochen guter Kuchen (Frischkäse – Kirschtorte) in einem Café und dann mit dem Bus zurück nach Aachen. Das waren die ersten drei Etappen des Eifelsteigs – mit Lust auf mehr !

Eifelsteig Tag 2: Roetgen-Monschau (ca. 25 km)

im Venn

5.März 2019

im Venn
im Venn

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem zunächst skeptischen Blick nach draußen – uff, kein Regen – habe ich dann zunächst einen Weg abseits des normalen Eifelsteigs gewählt. Die Gegend um Roetgen kenne ich von diversen Touren mit Mira sehr gut und habe eine wildromantische Variante am Wasser entlang zum Venn ausgesucht – mit dem unschlagbaren Vorteil, dass diese fast nicht über Asphalt führte. Dann ging es am Reinartzhof vorbei über halb verfallene Bohlenwege quer übers Kutenhartvenn zum Getzbach.

JH Burg Monschau
Burg Monschau

Auch wenn es hier oben auf dem Venn noch kalt ist (ich schätze es so auf ca 5 Grad ) blühen die Schneeglöckchen schon und die Meisten zwitschern. Und auch ohne Grün sind die Farben des Venns beeindruckend: ein Strohgelb des alten Venngrases zusammen mit dem Rostrot des letztjährigen Farnkrauts. Und dahinter Baumstämme in braun- grün und weiß : Fotomotive pur !

Langsam ging’s dann an Hainbuchenhecken vorbei abwärts durch Mützenich nach Monschau. Ich hatte die Übernachtung in der JH in der Burg Monschau organisiert. Offensichtlich sind wir fast die einzigen, die eine Eifelsteig- Wanderung zu dieser Jahreszeit für eine gute Idee halten: auf jeden Fall sind wir fast die einzigen Gäste. Der Ort Monschau ist immer wieder eine Besuch wert- viele pittoreske Fachwerkhäuser, an jeder Ecke ein tolles Fotomotiv… Aber zum Wohnen scheint der Ort weniger attraktiv zu sein: viele Wohnungen in den oberen Etagen der Häuser scheinen unbewohnt, sehr viel Häuser warten auf die dringende Renovierung und auch die Immobilienhändler haben mehr als ein Objekt in der Innenstadt im Angebot.

in Monschau - der Marktplatz
in Monschau – der Marktplatz

Der Nachmittagskaffee im Café Kaulard war eine Wucht – ich habe Apfelstrudel mit Vanilleis gewählt – aber es ist mir wiederum nicht gelungen, ein auch nur halbwegs ordentliches Restaurant zum Abendessen zu finden- ich bin fürs nächste Mal für jeden guten Tipp dankbar ! – unsere Pfannenkuchen waren jedenfalls ziemlich grenzwertig… eine Lupe hätte vielleicht geholfen ….

Morgen geht’s dann weiter zum Rursee. Mal sehen, ob das Wetter weiterhin mitspielt!

Eifelsteig Tag 1 : Aachen – Roetgen (ca. 25 km)

Im Struffelt bei Roetgen

4.März.2019

Aachener Dom
Aachener Dom

Die letzten Tage über war ich mir überhaupt nicht sicher, ob die Wanderung auf dem Eifelsteig wirklich wie geplant stattfinden würde. Der Wetterbericht hatte Regen und Sturm für den Rosenmontag, unseren ersten Wandertag, gemeldet, so dass sogar die Rede davon war, die Rosenmontagszüge in Aachen und Köln abzusagen.

Die Wölfin im Dom
Die Wölfin, die der Sage nach als erste in den fertiggestellten Dom lief
und deren Seele der Teufel an Stelle der Seele des ersten menschlichen Dombesuchers erhielt –
was den so gelinkten Teufel
natütlich furchtbar wütend machte….

Doch dann hat Resi ein Machtwort gesprochen: wir wandern! Resi kenne ich von meinen Touren mit dem Bremer Alpenverein (o.k., das ist ein Paradoxon, genau wie der Begriff des „Flachlandtirolers“. Nur, das täuscht: die wandern echt gut und kennen sich super in den Bergen aus …). Doch zurück zu unserer Wanderung. Nachdem ich schon beim Brötchenholen klatschnass war, stieg meine Skepsis….
Doch pünktlich um 9.00 hörte der Regen auf und wir fuhren mit Auto und Bus zum Aachener Dom – ich finde, dass dieser Ort der würdige Startpunkt unserer Wanderung von Aachen nach Trier ist.  Phantastisch – wir waren (mit Ausnahme der Wachmannschaft) alleine da- kein Mensch kommt am Rosenmontag auf die Idee, sich den Dom zu anzugucken !! Nach ausgiebiger Besichtigung ging’s dann über Burtscheid durchs Gillesbachtal auf dem Pilgerweg nach Kornelimünster. Dort haben wir uns dann bei leckerer Suppe und Limo den zweiten Platzregen des Tages von innen angeschaut. Dann konnten wir – inzwischen hatte der stürmische Wind die Wolken weggetrieben –  bei fast blauem Himmel über schöne Waldwege und teilweise Moorstege nach Roetgen laufen. Dort hatte ich schon ein Zimmer in den Thermen gebucht und so haben wir nach kurzer Erholung dann die Saunawelt genossen. Gibt es Schöneres für müde Muskeln? Zum Abschluss unserer ersten Etappe dann noch ein lukullisches Menü – und die Vorfreude auf unsere morgige Tour übers Venn.